Spielen? Aber sicher! - Kinderunfälle 2004
Über 6.600 Spielplatzausflüge enden im Spital
Wien (pts039/15.04.2005/15:30) 6.600 spitalsbehandelte Kinder nach Spielplatzunfällen - Sicher Leben fordert viele, aber hochwertige Spielplätze - DrehundTrink-Spielplatzdetektive rücken Spielplatzsicherheit und Bewegung im Freien stärker ins Bewusstsein - Ministerin Rauch-Kallat übernimmt Patronanz über Informationsoffensive
Klettern, Rutschen, Wippen und Schaukeln: Mit dem warmen Wetter füllen sich die Spielplätze - und leider auch die Gipsabteilungen der Krankenhäuser. 2004 verletzten sich laut Freizeitunfallstatistik des Instituts Sicher Leben rund 6.600 Kinder unter 15 Jahren auf einem Spielplatz so schwer, dass sie im Spital behandelt werden mussten, 43 Prozent von ihnen infolge eines Knochenbruchs. Hinzu kommen rund 2.400 Buben und Mädchen, die wegen kleinerer Schrammen, eingezogener Schiefer oder Beulen niedergelassene Ärzte aufsuchten. "Eltern sollten sich trotzdem nicht scheuen, ihre Jüngsten auf Spielplätzen toben zu lassen. Kinder sind keine Porzellanpuppen. Sie halten kleine Unfälle aus und leiden an ihnen meist viel weniger als die Eltern. Ein gebrochener Arm ist kein Drama und gehört zur Kindheit dazu. Bewegung ist enorm wichtig für die Entwicklung und sollte deshalb immer gefördert werden!", beruhigt Dr. Rupert Kisser, Leiter des Instituts Sicher Leben, überängstliche Eltern und Pädagogen.
Viele und hochwertige Spielplätze braucht das Land!
Nichts desto trotz ist natürlich klar: Von Einrichtungen, die speziell für Kinder gemacht sind, dürfen keine Gefahren ausgehen. Ein harter Boden unter einem Klettergerüst, Glasscherben im Sandkasten oder fehlende Abgrenzungen zum Straßenverkehr sind absolut tabu! "Wir brauchen viele Spielplätze, aber sie müssen nicht nur interessant, sondern auch sicher und hochwertig gebaut sein", fordert Kisser mit Blick auf Mängel von Kinderspielplätzen. Das Hauptproblem stellen Spielplätze in privaten Gärten dar, die errichtet, aber nicht immer gepflegt werden. So verletzten sich im Jahr 2004 rund 7.400 Kinder unter 15 Jahren durch Spielplatzgeräte so schwer, dass sie im Spital behandelt werden mussten. Der Löwenanteil von 3.600 Kindern verunglückte eben in diesen privaten Gärten, "nur" 3.100 auf einem öffentlichen Spielplatz. Allerdings ist zu bedenken: In all diese Unfälle sind zwar Spielplatzgeräte involviert, doch nur die wenigsten von ihnen hatten einen Defekt. Oft fallen die Kinder durch Übermut von der Schaukel oder verlieren auf der Wippe das Gleichgewicht. Dennoch gibt es immer wieder kleine Mängel, die jedoch schnell ausgebessert sind, wenn das Zusammenspiel zwischen Eltern und Spielplatzbetreiber funktioniert. "Eltern sollten Missstände wie Rost und Splitter dem Spielplatzbetreiber melden und ihn um Wiederherstellung bitten. Niemand kann erwarten, dass ein Spielplatz jeden Tag kontrolliert wird, deshalb lieber auf gute Zusammenarbeit setzen. Bei Glasscherben oder Hundstrümmerl können Eltern auch Eigeninitiative zeigen und durch eigenes Hand Anlegen den Spielplatz wieder attraktiv für ihre Kinder machen", appelliert Kisser.
DrehundTrink-Spielplatzdetektive fördern Spielplatzsicherheit
Hier setzt auch die österreichweite Informationskampagne "DrehundTrink-Spielplatzdetektive" an. Die Aktion wurde von der niederösterreichischen Herstellerfirma Klosterquell in Zusammenarbeit mit dem Vertriebspartner Maresi ins Leben gerufen und wird neben dem Institut Sicher Leben und dem Bundesministerium für Gesundheit und Frauen von zahlreichen Partnern aus der Wirtschaft unterstützt.
"Die DrehundTrink-Spielplatzdetektive haben sich einem verantwortungsvollen Thema angenommen, trotzdem kommt der Spaßfaktor für die Kinder nicht zu kurz. Wir unterstützen die Aktion, weil sie einen wertvollen Beitrag zur Spielplatzsicherheit in Österreich leistet und zu mehr Bewegung im Freien animiert", erläutert Maria Rauch-Kallat, Bundesministerin für Gesundheit und Frauen.
Im Rahmen der Aktion sollen die DrehundTrink-Spielplatzdetektive und ihre Eltern die Sicherheit, Kinderfreundlichkeit und den Spaßfaktor auf Österreichs Spielplätzen überprüfen. Eine kostenlos erhältliche Spielefibel, mit 200.000 Stück Gesamtauflage, erzählt die Geschichten der DrehundTrink-Detektive Kevin, Patrick, Sara und Philipp. Sie sind den "bösen" Spielplatzpiraten, die sich nicht um Sauberkeit und Ordnung kümmern und die schönen Spielplätze beschädigen, auf der Spur, und zeigen Mut zur Eigeninitiative. Parallel zur Spielefibel bietet die eigens konzipierte Kinderplattform http://www.kinderdetektive.at umfangreichere Informationen zum Spielplatz-Check, einem österreichweiten Gewinnspiel und zahlreichen Tipps für Outdoor-Spiele. Die Aktion startet Mitte April, die Homepage ist ab sofort online und wird laufend weiterentwickelt.
Realisierung des DrehundTrink-Spielplatzes
Im Rahmen des Gewinnspiels werden die originellsten Einsendungen der Kinder mit Sachpreisen belohnt. Der beste Vorschlag für einen kindergerechten Spielplatz wird von DrehundTrink und seinen Kooperationspartnern realisiert. "Ein durchdachter und gepflegter Spielplatz bietet Kindern Spaß und Freude am Spielen, fördert Bewegung im Freien und damit die Erweiterung des Erfahrungsschatzes ohne ernste Gefahr für Leib und Leben", fasst Kisser zusammen.
Rückfragehinweis:
* Institut Sicher Leben, Marketing & Kommunikation, Doreen Kallweit, M.A., Tel.: 01-717 70-161,
E-Mail: doreen.kallweit@kfv.at
* BM für Gesundheit und Frauen, Ministerbüro, Mag. Christoph Hörhan, 01-711 00-4379,
E-Mail: christoph.hoerhan@bmgf.gv.at
* Für DrehundTrink: Temmel, Seywald & Partner, Mag. Matthias Sturm, Tel.: 01-402 48 51-173,
E-Mail: sturm@temmel-seywald.at
Aussender: | DrehundTrink-Detektive |
Ansprechpartner: | Mag. Matthias Sturm |
Tel.: | +43/1/531 89-32 |
E-Mail: | sturm@temmel-seywald.at |