pts20070418029 in Leben

Pharmig: "Pharma-Industrie ist nicht die Melkkuh der Nation!"

Öffentliche Hand muss staatliche Kontrollaufgaben finanzieren


Wien (pts029/18.04.2007/14:07) Jan Oliver Huber, Generalsekretär des Branchenverbandes Pharmig, kritisiert die geplante Einführung einer neuen Industrie-Abgabe zur Finanzierung der laufenden staatlichen Arzneimittel-Überwachung ("Vigilanz-Cent"): "Dieser Antrag wurde am Freitag überfallsartig - also ohne die übliche Begutachtung - im Budgetausschuss des Nationalrates eingebracht. Die Pharma-Industrie weist es scharf zurück, als 'Melkkuh der Nation' missbraucht zu werden."

Im Jänner 2006 wurden die Arzneimittel-Agenden aus dem Gesundheitsministerium herausgelöst und in die privatwirtschaftlich organisierte Arzneimittel-Agentur AGES PharmMed ausgegliedert. Seither mussten die Pharma-Unternehmen eine massive Erhöhung der jährlichen Gebühren hinnehmen, erklärt Huber: "Für einzelne Unternehmen hat sich die Höhe der Gebühren verzehnfacht! Die massive Gebührenlast für Inspektionen und Zulassungen trifft besonders die forschenden und exportierenden österreichischen Unternehmen. Außerdem investiert unsere Branche sehr viel in die Erfüllung aller gesetzlich vorgeschriebenen Pharmakovigilanz-Auflagen, also etwa in das Nebenwirkungs-Überwachungssystem, in die regelmäßige Erstellung von Bewertungsberichten an die Behörde, in die Durchführung von Nachzulassungsstudien und vieles mehr."

Huber fasst die Argumente gegen die geplante neue Industrie-Abgabe zusammen: "Wir sehen nicht ein, weshalb die Pharma-Unternehmen nach der massiven Erhöhung der Gebühren im Jänner 2006, die ohnehin der AGES PharmMed zugute kommt, jetzt zum wiederholten Mal zur Kasse gebeten werden sollen. Noch dazu sind die Pharmakovigilanz-Aufgaben der AGES PharmMed hoheitliche (staatliche) Aufgaben, die in allen anderen Wirtschaftsbereichen von der öffentlichen Hand finanziert werden. Eine solche Vorgangsweise erinnert an Wegelagerei und schadet dem Wirtschafts- und Pharma-Standort Österreich massiv!"

(Ende)
Aussender: Pharmig - Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Ansprechpartner: Mag. Gerlinde Gänsdorfer, Kommunikation
Tel.: +43 (1) 40 60 290 DW 20
E-Mail: gerlinde.gaensdorfer@pharmig.at
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