pts20060728013 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Finanzdienstleister schaffen neuen Lehrberuf

Attraktive Ausbildungschance in boomendem Bereich


Wien (pts013/28.07.2006/10:17) In Österreich werden derzeit in rund 41.000 Betrieben ca. 130.000 Lehrlinge ausgebildet. Obwohl die Gesamtzahl der Lehrlinge seit 1981 rückläufig ist, beginnen in Österreich immer noch rund 40 % aller Jugendlichen nach Vollendung der Schulpflicht eine Lehrausbildung. Das System der dualen Berufsausbildung ist in einigen Bereichen der Finanzbranche - insbesondere bei Banken und Versicherungen - bereits erfolgreich erprobt. Nun haben auch Finanzdienstleistungsunternehmen - wie z.B. Vermögensberater, Leasing- und Wertpapierdienstleistungsunternehmen - die Möglichkeit, junge Menschen im Rahmen einer Lehre zum Finanzprofi auszubilden.

Finanzdienstleistungskaufmann/-frau: In drei Jahren umfassend ausgebildet

Die Einrichtung des Lehrberufes zum(-r) Finanzdienstleistungskaufmann/-frau mit dem Ziel, eine qualitativ hochwertige Ausbildung für Jugendliche im Finanzbereich zu schaffen, wird mit der dreijährigen Lehrzeit den Anforderungen der Branche gerecht. Bei fachlich einschlägigen schulischen oder bestehenden berufsspezifischen Ausbildungen in verwandten Berufen (wie z.B. Bankkaufmann/-frau, Buchhaltung, Einhandelskaufmann u.a.m.) verkürzt sich die Lehrzeit.

"Die Finanzdienstleistungsbranche gewinnt - gerade im Hinblick auf die private Vorsorge - immer mehr an Bedeutung: denn die Österreicher sind auf die Situation, ihre Finanzen zu managen, zu wenig vorbereitet. Der ungebundene Finanzdienstleister wird daher immer mehr gefordert, durch seine qualifizierte Beratung auch eine Bildungsaufgabe zu übernehmen. Wir benötigen daher vermehrt - insbesondere auch junge - Menschen mit fundierten Kenntnissen in Geldangelegenheiten. Die Schaffung des Lehrberufes Finanzdienstleistungskaufmann/-frau war ein erster Schritt in Richtung Financial Education", freut sich Wolfgang K. Göltl, Fachverbandsobmann der Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich über den neuen Lehrberuf.

Förderungen machen Lehrlingsausbildung attraktiv

Auch wenn die Lehrlingsausbildung in den klassischen Berufen zurückgeht, haben mittlerweile viele Unternehmen in Branchen mit zunehmender Bedeutung die Vorzüge dieser Ausbildungsform erkannt. Die Jugendlichen lernen ihren Beruf "von der Pike auf" kennen und identifizieren sich dadurch in hohem Maße mit ihrem Beruf und dem Lehrbetrieb. Dies erhöht nicht nur die Motivation sondern auch die Arbeitsleistung.

Lehrbetriebe beweisen den nötigen Weitblick: Ihre Lehrlinge von heute sind ihre Fachkräfte von morgen. Zudem erhalten Betriebe für die Lehrlingsausbildung zahlreiche Förderungen.

Die Kosten für die Berufsschule des Lehrlings werden von der öffentlichen Hand übernommen. Als Unterstützung für die Ausbildungsleistung erhält jeder Lehrbetrieb EUR 1.000,- Lehrlingsausbildungsprämie pro Kalenderjahr für jeden Lehrling. Mit diesem Betrag werden den Unternehmen die durchschnittlichen Lohnkosten für die Lehrlinge während der Berufsschulzeit ersetzt. Weiters sind für den Lehrling in den ersten zwei Jahren der Lehrzeit keine Beiträge zur Krankenversicherung zu leisten - die Lehrlinge sind dennoch voll versichert. Ebenfalls entfallen bei aufrechtem Versicherungsschutz die Beiträge zur Unfallversicherung für alle Lehrjahre. Für innerbetriebliche Aus- und Fortbildungseinrichtungen kann ein Bildungsfreibetrag von 20% der Aufwendungen oder maximal EUR 2.000,- pro Kalenderjahr geltend gemacht werden. Das AMS fördert unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls die Ausbildung von Jugendlichen und Erwachsenen durch einen pauschalierten Kostenzuschuss. Die dafür geltenden Bestimmungen variieren je nach Bundesland.

Nähere Informationen: http://wko.at/finanzdienstleister , http://www.diefinanzdienstleister.at

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