pts20060511040 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Abfall-Innovationspreis "Phönix" 2006 geht nach Oberösterreich

Hauptpreis für Dr. Ofner GmbH aus Enns


Wien (pts040/11.05.2006/16:00) Am Donnerstag, dem 11. Mai 2006, überreichte Generalsekretär Mag. Werner Wutscher (Lebensministerium) den Abfallinnovationspreis "Phönix" 2006 an die Dr. Ofner GmbH (Enns, OÖ) für das Projekt "WENIGER Abfall IST MEHR Gewinn".
Die Dr. Ofner GmbH stellt hochwertigen nickelfreien Modeschmuck her. Vom eigenen Design bis zum fertigen Schmuckstück wird alles im Hause produziert und galvanisiert. Die galvanischen Schichten reichen von Kupfer, Gold und Silber bis hin zu Palladium, Ruthenium und Rhodium. Der Metallgehalt der Edelmetallbäder konnte nach mehrjähriger Forschung unter Mithilfe der Lieferanten teilweise um 70 % gesenkt werden.
Durch den Modetrend der vergangenen Jahre wurde Silber zum hauptsächlich verwendeten Beschichtungsmetall. Da Silberschichten sehr schnell zum Anlaufen oder Verfärben neigen, werden sie üblicherweise durch Chromatieren oder Lackieren dagegen geschützt. Die Chromatierung ist eine Chrom-VI-haltige Lösung, in der die versilberten Teile mit Strom behandelt werden. Chrom VI besitzt krebserzeugende Eigenschaften und hat sehr schädliche Auswirkungen auf die Umwelt. Zudem sind die zum Lackieren eingesetzten Lacke stark lösemittelhaltig.
Nach mehrjähriger Forschung ist es der Dr. Ofner GmbH gelungen, die Chromatierung/Lackierung durch ein umweltfreundliches, wirtschaftlich überzeugendes und in der Praxis einsetzbares Verfahren zu ersetzen. Die neue Technologie beruht auf Wasserbasis und ist im hohem Maße umweltschonend.
Der Hauptpreis war mit Euro 5.000 dotiert.

Mit einem Sonderpreis (Preisgeld Euro 3.000) ausgezeichnet wurde die Einreichung "Clever forever - weniger Müll ist mehr" der Volksschule Jahngasse in Gleisdorf (Steiermark).
An der Volksschule Jahngasse wurde über einen Zeitraum von mehreren Monaten mit einer Gruppe von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf der Abfall einer Klasse erfasst und gewogen. Die Abfallfraktionen (Plastik, Papier, Restmüll und Biomüll) wurden wöchentlich exakt gewogen, in eine Tabelle eingetragen und auf die Schule hochgerechnet. Die Abfallfassung ergab einen hohen Anteil an biogenem Abfall, was eine eigene Kompostierung sinnvoll erscheinen ließ. Der fertige Kompost wird für die Grünpflanzen im Haus und für die Aktivitäten rund um die Unverbindliche Übung "Grüner Daumen" verwendet.
Die Gruppe hat daher einen Komposter erworben, zusammengebaut und aufgestellt. Dieser wird laufend mit dem Bioabfall, der in der Schule anfällt, mit Laub und Grasschnitt aus dem Pausengarten, mit Urgesteinsmehl und Häckselgut gefüllt. So erleben die Kinder nach und nach alle Stadien der Komposterzeugung inklusive der Umsetzung. Sie lernen dabei biologische Prozesse zu verstehen, das Leben von Kleinstlebewesen zu beobachten und dem Kreislauf der Natur mit Wertschätzung zu begegnen. Zudem entwickeln sie die Geduld, die notwendig ist, um eine Idee nachhaltig umsetzen zu können.

Durch unsachgemäßen Umgang mit Abfällen kann enormer Schaden für den Einzelnen oder die Allgemeinheit entstehen, der nur mit sehr hohem Aufwand und finanziellem Einsatz zu beheben ist. Eine optimale Strategie zur Vermeidung, Verwertung oder Beseitigung von Abfällen führt hingegen zu mehr Materialeffizienz und bringt neben betriebswirtschaftlichen auch volkswirtschaftlichen Nutzen. "Die mit dem Phönix 2006 ausgezeichneten Preisträger haben mit ihren neuen, guten Ideen und Projekten wertvolle Beiträge für die Praxis einer nachhaltigen Abfallwirtschaft gezeigt", betonte Generalsekretär Wutscher im Rahmen der feierlichen Preisverleihung.

DI Gerhard Jägerhuber, Vizepräsident des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbands (ÖWAV) und Vorsitzender der "Phönix"-Jury ergänzte, dass in Zeiten des Übergangs von der Abfall- zur nachhaltigen Stoffstromwirtschaft besondere Herausforderungen entstünden. Daher sei es besonders wichtig, zukunftsweisende Ansätze auszuzeichnen und damit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Der "Phönix" ist eine Initiative des Lebensministeriums (Sektion VI - Stoffstromwirtschaft, Umwelttechnik und Abfallmanagement, Leitung: SC Dr. Leopold Zahrer) gemeinsam mit dem ÖWAV.

Unterstützt wurde der "Phönix" 2006 vom ARA System, der Kommunalkredit Public Consulting GmbH, den Bundesländern Niederösterreich und Steiermark, dem Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VÖEB) und der Zeitschrift "Umweltschutz" des Bohmann-Verlags Wien.

Detaillierte Unterlagen über die Preisträger/Nominierten und Fotos von der Verleihung sind erhältlich bei:
ÖWAV
Mag. Fritz Randl
Tel. +43-1-5355720-0
Fax +43-1-5354064
randl@oewav.at

(Ende)
Aussender: Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV)
Ansprechpartner: Mag. Fritz Randl
Tel.: +43-1-535 57 20-86
E-Mail: randl@oewav.at
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