pts20060606031 Medizin/Wellness, Technologie/Digitalisierung

FMK-Barmüller: Schweizer Replikation widerlegt TNO-Studie

UMTS-Felder stören Wohlbefinden nicht


Wien (pts031/06.06.2006/13:36) Die aktuell veröffentlichte TNO-Replikationsstudie der Universitäten Zürich und Bern findet keine Hinweise auf Störungen des Wohlbefindens durch UMTS-Signale. Dies ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass die geltenden Grenzwerte die Bevölkerung ausreichend schützen.

Im Jahre 2003 publizierten Zwamborn et. al vom niederländischen TNO-Institut eine Studie, wonach bei schwacher UMTS-Befeldung bereits nach kurzzeitiger Exposition von weniger als einer Stunde das menschliche Wohlbefinden negativ beeinflusst wird. Bei GSM-Befeldung wurden keine Auswirkungen festgestellt. Die TNO-Studie war nicht nur in den Niederlanden Auslöser für heftige Debatten bei der Errichtung von 3G-Sendeanlagen. Sie hat in der Schweiz in einzelnen Gemeinden sogar zu Ausbau-Moratorien geführt.

Um diesen Befund zu überprüfen, wurde in der Schweiz versucht, die TNO-Studie mittels einer im Design verbesserten Studie zu replizieren. Kritisierte Punkte wie z.B. die geringe Personenanzahl wurden daher korrigiert (117 statt 48), Methodik und Analytik verbessert und eine wissenschaftliche Begleitung durch ein Expertenteam eingesetzt. Somit sind die Ergebnisse der Schweizer Studie belastbarer als die der TNO Studie.

Basierend auf den TNO-Daten war das Ziel der Schweizer Replikationsstudie den behaupteten negativen Einfluss von UMTS-ähnlichen elektromagnetischen Feldern auf das Wohlbefinden und auf kognitive Funktionen von Menschen experimentell zu bestätigen. Dabei wurden zwei unterschiedliche Feldstärken eingesetzt. Die untersuchten Personen waren einerseits solche, die angaben mit und andererseits solche, die angaben ohne subjektive Beschwerden auf elektromagnetische Felder zu reagieren. Die Arbeitshypothese der Schweizer Replikationsstudie war, dass die Exposition mit UMTS-Feldern wie in der holländischen TNO-Studie die behauptete Verminderung des Wohlbefindens in beiden untersuchten Gruppen bestätigen würde. Ein eventuell bestehender Zusammenhang mit der Stärke der UMTS-Felder hätte eruiert werden können. Die TNO-Studie und der Versuch ihrer Wiederholung untersuchte kurzfristige Effekte. Das Studiendesign umfasste keine Langzeitauswirkungen.

"Mit diesem Ergebnis erweisen sich die wissenschaftlichen Zweifel am Ergebnis der TNO-Studie als berechtigt, auf ihr beruhende Sorgen als unbegründet. Darüber können wir alle erleichtert sein. Wer also über das Schweizer Ergebnis erfreut ist, hat sich in der emotionalen Mobilfunkdiskussion Aufrichtigkeit und Augenmaß bewahrt - und zwar unabhängig davon, welche Schlussfolgerung diese Person im Jahr 2003 aus der TNO-Studie gezogen hat. Wer das Schweizer Ergebnis hingegen bloß abtut und in das Reich der verschwörerischen Gegenstudien verweist, entlarvt sich als Scharf- und Wichtigmacher", so Mag. Thomas Barmüller, Geschäftsführer des Forum Mobilkommunikation.

Beteiligte:
Auftraggeber ist die Forschungsstiftung Mobilkommunikation an der ETH Zürich (http://www.mobile-research.ethz.ch). Die Untersuchung wird geleitet von den Universitäten Zürich ( http://www.unizh.ch/phar/sleep/handy und http://www.itis.ethz.ch) und Bern (http://www.ispm.unibe.ch/).

Finanzierung:
Das Studienvolumen betrug 723.000 Schweizer Franken oder 491.870 Euro. Die
Finanzierung wurde durch 3 Schweizer Bundesbehörden (BAG, BAKOM, BAFU) und 4 holländische Ministerien (Ministerium für Wirtschaft (EZ), Gesundheit (VWS), Planung (VROM) und Soziales (SZW)) sowie die Betreibern Orange, Sunrise und Swisscom Mobile aufgebracht. An den Gesamtkosten beteiligte sich die öffentliche Hand mit 60% und die Industrie mit 40%.

Links:
Die holländische TNO - Studie: http://www.gr.nl/pdf.php?ID=886
Die Schweizer TNO - Studie: http://www.ehponline.org
Mediadesk der Universität Zürich: http://www.mediadesk.unizh.ch/

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Das Forum Mobilkommunikation (FMK) ist die Brancheninitiative aller österreichischen Mobilfunkbetreiber und des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI). Es beschäftigt sich intensiv mit dem Thema "Mobilfunk und Gesundheit" und mit allen Fragen, die mit dem Aufbau der österreichischen Mobilfunknetze zusammenhängen.

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