Gewerbeverein: Schleck' mal wieder Produkte der Post.at auf der Hinterseite!
"Die Post nimmt jeden was" - sogar das Geld für Leistungen, die andere machen!
Wien (pts061/14.04.2005/21:26) Freistempler - das sind zumeist Unternehmen - bedienen sich bekanntlich keiner Briefmarken, sondern frankieren ihre abzusendenden Briefe mit Frankiermaschinen. Die werden nach vorheriger Zahlung des Absenders nahezu vollautomatisch geladen. Der Manipulationsaufwand und das Inkassorisiko bei Post.at ist damit praktisch Null. Für die für Post.at geleistete Arbeit bekamen die Freistempler bisher einen Rabatt von mickrigen zwei Prozent auf das Porto. Das ist jene Spanne, die Post.at auch den Trafikanten einräumt.
Ähnlich wie bei den Trafikanten 2001 - denen die Verkaufsprovision ohne Verhandlung fast geviertelt wurde und jetzt zwei Prozent des Portowertes beträgt -, werden nun die Freistempler von Post.at gewürgt. Die bisher zwei Prozent Rabatt vom Porto werden ab 1. Mai 2005 ersatzlos und einseitig gestrichen.
Post.at begründet das damit, dass nun 95 Prozent der Inlandsbriefe am Werktag nach der Aufgabe zugestellt werden. Wobei ja witzigerweise noch niemand in Österreich am Samstag, der ja ein Werktag ist, einen normalen Brief zugestellt erhalten hat. Hier lügt also Post.at auch noch wie gedruckt! Aber vielleicht ist man noch nicht drauf gekommen, dass Arbeits- und Werktage etwas Unterschiedliches sind.
Post.at spart sich Dank der Freistempler Investitionskosten, die Herstellung der Briefmarken und deren Vertrieb. Und das soll keine mickrigen zwei Prozent vom Porto wert sein?
Post.at ist ja in vielen Bereichen noch ein Monopolist. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) nimmt diese Würgeaktion von jenen, die "jedem etwas bringen" - sogar die Nachricht, dass etwas teurer wird, nur weil es dem Normalzustand entspricht - zum Anlass, die Regierung aufzufordern, die Postliberalisierung rascher voranzutreiben. Gesunde Konkurrenz würde auch Post.at helfen, mit ihren Kunden auf Augenhöhe zu verkehren!
Wenn's nicht so aufwändig für Freistempler wäre: Man sollte sich ja den Spaß erlauben, wieder in der Trafik Briefmarken zu kaufen (da zahlt Post.at dann an den Trafikanten zwei Prozent Verkaufsprovision) und das Postprodukt Briefmarke hinten abschlecken. Solange, bis der Speichelfluss versiegt!
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