Gewerbeverein: Im Tourismus 30.000 Ösi-Arbeitslose und wir importieren Ossis!
Oder doch besser arbeiten, wo sich die Hacknstadn um neun Uhr Mahlzeit rufen!
Wien (pts049/18.04.2005/22:56) Der SPIEGEL hat seine Story: "Vom Plattenbau ins Paradies" beschreibt, dass Österreich insbesondere im Tourismus-Bereich ein Schlaraffenland für Hartz IV-geschüttelte Ostdeutsche wurde - ein Faktum, das in heimischen Medien ja schon oft breit getreten wurde, so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).
Besonders interessant ist allerdings, dass das österreichische AMS beim Ossi-Import eine höchst aktive Rolle spielt. Statt den im Jahresschnitt 30.000 österreichischen Tourismus-Arbeitslosen Beine zu machen, "kooperiert das AMS bei der Vermittlung mit den deutschen Agenturen". Wenn Helmut Entner vom AMS Innsbruck in Gera oder Halle für den Arbeitsplatz Österreich wirbt, bedient er sich des Mottos "Arbeiten, wo andere Urlaub machen".
Herrn Entner und seinen international kooperierenden AMS-Kollegen gibt der ÖGV den dringenden Rat,
+ einerseits eher mit Mitarbeitern des AMS in Ostösterreich zu kooperieren, um arbeitsfähige Touristiker in den aufnahmefähigen Westen zu bewegen und
+ andrerseits die Arbeit im Tourismus nicht spaßgesellschaftlich zu verunglimpfen. Tourismus ist ein hartes Geschäft - für Unternehmer, wie für Mitarbeiter. Es wirbt ja auch keiner für die zusätzlich geplanten Jobs im AMS mit dem Slogan: "Arbeiten, wo sich die Hacknstadn schon um neun Uhr Mahlzeit zurufen".
Dem ÖGV geht es - wie schon öfters betont - neben der Verminderung der Arbeitslosigkeit, insbesondere um den Erhalt des Lokalkolorits im Tourismus. Sächselnde Mitarbeiter sind zwar besser als keine, aber nicht unbedingt die beste Option.
Noch ein paar Schmankerln aus dem SPIEGEL-Bericht:
+ Ein Hotelmanager über die Tourismus-Ossis: "Mobil, flexibel, arbeitswillig".
+ Eine betroffene Mitarbeiterin: "Thüringen ist nur noch trist. Hier lächeln die Leute - und ich werde gebraucht." Das muss ja Horror für jeden glücklichen Ösi-Arbeitslosen sein. Gebraucht zu werden, liegt ja für diese Spezies nahe an missbraucht zu werden.
+ Ein anderer Mitarbeiter aus Deutschlands Osten: "Manche sagen, ich bin bekloppt, aber ich kann doch nicht zu Hause sitzen und darauf warten, dass mir die Decke auf den Kopf fällt." Wenn der Mann wüsste, wie viele glückliche heimische Arbeitslose daheim sitzen und warten. Und andere, die sich - vollkommen ungeschoren von den Behörden - nicht die Decken sondern im Pfusch die Deckenplatten auf den Kopf fallen lassen, weil sie diese unsachgemäß verlegen!
Schlussfolgerung dieses zuletzt zitierten Kochs: "Man muss heute dahin gehen, wo Arbeit ist, die Arbeit kommt nicht zu uns."
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