Hölle in der Artwarelounge
Wien (pts037/03.05.2007/16:05) LUKAS MAXIMILIAN HÜLLER: HELL & WRATH (Hölle & Zorn) - Die sieben Todsünden. Eine zeitadäquate Auseinandersetzung in photographischen Inszenierungen 11. bis 18. Mai 2007, Artwarelounge, Weissgerberstrasse 5, 1030
Die sieben Todsünden: Stolz, Neid, Zorn, Faulheit, Geiz, Völlerei und Wollust. Sie gelten seit dem frühen Mittelalter als die Wurzel allen Übels. Die sieben Todsünden, moraltheologisch korrekt Hauptsünden genannt, da sie Quelle und Wurzel der anderen Sünden und Laster sind.
Lukas Maximilian Hüller versucht ihnen näher zu kommen, sie zu hinterfragen und eine adäquate Transformation in unsere heutige Zeit zu finden. Ausgangspunkt ist eine der wohl berühmtesten Darstellungen dieses Themas aus dem Bereich der Bildenden Kunst - der "Todsündentisch" von Hieronymus Bosch. Den sieben Einzelszenen aus dem Alltagsleben, jede eine der sieben Hauptlaster der Menschheit verkörpernd, die der niederländische Meister kreisförmig um die zentrale Darstellung des Schmerzensmannes anordnete, stellt Lukas Maximilian Hüller sieben szenisch inszenierte Photographien entgegen.
Bei der Auseinandersetzung mit dem Todsündentisch von Hieronymus Bosch steht für Lukas Maximilian Hüller nicht die 1:1-Umsetzung der Tafelmalerei in das Medium der Photographie, sondern vielmehr der Versuch einer Neuinterpretation des Themas im Mittelpunkt: die Transformation von Bildinhalt und Bildaussage in unsere heutige Zeit.
Neben Sündendarstellungen selbst, entstanden auch Bildinszenierungen, die den Bosch'schen Medaillons der vier letzten Dinge mit den Darstellungen von Tod, Hölle, Letztes Gericht und Paradies entsprechen.
Von 11. Mai bis 18. Mai 2007 wird der vor wenigen Wochen fertig gestellte Bilderzyklus der Medaillons: TOD - LAST JUDGEMENT - PARADISE - HELL erstmals in Österreich in der Artwarelounge, Weissgerberstrass 5, 1030 Wien präsentiert.
Gleichzeitig zu sehen ist die sehr aufwendige und imposante Inszenierung der Interpretation der Todsünde "Zorn" - der kollektive Zorn als Krieg mit über 100 mitwirkenden Darstellern und Schauspielern und die britische Kultband The Tiger Lillies (Musik zu "die Weberischen") als skurile Hauptdarsteller.
Chris Townsend in "eyemazing photo magazine" , edition 4/2006 über die Bildinszenierung Zorn: "Wrath here is as much a parody of the classic, indexical war photograph as Jeff Wall's Dead Troops Talk - it seems to me as though Hüller retains, or perhaps achieves, some moral grip in a slippery world of signs.
We cannot, as Goya observed, look at this, and yet we must. We find language for the impossible and unspeakable, even as we disavow any agency for that language."
The 7 deadly sins project - Inszenierte Photographie, Großformate und Editionsformate von Lukas Maximilian Hüller
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