pts20060316017 Unternehmen/Wirtschaft

Assekuranz 2015: Weniger Player, abnehmende Kundenloyalität erfordern Innovation

Studie von Accenture zu den Zukunftstrends des Versicherungsmarktes


Wien (pts017/16.03.2006/11:00) Die Versicherungsbranche steht vor tiefgreifenden Veränderungen. "Der zunehmende Wettbewerbsdruck durch regulatorische Neuerungen und abnehmende Kundenloyalität wird den österreichischen Versicherungen in den nächsten Jahren ein hohes Maß an Innovationsbereitschaft abverlangen", erklärt DDr. Ayad Al-Ani, Accenture-Partner bei der Präsentation einer aktuellen Studie des Management-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture und der Universität St. Gallen zur Zukunft der Versicherungsbranche. Supranationale gesetzliche Auflagen werden einen immer stärkeren Einfluss auf das Versicherungsgeschäft haben. 92 Prozent der Befragten meinen, dass Kapital- und Risikomanagementvorschriften wie Solvency II stark oder sehr stark das Kerngeschäft eines Versicherungsunternehmens beeinflussen werden.

"Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, dem steigenden Care-Bedürfnis des Kunden, seiner abnehmenden Loyalität und seiner zunehmenden Preissensibilität gerecht zu werden", erklärt Al-Ani. 87 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass das Bedürfnis des Kunden nach Unterstützung zunimmt, 85 Prozent glauben, dass die Preissensitivität wächst und exakt 3/4 gehen von einer Abnahme der durchschnittlichen Kundenbeziehungsdauer aus. Die Illoyalität nimmt zu.

Weniger Player, weniger Mitarbeiter

Laut der Studie wird in den kommenden zehn Jahren die Anzahl der in Österreich tätigen Versicherungen sinken. 90 Prozent der befragten Manager sind heute davon überzeugt. Zudem werde auch die Anzahl der Mitarbeiter abnehmen, so denken etwa 83 Prozent. In Österreich ist im Gegensatz zum deutschsprachigen Ausland auch ein hoher Marktanteil der Banken bei der Altersvorsorge festzustellen. Dieser Marktanteil wird nach Einschätzung der Studienteilnehmer weiter steigen. Branchenfremde und alternative Vertriebskanäle bestimmen immer stärker die Distributionslandschaft.

Der Berater als Erfolgsfaktor

48 Prozent nennen die Sozialkompetenz des Beraters als Schlüssel für den Zugang zum Kunden. Für 40 Prozent spielen die Marke und das Branding eine wichtige Rolle. Für 81 Prozent sind das Versicherungsmanagement und die Vertriebssteuerung die Kernelemente, um in Zukunft erfolgreich zu sein. 74 Prozent nennen Scoring und Risikoselektion als ausschlaggebende Kriterien.

Der Weg zur Standardisierung

"Fast 80 Prozent sehen Prozessinnovationen als sehr wichtig an", erklärt Dr. Erwin Dirnberger, Senior Manager bei Accenture Österreich. "An der Entstehung von einheitlichen und standardisierten Prozessen führt kein Weg vorbei", so Dirnberger weiter. "Die Industrialisierung wird eine Verringerung der Wertschöpfungstiefe in den Versicherungen mit sich bringen. Liegt sie heute noch zwischen 80 und 90 Prozent, wird sie im Jahr 2015 nach Einschätzung der Studienteilnehmer nur noch bei 69 Prozent betragen", erläutert der Accenture-Versicherungsexperte. Der Fremdfertigungsanteil wird im Vertrieb, in der IT und in der Schadenabwicklung am höchsten sein.

Zudem werde sich auch das Leistungsangebot verändern. 94 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass die Leistungen der Versicherungen nicht nur monetärer sondern auch realer Natur sein werden. "Der Kunde wird künftig immer häufiger nicht das Geld für die Autoreparatur erhalten, sondern die Versicherung wird ihm anbieten, sein beschädigtes Auto in einer Partnerwerkstätte reparieren zu lassen", so Dirnberger.

Preis nach Risiko

91 Prozent der Manager meinen, dass das Kundenbeziehungsmanagement im Jahr 2015 viel individueller gestaltet sein muss als heute. Der Preis werde sich immer stärker nach dem individuellen Risiko richten. "Bislang war die Risikoselektion kein Schlüsselthema für den Vertrieb. Das wird sich ändern", erläutert Dirnberger. Die Risikoselektion werde rigider als heute durchgeführt werden und zu einer wichtigen Vertriebsaufgabe. Davon sind immerhin 74 Prozent überzeugt.

Zur Studie

Der Fragebogen zur Studie "Assekuranz 2015 - Retailmärkte im Umbruch" wurde an 1.816 Manager in der Versicherungsbranche im deutschsprachigen Raum verschickt. 392 Teilnehmer beantworteten die Fragen, darunter 50 aus Österreich. Durch die Beteiligung von Führungskräften aus Versicherungen aller Sparten, Maklern, Verbandsmitgliedern und branchennahen Organisationen sowie der Wissenschaft entstand ein umfassendes Meinungsbild. Die Studie hat Accenture gemeinsam mit der Universität St. Gallen durchgeführt.

Über Accenture:

Accenture ist ein weltweit agierender Management-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Mit dem Ziel, Innovationen umzusetzen, hilft das Unternehmen seinen Kunden durch die gemeinsame Arbeit leistungsfähiger zu werden. Umfangreiches Branchenwissen, Geschäftsprozess-Know-how, internationale Teams und hohe Umsetzungskompetenz versetzen Accenture in die Lage, die richtigen Mitarbeiter, Fähigkeiten und Technologien bereit zu stellen, um so die Leistung seiner Kunden zu verbessern. Mit über 126.000 Mitarbeitern in 48 Ländern erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2005) einen Nettoumsatz von 15,55 Milliarden Dollar. Die Internet-Adresse lautet http://www.accenture.at

Weitere Informationen:

Accenture
1010 Wien, Schottenring 16
Mag. Katharina Riedl
Tel.: +43/1/205 02-33048
Fax: +43/1/20502-1
E-Mail: katharina.riedl@accenture.com
http://www.accenture.at

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