Steirer bei Patenten Vorreiter
Österreichisches Patentamt informiert KMU in der Wirtschaftskammer
Graz/Wien (pts039/08.11.2005/14:00) Im Jahr 2004 wurden beim Österreichischen Patentamt 356 Patente von steirischen Unternehmen angemeldet, im Vergleich zum Jahr 2003 ist das eine Steigerung von über 15 Prozent. Die Steirer zählen damit zu den innovativsten Köpfen Österreichs, im Bundesländerranking liegt das Land nach Wien und Oberösterreich an dritter Stelle. Trotz dieser Steigerung ist die Steiermark von Doppelforschungen - also Erfindungen, die bereits rechtlich geschützt sind - betroffen. Zur Vermeidung von Doppelforschungen hat das Österreichische Patentamt im Rahmen der bundesweiten Veranstaltungsreihe "gedanken.gut.geschützt" heute, Dienstag, in Graz Station gemacht. Dutzende steirische Unternehmer/innen informierten sich aus erster Hand über Forschungsförderungen, gewerblichen Rechtsschutz und Patentverwertung.
"Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Steiermark und der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) wollen wir Klein- und Mittelbetriebe (KMU) für die Problematik der Doppelforschung und die Bedeutung von Schutzrechten für Innovationen sensibilisieren", erklärte Dr. Friedrich Rödler, Präsident des Österreichischen Patentamts. Nach der Eröffnung informierte DI Katharina Fastenbauer vom Österreichischen Patentamt über Rechtsschutzmöglichkeiten und den Recherchenservice serv.ip, http://www.patentamt/servip . "Im Rahmen dieses Service haben wir im Jahr 2004 1.800 Gutachten erstellt. Damit konnten wir viele Unternehmen im Vorfeld ihrer Entwicklungstätigkeit über den aktuellen Forschungsstand informieren und somit vor Fehlinvestitionen bewahren", resümierte Rödler.
MMag. Dr. Hans-Jörg Hörmann von der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG) beleuchtete innovative steirische Unternehmen und sprach über die Bedeutung des gewerblichen Rechtsschutzes für deren Erfolg. "Nachdem rund 95% der Förderprojekte von Klein- und Mittelbetrieben (KMU) durchgeführt werden, ist das Thema Innovation und damit zusammenhängend die Schutzstrategien ein zentrales Anliegen der SFG", sagte Hörmann. Dr. Georg Buchtela vom Austria Wirtschaftsservice (AWS) referierte über Verwertungsoptionen von Innovationen und Unterstützungsservices, Mag. Christian Hopp sprach über Förderprogramme der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) für Unternehmen. Mag. Heinz Harb von der LBG Treuhand informierte über steuerliche Erleichterungen und Anreize für Unternehmen mit Forschungsaktivitäten.
Wie wichtig Softwarelizenzen und deren Wartung für Unternehmen sind, verdeutlichte Mag. Anika Bücker von Microsoft Österreich im Rahmen der Veranstaltung des Patentamts. Bücker bemängelte, dass Unternehmen vielfach keinen Überblick über ihre aktiven Softwarelizenzen haben. "Würden Unternehmen mehr Aufmerksamkeit auf die Verwaltung, Erfassung und Inventur von Softwarelizenzen richten, so könnten bis zu 15 Prozent des IT-Budgets eingespart und die IT-Verantwortlichen entlastet werden. Diese Ressourcen könnten wiederum in den F&E-Bereich fließen," so Bücker.
Steigende Patentanmeldungen in Österreich
Österreichweit wurden im Jahr 2004 beim Patentamt 3.581 Erfindungen angemeldet, 2.514 entfielen dabei auf Patente und 1.067 auf Gebrauchsmuster. Im Vergleich zum Jahr davor bedeutet das einen Anstieg von 4,6%. Vor allem bei den Patentanmeldungen ist in den vergangenen zehn Jahren eine erfreuliche Steigerung feststellbar, teilte Rödler mit. "Wir sind mit diesen Wachstumsraten zufrieden, glauben aber, dass noch viel zu tun ist, um den Informationsbedarf zu decken und die Forschungsquote weiter zu heben," so Rödler in Graz.
Österreichs Erfindergeist im EU-Ranking
Im EU-Vergleich liegt Österreich - gemessen an den Patenten pro Million Einwohner - mit Platz 7 unter den Top 10 der F&E-freudigsten europäischen Nationen. Rödler gab jedoch zu bedenken, dass europaweit jährlich 60 Milliarden Euro wegen Doppelforschungen in den Sand gesetzt werden. Rund 1 Milliarde Euro Fehlinvestitionen entfallen Schätzungen zufolge allein auf Österreich: "Wir müssen diesen Ressourcenverlust einschneidend reduzieren, denn gemäß dem Lissabonziel sind alle EU-Länder bis 2010 dazu verpflichtet, 3 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in den Bereich Forschung und Entwicklung zu investieren."
Hintergrund
Die Veranstaltungsreihe "gedanken.gut.geschützt" des Österreichischen Patentamts wendet sich an innovative Unternehmen aus dem KMU-Bereich mit Forschungsabteilungen sowie an Unternehmens-, Rechts- und Technologieberater/innen. Partner der Veranstaltungsreihe sind das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), die Austria Wirtschaftsservice GmbH (AWS), die Österreichische ForschungsförderungsgmbH (FFG), Microsoft Österreich und die LBG Wirtschaftstreuhand. In der Steiermark wird die Kampagne von der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) und der Wirtschaftskammer Steiermark unterstützt.
Fotos zur Graz Veranstaltung finden Sie kostenlos unter http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=256
Für weitere Informationen:
Österreichisches Patentamt
Dr. Andrea Scheichl
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