pts20050222057 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

ÖGV: Pragmatisiert alle Arbeitgeber & -nehmer; Jobangst macht unproduktiv!

Mit Studien und Umfragen glaubt man, alles beweisen zu müssen!


Wien (pts057/22.02.2005/20:25) Ein neues Argument für die Pragmatisierung aller Arbeitnehmer und Unternehmer ist aus einer Spectra-Umfrage schlüssig abzuleiten: Jobangst reduziert die Produktivität von Mitarbeitern um die Hälfte. Und 600.000 Österreicher leiden darunter. Also: Allheilmittel nehmen, so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) und alle Mitarbeiter und Unternehmer unkündbar machen!

Wenn das Argument schlüssig sein sollte, dann hätten wir im Bereich der 750.000 geschützten öffentlich-rechtlichen Mitarbeiter wohl die höchste Produktivität zu messen. Dass diesem nicht so ist, entnehmen wir seit Jahren immer wieder interessanten Studien dazu und vor allem unleugbaren Krankenstandsraten.

Niemand redet der Angst in der Wirtschaft das Wort. Aber, dass geringe Leistung auch Sanktionen nach sich ziehen kann, ist für viele - leider - Stimulus, sich bei der Arbeit anzustrengen. Gäbe es keine Angst in unserer Gesellschaft, würden wir unser Dasein wahrscheinlich noch immer in Höhlen oder auf Bäumen sitzend verbringen.

Bemerkenswert dabei ist, dass in USA die Jobsicherheit bekanntlich weitaus geringer ist, als in der EU. Trotzdem ist die Wirtschaft - gemessen an BIP, Kreativität und Arbeitslosenrate - erstaunlich stark. Die Menschen dort haben eine soziale Absicherung, die jener der Vor-Bismarck'schen Zeit in Europa entspricht. Und trotzdem konsumieren sie, als ob es kein morgen gäbe!

Es lässt sich doch für jeden Befund eine passende Studie bringen. Aber irgendwann darf doch auch die Plausibilität herangezogen werden. Und unsere Öffentlich-Rechtlichen, die immerhin ein Viertel der Kopfzahl - nicht der Arbeitskapazität - in diesem Land stellen, beweisen, dass das Freisein von Jobangst die Todsünde des Wirtschaftens in Österreich ist.

Total ungesichert sind hingegen Unternehmer und Freiberufler. Da ist der Wirtschaftsminister nicht einmal in der Lage, eine für sie finanziell verkraftbare Arbeitslosenversicherung zu schaffen. Dass die Produktivität dieser Berufsgruppe gering sein soll, ist unbekannt.

Man möge die Kirche im Dorf lassen. Es gibt keine angstfreie Gesellschaft und damit auch keine angstfreie Wirtschaft. Möglicherweise gibt es nicht einmal einen angstfreien öffentlichen Dienst!
Fehlt gerade noch, dass die EU schwarze Warnhinweise an allen Unternehmenstoren zwingend verlangt: Jobangst vermindert Ihre Produktivität und kann Sie so zum ersten Kündigungsopfer machen!"

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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