pts20050411009 Medien/Kommunikation

Global Media Monitoring (GMMP) untersucht Frauenanteil in den Medien

Hauptnachrichten mit 11 % Frauenanteil


Wien (pts009/11.04.2005/09:30) Journalistinnenkongress nimmt erstmals für Österreich teil an der weltweiten Medienanlyse.
Im Rahmen der "Peking+10"-Aktivitäten wurde das dritte "Global Media Monitoring Project" (GMMP) durchgeführt, das die Geschlechterverhältnisse in den Medien Fernsehen, Radio und Presse analysiert.
Alle 5 Jahre wird weltweit Bilanz gezogen, Österreich war erstmals dabei, als am ausgerufenen Stichtag (16. Februar 2005) von Tausenden Frauen in über 100 Nationen nach streng vorgegeben Auswertungskriterien die Medien analysiert wurden. Die Gesamtkoordination des GMMP liegt bei der "World Association of Christian Communication (WACC) in London. - Für Österreich durchgeführt wurde die Auswertung vom Organisationsteam des Journalistinnenkongresses (Gerti Kuhn, Irene Mettler, Daniela Schwarz).

Anders als bei der Untersuchung des Österreichischen Journalistinnenkongress 2001 (hier wurden 10 komplette Tageszeitungen an drei aufeinanderfolgenden Monaten an jeweils einem anderen Wochentag ausgewertet) beschränkt sich die GMMP-Stichprobe auf die maximal 12 "Main News" einer der (2 - 4) Tageszeitungen sowie Hörfunk und Fernsehen. Zusätzlich zur quantitativen Auszählung gibt es hier weitere Kriterien, bei denen es auch darauf ankommt, in welcher Funktion Frauen dargestellt werden, welche Rollen sie spielen, ob sie Mittelpunkt einer Geschichte, Kommentator, Zeuge oder Opfer sind. Die qualitativen Fragen befassen sich auch damit, wie Frauen dargestellt werden und ob weibliche Stereotypen unterstützt oder in Frage gestellt werden.

Die Studie wurde im Rahmen der Vorbereitungen zum 7. Österreichischen Journalistinnenkongress durchgeführt, folgende Medien und Sendungen wurden herangezogen: Kurier, Kronenzeitung, Presse und Standard sowie ÖE1 - Mittagsjournal, ZIB1 und ATV-Abendnachrichten.

Eine isolierte qualitative Auswertung für die kleine österreichische Stichprobe erscheint nicht sinnvoll, die Zahlen werden in die große internationale Untersuchung einfließen. - Zumindest darf festgehalten werden, dass klassische weibliche Stereotype in keiner Weise unterstützt wurden.

Traurig ist an diesem Stichtag die katastrophale quantitative Frauenquote, die sich mit 11 % Frauen in den Hauptnachrichten (Durchschnitt aus Print, TV und HF) wirklich beschämend gering ausnimmt. Dies dokumentiert das Frauenbild in unserer Gesellschaft.

Um einen Vergleich zur Tageszeitungs-Auswertung und dem 2001 ermittelten Wert von 17,6 % Anteil der Frauen in den Medien zu haben, wurden die 4 Printmedien der Stichprobe (Kurier, Krone, Presse und Standard) nochmals einer Vergleichsuntersuchung (alle Frauennamen und Männernamen in Wort und Bild in jeder Zeitung) unterzogen. Hier liegt der Wert der zumindest bei ca. 21 %. So können sich Frauen zumindest um eine kleine quantitative Zunahme abseits der "Main News" freuen. BM Maria Rauch-Kallat, Initiatorin des Österreichischen Journalistinnenkongresses, sieht hier wiederum die Notwendigkeit von Bewusstmachung und die Bemühungen um Zunahme der Frauenpräsenz und parallel dazu die Steigerung der Frauenkarrieren in den Medien bestätigt.

(Ende)
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