Gewerbeverein: Streik wegen 18 Minuten - muss Arbeit grauslich sein!
Streiks aus geschützten Werkstätten heraus schreien förmlich nach Privatisierung
Wien (pts043/14.02.2006/22:23) Dass Gewerkschaften überziehen können, kennen wir auch aus Österreich. Welch unnötigen Streiks (welcher ist denn notwendig?) wurden uns nicht schon von Lehrern, Wiener Linien-Pragmatisierten, AUA-Piloten und ähnlich Priviligierten geliefert? Denn Vogel schießt wohl nun die deutsche Dienstleistungs-Gewerkschaft ver.di ab. Hoffentlich hat dieser nicht die Vogelgrippe - hofft man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV)!
18 Minuten Mehrarbeit seien ihren Schützlingen unzumutbar, meinen die Gewerkschaftsbosse. Dass da die Freunde der klassischen Musik in der baden-württembergischen Landeshauptstadt statt Mozarts "Figaros Hochzeit" ver.di serviert bekamen, weil sich die städtischen Bühnenarbeiter dem Streikaufruf angeschlossen hatten, ist ja noch hinzunehmen. Die Vorstellung fiel im wahrsten Sinne des Wortes sang- und klanglos ins Wasser.
Dass riesige Müllberge in und vor öffentlichen Containern schwerste hygienische Probleme schaffen, scheint den Gewerkschaftlern reichlich Wurscht zu sein. 18 Minuten täglich vermindertes persönliches Arbeitsleid ist höher zu bewerten, als die Gefahr von Seuchen!
Karlsruhe und Freiburg wirken von Müll weit gehend aufgeräumt. Grund dafür sind private Leiharbeiter, die dort im Einsatz sind. Nun hat uns doch der Wiener Bürgermeister versichert, dass es die städtische Müllabfuhr mit jedem privaten Konkurrenten locker aufnimmt. Das stimmt ja weder beim Preis und wie man nun sieht auch nicht bei der Entsorgungssicherheit.
Ver.di in Deutschland sollte in Wien die Alarmglocken und nicht nur Mozarts Zauberflöte erklingen lassen. Wer sich seinen Mist von Pragmatisierten und anderen Mitarbeitern aus geschützten Werkstätten entsorgen lässt, geht ein enormes Risiko ein. Es sei denn, er spekuliert damit, dass dann die privaten Anbieter kurzfristig einspringen - das kann man aber auch ohne vorangegangenen Streik haben. Und öffentlich-rechtliche Mitarbeiter erlauben sich schon einmal den Luxus, wegen 18 Minuten in einen unbefristeten Streik zu treten. Oder zur Verteidigung ihrer weitaus überzogenen Pilotengehälter.
Sicher ist sie nicht, die öffentlich-rechtliche Dienstleistung, kostengünstig ist sie auch nicht - warum gönnen wir sie uns dann?
Ver.di hat uns die Augen geöffnet, der Namensvetter hat ja bisher eher etwas für unsere Ohren getan!
(Ende)Aussender: | Österreichischer Gewerbeverein |
Ansprechpartner: | Herwig Kainz |
Tel.: | +43/1/587 36 33 |
E-Mail: | h.kainz@gewerbeverein.at |