pts20060309037 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Bystronic - Erfolgsgeschichte dank neuer Unternehmenskultur

Kompetenz, Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit, Sympathie und Kundenfokus


Zürich - Niederoenz (pts037/09.03.2006/13:55) Bystronic - eine Erfolgsgeschichte, was den Umgang mit Werten in einem Unternehmen anbelangt. Kompetenz, Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit, Sympathie, Involviertheit, Kundenfokus: Das waren zentrale Werte, welche die Unternehmensführung für Bystronic definierte.

Bystronic erzählt eine Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen hat motivierte Mitarbeitende und sich auf dem Markt eine glänzende Ausgangslage verschafft. Erstaunlich dabei: Noch vor etwas mehr als drei Jahre steckte Bystronic in einer schwierigen Situation. Ein Unternehmensseminar von Stier Communications und dem Europäischen Instituts für Wissens- und Werte-Management veranschaulichte den Wandel.

"Werte sind bei jedem von uns vorhanden. Niemand arbeitet ohne Werte. Nur sind sie uns oft nicht bewusst." Während Anne Heintze dies sagt, nickt Jean-Pierre Neuhaus zustimmend. Das kommt ihm nur allzu bekannt vor. Die letzten zweieinhalb Jahre hat er einen wesentlichen Teil seiner Energie darauf verwendet, Werte bewusst zu machen. Sich selber. Aber auch der Unternehmensführung seines Arbeitgebers Bystronic. Vor allem jedoch den rund 1200 Mitarbeitenden. Heute steht Neuhaus an einem Punkt, an dem seinem zustimmenden Nicken ein wissendes Lächeln folgt. Bystronic ist eine Erfolgsgeschichte, was den Umgang mit Werten in einem Unternehmen anbelangt.

Anne Heintze ist Geschäftsführerin des Europäischen Instituts für Wissens- und Werte-Management (EIKV) in Luxemburg. Jean-Pierre Neuhaus leitet den Bereich Corporate Communications bei Bystronic. Getroffen haben sich die beiden jüngst bei einem Unternehmensseminar zum Thema Wissens- und Wertemanagement, das gemeinsam von der in Weiningen ZH domizilierten Agentur Stier Communications und dem EIKV veranstaltet wurde. Wie kann man etwas Unsichtbares und Ungreifbares - Wissen und Werte - in einem Unternehmen so aufbereiten, dass es doch fassbar wird? Diese Frage stand im Raum.

Dieser Raum war der Bystronic-Hauptsitz im bernischen Niederönz. Auf etwas Weiches wie "Werte" deutete dort erst wenig hin. Bystronic ist ein weltweit agierender Anbieter von hochwertigen Lösungen für das Schneiden und Biegen. Das Unternehmen zählt 1155 Mitarbeitende, wovon 995 in Europa, 75 in den USA und 185 in Asien. 2004 erzielte die zur Conzetta Holding gehörende Bystronic einen Nettoumsatz von rund 440 Millionen Franken. Beeindruckt sahen die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer zu, wie Laser- oder Wasserstrahlen präzis durch Blech und Metall schnitten oder wie Abkantanlagen die Metallstücke mühelos in jede gewünschte Form bogen. Aber Werte?

Unterbewusst waren die Besucherinnen und Besucher jedoch längst in den Bann der Werte-Welt von Bystronic gezogen worden. Denn egal, wo sie hinschauten, stach ihnen die Hausfarbe und das Logo von Bystronic ins Auge. Da waren rote Teile an den Tischen und Maschinen, rote Türme fassten Info-Bildschirme ein, das Logo erschien auf Pullovern, Hemden und Überkleidern der Mitarbeitenden. Die Kommunikation, das wurde deutlich, ist für Bystronic zentrales Werkzeug zur Vermittlung unternehmenseigener Werte. Corporate Communication heisst für Bystronic, dass jeder Kontakt mit Menschen nach innen und nach aussen einem integrierten und somit einheitlichen Ansatz von Kommunikation folgt. Ein Ansatz, der Erfolg verspricht, wenn es nach Manuela Stier geht: "Wenn Produkte und Dienstleistungen immer austauschbarer werden, rückt der emotionale Mehrwert in den Vordergrund", erklärt die Inhaberin der Agentur Stier Communications, die sich als Spezialistin für integrierte Kommunikation positioniert. Ein eigenständiges Firmenprofil schaffe Wettbewerbsvorteile. Unternehmen müssten fassbare Werte vermitteln. "Die strategische Ausrichtung muss die Orientierung nach innen und aussen gewährleisten", so Stier, die somit Bystronic beste Noten verteilen kann.

Dies ist umso erstaunlicher, als Bystronic bis im Februar 2003 nicht einmal eine Abteilung für Kommunikationsaufgaben hatte. Im Nirgendwo zwischen Verkauf und Marketing textete jemand die Prospekte oder organisierte Messen. Das ging gut, als das Geschäft beinahe ohne Werbung funktionierte. Doch kurz nach der Jahrtausendwende kippte der Markt. Investitionen wurden zurückgestellt. Innovationen stockten. Auf einmal schmerzte es, ein diffuses Marken-Image zu haben und die unkoordinierten Kommunikationsmassnahmen wirkungslos verpuffen zu sehen.

Für Anne Heintze, die sich am EIKV und auch in ihrem eigenen Coaching-Unternehmen vor allem mit Fragen der Potenzialentwicklung und -optimierung von Menschen in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld beschäftigt, ein klassischer Fall: Hier hat es ein Unternehmen versäumt, ein deutlich erkennbares Wertesystem aufzubauen. "Wer die langfristigen Ziele, die individuellen Werte der Mitarbeitenden und die erlebte Realität in Einklang bringt, wird erfolgreich sein", glaubt Heintze. Dazu sei es nötig, sich der eigenen Werte zuerst bewusst zu werden, was einem mehrstufigen Teamprozess entspreche:

1. Definition der Werte durch ein Leitungsteam
2. Reflektion der Werte durch die Leader einzelner Geschäftsgebiete
3. Integration der Werte in der gesamten Organisation

So ging Bystronic im Frühling 2003 vor. Kompetenz, Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit, Sympathie, Involviertheit, Kundenfokus: Das waren zentrale Werte, welche die Unternehmensführung für Bystronic definierte. Diese galt es sichtbar zu machen, sie einheitlich, vernetzt, umfassend und allgegenwärtig zu kommunizieren. Damit wurde Jean-Pierre Neuhaus beauftragt, der neu ins Unternehmen kam, um Corporate Communications zu einem neuen und eigentlichen Komptenzzentrum innerhalb von Bystronic aufzubauen. CEO Ferdi Töngi gab ihm dazu die nötige Rückendeckung - eine Tatsache, die Neuhaus als unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg sieht. "Nur wenn das Management zur Kommunikation steht, kann daraus unternehmensweit ein zentrales Führungsinstrument werden", sagt er. Ebenso gehört dazu nach den Worten von Jean-Pierre Neuhaus der Mut, einzelne Prozesse im Unternehmen periodisch zu hinterfragen. Bystronic hat dies getan. So radikal, dass parallel zur Einführung der Corporate Communications die Unternehmensstruktur umgekrempelt wurde. Heute steht CEO Ferdi Töngi im Organigramm an unterster Stelle. Im Kästchen ganz oben steht das Wort "Kunde". Auf diesen fokussiert sich, was die Mitarbeitenden leisten, erfinden, produzieren.

Zwar steht und fällt jedes Unternehmen mit dem Erfolg seiner Kunden. Nur wenige sind jedoch bereit, diesen Weg so konsequent zu gehen wie Bystronic. Dies stellt auch Prof. Dr. André F. Reuter fest. Als Vorstandsvorsitzender des EIKV und Mitglied des "Advisory Board eEurope" der EU-Kommission in Brüssel befasst sich der luxemburgische Professor unter anderem intensiv mit Methoden und Modellen, die es erlauben, immaterielle Vermögenswerte in einem Unternehmen messbar zu machen. Dass solche Werte den Marktwert eines Unternehmens enorm steigern, sei vielen Führungskräften noch zu wenig bewusst, sagt er. "Doch wir befinden uns auf dem Weg zur virtuellen Ökonomie", so Reuter. Spätestens in einigen Jahren, wenn die Unternehmen der Europäischen Union neben den materiellen auch die immateriellen Werte wie etwa das Wissen der Mitarbeitenden in der Bilanz ausweisen müssten, werde die Frage entscheidend: Welche "Social Values" und "Corporate Values" machen mein Unternehmen wertvoll?

"Wissen schafft Wert und sichert Werte", sagt André F. Reuter. Das heisse konkret: Wer die drei Komponenten Mensch (Unternehmens-, Kommunikations- und Lernkultur), Organisation (Geschäftsidee, -modell und -prozesse) und Technik (Infrastruktur, Hard- und Software) in Einklang bringe, schaffe ein erfolgreiches Werte- und Wissensmanagement. So wie es dies Bystronic in den letzten zweieinhalb Jahren ganz bewusst getan hat und heute feststellen kann: Die Botschaften von Bystronic werden verstanden. Das mag an den einheitlichen, einfachen, klaren Aussagen liegen. Daran, dass Magazine für Kunden und Mitarbeitende die Welt von Bystronic zusammenrücken lassen. Dass weltweit jeder Messestand und jede Verkaufspräsentation identisch gestaltet ist. Dass das Logo als kleiner, roter Block aus Metall greifbar ist und in die Werkstatt und auf den Bürotisch gestellt werden kann.

Doch letztlich war es ein kleinteiliges Puzzle, das zu einer komplexen integrierten Kommunikation zusammengefügt werden musste. Bis die Motivations- und Identifikationskurve der Mitarbeitenden nach oben zu zeigen begann oder das Vertrauen der Kunden in die Marke "Bystronic" wieder vollständig hergestelt war, habe es Widerstände zu lösen gegeben, sagt Jean-Pierre Neuhaus. "Ich bin als Wanderprediger unterwegs, muss überzeugen, argumentieren, immer wieder aufs Neue erklären, warum wir es so machen. Zudem vermitteln wir den Mitarbeitenden das Gefühl, dass wir ihnen gerne für Kommunikationsbelangen unterstützend zur Seite stehen", sagt er. Dass sich dieser Aufwand mit den Werten lohnt, zeigen die monetären Werte. Der Umsatz von Bystronic wächst im Schnitt um 15 Prozent. Wertvoll ist für Neuhaus allerdings auch jene Rückmeldung eines Mitarbeiters, die ihn erreichte. Dieser sagte zu ihm: "Ich bin stolz, ein Bystronicer zu sein." Als sie dies hört, nickt Anne Heintze zustimmend und lächelt wissend.

((Fussnote))
Informationen zu Bystronic: www.bystronic.com
Informationen zum Thema Integrierte Unternehmenskommunikation: www.stier.ch
Informationen zum Europäischen Institut für Wissens- und Werte-Management: www.eikv.org

(Ende)
Aussender: Stier Communications AG
Ansprechpartner: Manuela Stier
Tel.: +41 44 752 52 50
E-Mail: manuela.stier@stier.ch
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