pts20050318013 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Entscheidung der RTR gefährdet Festnetzinnovationen


Wien (pts013/18.03.2005/10:03) RTR gewährt alternativen Mobilfunkbetreibern eine Schutzfrist für Investitionen bis 2012 - Einseitiger Schutz alternativer Mobilfunkbetreiber schwächt Breitbandausbau - Telekom Austria fordert für Breitbandausbau gleichen Investitionsschutz wie bei alternativen Mobilfunknetzen

Die Grundsatzfestlegung der Telekom-Control-Kommission vergangene Woche zur Angleichung der Netzgebühren im Mobilfunk erst per 2012 hat gravierende Auswirkung für den Ausbau der neuen Breitbandtechnologie im Festnetz. Zurzeit sind die Netzgebühren vom Festnetz in die Mobilfunknetze um den Faktor 10 (mobilkom austria) bis 20 (alternative Betreiber) teurer als umgekehrt. Besonders die später gestarteten Betreiber mit dem Faktor 20 erhalten für eine Gesprächsminute ungleich mehr als die Festnetzbetreiber. Erst ab 2012 soll nach der Entscheidung des Regulators eine Angleichung erfolgen.

Die künstlich hochgehaltenen asymmetrischen Terminierungsentgelte in die Netze alternativer Mobilfunkbetreiber verhindern eine Vergünstigung der Anrufe vom Festnetz zum Handy. Der Wettbewerb wird zu Lasten von Telekom Austria als Festnetzbetreiber ebenso wie für die mobilkom austria verzerrt. Als Folge verlagert sich die gesamte Telefonie immer mehr in die Handynetze und wichtige zukunftsweisende Investitionen in das Festnetz, wie flächendeckendes Breitband, verzögern sich. Telekom Austria Vorstand Ing. Mag. Rudolf Fischer: "Telekom Austria ist ein Nettozahler für die Mobilfunkterminierung. Solange wir die günstigen netzinternen Tarife und Handset-Stützungen tragen müssen, solange kommen uns Mittel für notwendige Festnetzinnovationen abhanden."

Österreich fällt bei Breitband zurück

Es ist nicht verwunderlich, dass der Standort Österreich bei der Breitbanddurchdringung weiter zurückfällt. Im Jahr 2000 lag Österreich bei der Breitbandpenetration in der EU auf Platz 1 und international auf Platz 4. Heute sind wir in Europa auf Platz 9 und international auf Platz 19. Experten sind sich allerdings einig, dass für den wichtigen Standortfaktor IKT sowohl ein hoher Entwicklungsstand bei der Mobilkommunikation als auch bei den neuen Breitbandnetzen Vorraussetzung ist. Selbst wenn der Regulator die Handyentwicklung weiter pusht, bleiben viele neue digitale Dienste, die eben nur über das Festnetz möglich sind, auf der Strecke.

Ausgeglichene Investitions-Voraussetzungen

Telekom Austria fordert ausgeglichene Rahmenbedingungen für das Festnetz und für die Handynetze. Konkret fordert Telekom Austria den Regulierer auf, die Netzgebühren der alternativen Mobilfunkbetreiber auf das Niveau von mobilkom austria bis 2008 zu senken. Eine Senkung bis 2008 scheint ein guter Kompromiss, denn so hätten Alternative doch eine gewisse Schutzfrist und im Festnetz ergibt sich eine entsprechende Investitionssicherheit. Sollte die Regulierungsbehörde jedoch auf die Senkung erst im Jahr 2012 beharren, so fordert Telekom Austria sofort eine Erhöhung ihrer eigenen Netzgebühren, um die notwendigen Investitionen im Festnetz tätigen zu können. Rudolf Fischer: "Wir benötigen gleiche Entwicklungschancen. Es darf nicht sein, dass der Standort Österreich sich bei IKT auf Kosten alternativer Mobilfunkbetreiber einseitig entwickelt und in Summe geschwächt wird."

(Ende)
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