pts20051020036 in Leben

Pharma-Industrie bekommt keine Einfuhrgenehmigung für Grippe-Impfstoffe

Angst vor Vogelgrippe hat Nachfrage explodieren lassen


Wien (pts036/20.10.2005/13:22) Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber verwehrt sich gegen Vorwürfe der Apothekerkammer, die Pharma-Industrie nehme ihre Erzeugerpflichten nicht wahr: "Die Produktion von Grippe-Impfstoffen ist ein hochkomplexer Prozess - die Vorlaufzeit beträgt bis zu sechs Monate. Im Frühjahr 2005 wurden die weltweiten Produktionsmengen festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand den erhöhten Bedarf für die heurige Grippe-Saison vorhersehen. Trotzdem haben einige Hersteller ihre Produktion vorsorglich um 20 Prozent gesteigert."

Die Nachfrage nach Grippe-Impfstoffen hat hierzulande in den vergangenen drei Jahren stagniert: Österreich ist eines der europäischen Schlusslichter bei der Grippe-Durchimpfungsrate seiner Bevölkerung. Anders als in Deutschland, Skandinavien und Belgien gibt es hier keine Impf-Zuschüsse oder sonstige Anreize für die Patienten. Ein österreichisches Pharma-Unternehmen musste im vergangenen Jahr sogar 140.000 Dosen vernichten. Zur Erklärung: Für jede Grippe-Saison müssen neue Impfstoffe entwickelt und neu zugelassen werden, da sich die Viren ständig ändern. In rund zwei Wochen wird für die Bevölkerungsgruppe der Über-65-Jährigen wieder Impfstoff am heimischen Markt zur Verfügung stehen.

Huber weist auf die laufenden Bemühungen der österreichischen Pharma-Wirtschaft hin, den erhöhten Bedarf zu decken: "Bereits vor einigen Wochen haben mehrere Pharma-Firmen beim Gesundheitsministerium um beschleunigte Einfuhrgenehmigungen für zusätzlichen Impfstoff aus benachbarten Ländern angesucht. Bis dato hat das Ministerium leider nicht darauf reagiert. Inzwischen wurde dieser Impfstoff natürlich bereits an andere Länder verkauft."

(Ende)
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