pts20051118016 Produkte/Innovationen, Unternehmen/Wirtschaft

Wien Spitzenreiter bei Patentanmeldungen

Österreichisches Patentamt informiert KMU im Gewerbehaus der WK Wien


Wien (pts016/18.11.2005/10:33) Im Jahr 2004 wurden beim Österreichischen Patentamt 546 Patente von Wiener Unternehmen angemeldet, im Vergleich zum Jahr 2003 ein Zuwachs von knapp neun Prozent. Wien gilt damit als "innovativstes" Bundesland vor Oberösterreich und der Steiermark. Trotz dieser Steigerung ist auch Wien von Doppelforschungen - also Erfindungen, die bereits rechtlich geschützt sind - betroffen. Zur Vermeidung von Doppelforschungen hat das Österreichische Patentamt im Rahmen der bundesweiten Veranstaltungsreihe "gedanken.gut.geschützt" gestern, Donnerstag, in Wien Station gemacht. Über 150 Unternehmer/innen ließen sich von Experten über gewerblichen Rechtsschutz, Patentverwertung, Möglichkeiten zur vertraglichen Absicherung von Innovationen und Steuervorteile informieren.

"Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Wien, dem WIFI Wien und dem universitären Gründerservice INITS wollen wir Klein- und Mittelbetriebe (KMU) für die Problematik der Doppelforschung und die Bedeutung von Schutzrechten für Innovationen sensibilisieren", erklärte Dr. Friedrich Rödler, Präsident des Österreichischen Patentamts. Nach der Eröffnung durch Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien und Mag. Eduard Mainoni, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, informierte DI Katharina Fastenbauer vom Patentamt über Rechtsschutzmöglichkeiten und den Recherchenservice serv.ip, http://www.patentamt/servip . "Im Rahmen dieses Service haben wir im Jahr 2004 rund 1.800 Gutachten erstellt. Damit konnten wir viele Unternehmen im Vorfeld ihrer Entwicklungstätigkeit über den aktuellen Forschungsstand informieren und vor Fehlinvestitionen bewahren", resümierte Rödler.

Mag. Heinz Harb von der LBG Wirtschaftstreuhand informierte über steuerliche Erleichterungen und Anreize für Unternehmen mit Forschungsaktivitäten. "Durch die jüngste Gesetzesänderung können nun auch KMU von der steuerlichen Forschungsförderung profitieren. Für in Auftrag gegebene F&E-Projekte steht KMU ein Forschungsfreibetrag von 25% der Aufwendungen zu. Alternativ kann auch eine Forschungsprämie von 8% geltend gemacht werden," so Harb, der für eine Anhebung der Forschungsprämie auf zumindest 10% warb.

MMag. Dr. Günther Feuchtinger von der Wirtschaftskammer Wien sprach über den juristischen Aspekt bei Innovationen. "Die optimale vertragliche Absicherung von Ideen ist eine zentrale Voraussetzung, dass der Erfinder bestmöglich von seiner geistigen Leistung profitieren kann." Ing. Mag. Elmar Zeilhofer vom WIFI gab im Anschluss einen kurzen Überblick über geförderte Beratungsmöglichkeiten für Unternehmen in Wien. Dr. Irene Fialka von INITS informierte über Forschung & Entwicklung im universitären Bereich und Dr. Georg Buchtela vom Austria Wirtschaftsservice (AWS) schloss mit einem Vortrag über Verwertungsoptionen von Innovationen und Unterstützungsservices.

Wie wichtig Softwarelizenzen und deren Wartung für Unternehmen sind, verdeutlichte Mag. Anika Bücker von Microsoft Österreich im Rahmen der Veranstaltung des Patentamts. Bücker bemängelte, dass Unternehmen vielfach keinen Überblick über ihre aktiven Softwarelizenzen haben. "Würden Unternehmen mehr Aufmerksamkeit auf die Verwaltung, Erfassung und Inventur von Softwarelizenzen richten, so könnten bis zu 15 Prozent des IT-Budgets eingespart und die IT-Verantwortlichen entlastet werden. Diese Ressourcen könnten wiederum in den F&E-Bereich fließen," so Bücker.

Steigende Patentanmeldungen in Österreich

Österreichweit wurden im Jahr 2004 beim Patentamt 3.581 Erfindungen angemeldet, 2.514 entfielen dabei auf Patente und 1.067 auf Gebrauchsmuster. Im Vergleich zum Jahr davor bedeutet das einen Anstieg von 4,6%. Vor allem bei den Patentanmeldungen ist in den vergangenen zehn Jahren eine erfreuliche Steigerung feststellbar, teilte Rödler mit. "Wir sind mit diesen Wachstumsraten zufrieden, glauben aber, dass noch viel zu tun ist, um den Informationsbedarf zu decken und die Forschungsquote weiter zu heben", so Rödler in Wien.

Österreichs Erfindergeist im EU-Ranking

Im EU-Vergleich liegt Österreich - gemessen an den Patenten pro Million Einwohner - mit Platz 7 unter den Top 10 der F&E-freudigsten europäischen Nationen. Rödler gab jedoch zu bedenken, dass europaweit jährlich 60 Milliarden Euro wegen Doppelforschungen in den Sand gesetzt werden. Rund 1 Milliarde Euro Fehlinvestitionen entfallen Schätzungen zufolge allein auf Österreich: "Wir müssen diesen Ressourcenverlust einschneidend reduzieren, denn gemäß dem Lissabonziel sind alle EU-Länder bis 2010 dazu verpflichtet, 3% ihres Bruttoinlandsprodukts in den Bereich Forschung und Entwicklung zu investieren."

Hintergrund

Die Veranstaltungsreihe "gedanken.gut.geschützt" des Österreichischen Patentamts wendet sich an innovative Unternehmen aus dem KMU-Bereich mit Forschungsabteilungen sowie an Unternehmens-, Rechts- und Technologieberater/innen. Partner der Veranstaltungsreihe sind das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), die Austria Wirtschaftsservice GmbH (AWS), die Österreichische ForschungsförderungsgmbH (FFG), Microsoft Österreich und die LBG Wirtschaftstreuhand. In Wien wird die Kampagne von der Wirtschaftskammer Wien, vom WIFI Wien, vom universitären Gründerservice INITS und von Schönherr Rechtsanwälte unterstützt.

Weitere Fotos zur Wien Veranstaltung finden Sie kostenlos unter
http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=279

Für weitere Informationen:

Dr. Andrea Scheichl
Österreichisches Patentamt
Öffentlichkeitsarbeit & Public Relations
Dresdner Straße 87, 1200 Wien
01/534 24 216
Email: andrea.scheichl@patentamt.at

(Ende)
Aussender: Österreichisches Patentamt
Ansprechpartner: Mag. Sandra Kienesberger
Tel.: +43 (1) 402 48 51-0
E-Mail: kienesberger@tsp.at
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