Amoklauf in Blacksburg - Vermeidung von Nachahmungstaten

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Berlin (pts020/17.04.2007/12:00) Wenige Stunden nach dem folgenschwersten Amoklauf an einer US-amerikanischen Schule mit vermutlich mehr als 30 Toten sind weder der exakte Tathergang noch die Person des Täters bekannt geworden. Aufgrund der Erfahrungen mit vorangegangenen Taten steht jedoch zu befürchten, dass es in den kommenden Tagen in den USA aber auch in Deutschland zum Auftreten zahlreicher Trittbrettfahrer und einzelner Nachahmungsversuche kommen wird.

Aus der Medienwirkungs- und Selbstmordforschung ist bekannt, dass die Form der Berichterstattung Nachahmungstaten begünstigen kann. Daher ist es außerordentlich wichtig, mittels der folgenden Grundsätze zur bestmöglichen Vermeidung von Nachahmungshandlungen beizutragen.

Die fünf wichtigsten Prinzipien lauten:
- Keine ungesicherten Vermutungen zum Motiv äußern.
- Photos des Täters verpixeln und seinen Namen nicht weitergeben.
- Keine ungesicherten Vermutungen zur Rolle weiterer Personen im Tathergang äußern.
- Keine zu konkrete Darstellung des Tathergangs liefern.
- Keine zu konkrete Darstellung von Täterphantasien und emotionalem Bildmaterial verfügbar machen.

Dies gilt auch in Bezug auf Vergleichsfälle. Da die Jahrestage der Amoktaten in Columbine und Erfurt unmittelbar bevorstehen, liegt es nahe, erneut auf diese Vorfälle einzugehen. Jedoch sollten auch in diesem Zusammenhang nach Möglichkeit die genannten Prinzipien berücksichtigt werden.

Ein Buch des Instituts für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie (IGaK) zur konkreten Prävention und Intervention bei Amoktaten an Schulen, "Riss in der Tafel - Amoklauf und schwere Gewalttaten in der Schule", wird im Springer Verlag im Oktober 2007 erscheinen. Informationen dazu siehe http://www.igak.org/tafel

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