Apple und Vista mögen sich nicht
Diskussion um Lizenzvereinbarungen entfacht
Apple veräppelt Microsoft in Werbespot (Foto: apple.com) |
London/Wien (pte019/09.02.2007/12:16) Auch zwei Wochen nach dem offiziellen Vista-Launch für Endanwender tut sich Apple schwer, mit dem neuen Windows-Betriebssystem auf einen grünen Zweig zu kommen. Nachdem Apple bereits vor einigen Tagen iPod- und iTunes-Anwender wegen Kompatibilitätsproblemen aufgefordert hat, derzeit noch auf den Vista-Umstieg zu verzichten, sollen offenbar auch alle anderen Apple-Programme für Windows nicht optimiert laufen. So berichtet ein Apple-Supportdokument von Abstürzen der verbreiteten Mediensoftware QuickTime sowie weiteren Problemen mit AirPort und AppleWorks for Windows. Beim iPod könne es gar zu Beschädigungen unter Vista kommen, warnt Apple.
Auf die Frage, warum Apple es nicht rechtzeitig zustande gebracht hat, mit kompatiblen Vista-Programmen aufzuwarten, zeigt man sich beim Microsoft-Rivalen einmal mehr bedeckt. "Die nächste Version von iTunes wird schon in wenigen Wochen verfügbar sein", meint Apple-Europe-Sprecher Alan Hely auf Nachfrage von pressetext. Zudem verwies er auf ein bereits verfügbares Repair Tool für Vista, mit dem manche der Kompatibilitätsprobleme aus der Welt geschafft werden können. Auch wenn die derzeitige iTunes-Version 7.0.2 auf vielen Vista-PCs laufen würde, empfehle man Anwendern weiterhin noch zuzuwarten, so Hely. Bei Microsoft will man die Säumigkeit des Konkurrenten nicht weiter kommentieren, verweist aber darauf, dass man die entsprechenden Schnittstellen seit langem offen gelegt habe. Die Verantwortung liege in diesem Fall eindeutig bei Apple, so das Unternehmen gegenüber pressetext.
Für Diskussionen in der Apple-Fangemeinde sorgen andererseits allerdings die Lizenzbestimmungen (End User License Agreements - EULAs) der verschiedenen Vista-Versionen. So findet sich bei Vista Home und Vista Home Premium der Hinweis, dass das Programm nicht in einer virtualisierten oder emulierten Hardware-Umgebung eingesetzt werden dürfe. Damit wären Mac-Anwender, die mittels der Virtualisierungssoftware Parallels Desktop (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=061204030 ) oder Boot Camp auf Vista zugreifen wollen, zum Kauf der teureren Vistaversionen gezwungen. Diese erlauben dezidiert den Einsatz des Betriebssystems in virtualisierten Umgebungen.
Sowohl Microsoft als auch Apple wollten zu der Diskussion heute gegenüber pressetext keinen Kommentar abgeben. Ob der Einsatz von Vista Home und Vista Home Premium mittels Boot Camp und/oder Parallels Desktop nicht mit den Lizenzbestimmungen vereinbar ist, bleibt somit weiterhin fraglich. Auch lässt die entsprechende Formulierung in den EULAs http://www.microsoft.com/about/legal/useterms/default.aspx einen gewissen Interpretationsspielraum. So könnte auch gemeint sein, dass Vista Home auf einem Gerät, auf dem es installiert wurde, nicht zusätzlich auch in einer virtualisierten Umgebung laufen darf.
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