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WKÖ-Studie: Ökoenergie lässt Wirtschaft profitieren

Thermische Sanierung und Erneuerbare können 70 Prozent des Energiebedarfs decken


Wien (pte023/28.02.2006/12:23) Verstärkter Einsatz von Ökoenergien und Steigerung der Energieeffizienz bei Gebäuden kann Österreich langfristig von fossilen Brennstoffen und Energieimporten unabhängig machen. Zu diesem Schluss kommt eine von der Wirtschaftskammer Österreich http://portal.wko.at veröffentlichte Studie. Dabei wird deutlich gemacht, wie sehr Österreich tatsächlich von der intensiven Nutzung Erneuerbarer Energieträger wirtschaftlich profitieren kann.

Da mehr als zwei Drittel der Energie für Heizung und Warmwasser importiert werden müssen und der Wärmeverbrauch steigt, müssen dringend Maßnahmen gesetzt werden. "Erneuerbare Energien in Kombination mit thermischer Sanierung können bis zum Jahr 2020 70 Prozent des notwendigen Wärme- und Kühlenergiebedarfs der Haushalte abdecken", so der Bericht der vom Dachverband Energie-Klima http://www.energieklima.at . Eine Umstellung könne durch Einsparung beim Energieimport und Vermeidung der Kyoto-Strafzahlungen und die Umschichtung der Wohnbauförderung finanziert werden. Dazu soll eine neu vorgeschlagene Investitionszuwachsprämie mit einer Umwelt- bzw. Energieeffizienz-Komponente bei den Betrieben die Umstellung auf Ökoenergien vorantreiben. Zudem kommt der Bericht zum Schluss, dass Erneuerbare Energien Arbeitsplätze schaffen und Ökoenergietechnologie ein starker Exportmotor ist.

"Die Studie belegt eindrucksvoll, dass sich jene Technologien, die zum Schutz der Ressourcen und des Klimas beitragen, innerhalb weniger Jahre zu einer Zukunftsbranche entwickelt haben", so Andrea Stockinger, Geschäftsführerin des Dachverband-Energie-Klima im pressetext-Gespräch. Dass in einem oder anderem Gebiet ein höheres Budgetvolumen wünschenswert sei, stellt die Expertin außer Streit. "Es besteht weiter die Hoffnung, dass bei einem erfolgreichen Funktionieren der Budgetrahmen - etwa für die Förderung von Ökostrom - erhöht wird", so die Expertin abschließend. Die aktuellen Daten zeigen deutlich, dass Österreichs Wirtschaft nicht nur wie bisher auf Biomasse- und Wasserkraftnutzung sondern mittlerweile auf ein breites und bewährtes technologisches Spektrum zur Nutzung Erneuerbarer Energie verweisen könne.

Dem Umsatz der Ökoenergietechnik von 1,5 Mrd. Euro steht in Österreich eine direkte Wertschöpfung von 1,05 Mrd. gegenüber. Das bedeutet, dass 70 Prozent des Umsatzes in Österreich bleiben. In der Sachgüterproduktion sind dies vergleichsweise weniger als 40 Prozent. Die Technologien zur Erzeugung von Wärme aus "Erneuerbaren" bewirken eine um 25 Prozent höhere Wertschöpfung als jene zur Erzeugung von Ökostrom. Dabei nimmt die Produktion von Öko-Wärmeanlagen eine europäische Technologieführerschaft für sich in Anspruch. Belege dafür finden sich in den hohen Exportzahlen bei Pellets- und Hackschnitzelanlagen sowie bei der Nutzung von Sonnenenergie zur Erzeugung von Warmwasser, Raumwärme und Kühlung.

Solaranlagen zur Erzeugung von Warmwasser, Raumwärme und Kühlung haben eine Exportrate von fast 70 Prozent, wobei sich der Exportanteil jährlich um fast 40 Prozent erhöht. Der Exportanteil bei Pellets- und Hackschnitzelanlagen beträgt rund 30 Prozent, wobei die größeren industriellen Produzenten mehr als 70 Prozent exportieren. Von der in Österreich erfundenen Wärmepumpe werden rund 30 Prozent der heimischen Produktion exportiert. EU-weit verbrauchen Raumwärme und Warmwasserversorgung den größten Anteil der Endenergie.

Erforderliche Maßnahmen zur Zielerreichung sind die Reduktion des Energieverbrauchs im Wärmesektor und damit verbunden die Senkung der Energieimporte sowie die Erhöhung des Ökowärmeanteils von 25 Prozent auf 70 Prozent. Eine weitere Maßnahme wäre die Umleitung von "Strafzahlungen", die Österreich durch die Nichteinhaltung des Kyoto-Protokolls erwachsen. Für die gesamte Zeit der Emissionsüberschreitung im Zeitraum 2008 bis 2012 wären dies mindestens vier Mrd. Euro für den Ankauf von Zertifikaten. Wichtig wäre auch eine Umschichtung der Wohnbauförderung in Richtung Sanierung, Passiv- und Niedrigenergiehaus und Ökoenergien.

Zusätzlich zur Wärmerzeugung sind auch Anlagen zur Stromerzeugung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Biomasseverstromung, Kleinwasserkraft, Photovoltaik und Windkraft erwirtschaften eine österreichische Wertschöpfung in Höhe von 395 Mio. Euro und beschäftigen mehr als 11.000 Personen.

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