"Silber" für Oberösterreichs Erfinder
Österreichisches Patentamt informiert KMU in der Wirtschaftskammer
Linz/Wien (pts012/22.03.2006/09:44) Mit 683 Erfindungsanmeldungen lag Oberösterreich 2004 im Ranking der ideenreichsten Bundesländer an zweiter Stelle. Nur Wien brachte es auf mehr Anmeldungen (699), an dritter Stelle platzierte sich die Steiermark mit 522 Anmeldungen. Oberösterreichs Innovationskraft hat sich 2004 in 492 Patenten und 191 Gebrauchsmuster niedergeschlagen. Im Vergleich zum Jahr 2000 konnte das Land die Forschungsquote um knapp 9 Prozent steigern. Trotz dieser erfreulichen Zuwächse ist auch Oberösterreich von Doppelforschungen - also Erfindungen, die bereits rechtlich geschützt sind - betroffen.
Zur Vermeidung von Doppelforschungen hat das Österreichische Patentamt im Rahmen der bundesweiten Veranstaltungsreihe "gedanken.gut.geschützt" am Dienstag in Linz Station gemacht. "Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Oberösterreich und der CATT Innovation Management GmbH wollen wir Klein- und Mittelbetriebe (KMU) für die Problematik der Doppelforschung und die Bedeutung von Schutzrechten für Innovationen sensibilisieren", erklärte Dr. Friedrich Rödler, Präsident des Patentamts, auf der Veranstaltung.
Nach der Eröffnung des Informationstages durch Dr. Rudolf Trauner, Präsident der Wirtschaftskammer Oberösterreich, informierte Dr. Friedrich Rödler die anwesenden Unternehmen über Erfinderschutz und den Patentamt-Rechercheservice serv.ip www.servip.at "Im Rahmen dieses Dienstes erstellen wir jährlich tausende Gutachten. Damit können wir viele Unternehmen im Vorfeld ihrer Entwicklungstätigkeit über den aktuellen Forschungsstand informieren und somit vor Fehlinvestitionen bewahren", resümierte Rödler.
Im Anschluss erläuterte Dipl.-Ing. Katharina Fastenbauer vom Österreichischen Patentamt, wie man zu Schutzrechten für technische Erfindungen kommt und worum es sich beim gewerblichen Rechtsschutz genau handelt. Ing. Anton Fragner von der Wirtschaftskammer Oberösterreich referierte über potenzielle Innovationshindernisse im Forschungsprozess und wie man diese bewältigt. "Zwar gibt es keine Patentrezepte für erfolgreiche Entwicklungen, jedoch lassen sich klassische Stolpersteine für innovative Unternehmen ausmachen, etwa mangelnde Vorbereitung und Organisation, zu späte Planung von Vermarktung und Vertrieb und fehlendes Beiziehen von externen "Experten", so Fragner.
Mag. Heinz Harb von der LBG Wirtschaftstreuhand referierte über steuerliche Erleichterungen und Anreize für Unternehmen mit F&E-Aktivitäten. Dipl.-Ing. Gilbert Schreiber von der CATT Innovation Management GmbH sprach über das oberösterreichische F&E-Innovationsnetzwerk und seine Unterstützungsservices für Unternehmen. Über die vielfältigen Möglichkeiten der Innovationsverwertung informierte Dr. Georg Buchtela vom AWS und Mag. Günter Schneider von Microsoft Austria schloss mit einem Vortrag über EU-Förderungen für kleine und mittlere Unternehmen.
Steigende Patentanmeldungen in Österreich
Österreichweit wurden im Jahr 2004 beim Patentamt 3.581 Erfindungen angemeldet, 2.514 entfielen dabei auf Patente und 1.067 auf Gebrauchsmuster. Im Vergleich zum Jahr davor bedeutet das einen Anstieg von 4,6%. Vor allem bei den Patentanmeldungen ist in den vergangenen zehn Jahren eine erfreuliche Steigerung feststellbar, teilte Rödler mit. "Wir sind mit diesen Wachstumsraten zufrieden, glauben aber, dass noch viel zu tun ist, um den Informationsbedarf zu decken und die Forschungsquote weiter zu heben," so Rödler in Linz.
Österreichs Erfindergeist im EU-Ranking
Im EU-Vergleich liegt Österreich - gemessen an den Patenten pro Million Einwohner - mit Platz 7 unter den Top 10 der F&E-freudigsten europäischen Nationen. Rödler gab jedoch zu bedenken, dass europaweit jährlich 60 Milliarden Euro wegen Doppelforschungen in den Sand gesetzt werden. Rund 1 Milliarde Euro Fehlinvestitionen entfallen Schätzungen zufolge allein auf Österreich: "Wir müssen diesen Ressourcenverlust einschneidend reduzieren, denn gemäß dem Lissabonziel sind alle EU-Länder bis 2010 dazu verpflichtet, 3 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in den Bereich Forschung und Entwicklung zu investieren."
Hintergrund
Die Veranstaltungsreihe "gedanken.gut.geschützt" des Österreichischen Patentamts wendet sich an Innovationsunternehmen aus dem KMU-Bereich mit Forschungsabteilungen sowie an Unternehmens-, Rechts- und Technologieberater/innen. Partner der Veranstaltungsreihe sind das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), die Austria Wirtschaftsservice GmbH (AWS), die Österreichische ForschungsförderungsgmbH (FFG) und die LBG Wirtschaftstreuhand. In Linz wird die Kampagne von der Wirtschaftskammer Oberösterreich, der CATT Innovation Management GmbH und Microsoft Österreich unterstützt.
Für weitere Informationen:
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Österreichisches Patentamt
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