Sensibilisierung zwischen Blinden und Sehenden
Schweizer Blindenverband präsentiert breitgefächerte Sensibilisierungsaktivitäten
Bern (pts019/02.07.2007/11:00) Der Jahresbericht 2006 des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes SBV steht unter dem Motto "Sensibilisierung". Was der SBV in diesem Bereich seit seiner Gründung im 1911 alles unternommen hat und noch immer unternimmt, ist beeindruckend und trägt Früchte.
"Mit der Sensibilisierung soll ein vorurteilsloses, partnerschaftliches Zusammenleben von sehenden, sehbehinderten und blinden Menschen erreicht werden", sagt Zentralsekretär Felix Schneuwly im kürzlich erschienenen Jahresbericht des SBV. Wie die Sensibilisierung in der Praxis genau vonstatten geht, erklären die Bereichsleiter des Verbandes, so etwa der Verantwortliche für den Bereich Beratung und Rehabilitation, Jürg Romer: "Auf was muss ich achten, wenn ich in meinem Berufsalltag Menschen mit einer Sehbehinderung begegne? Wie kann ich sie unterstützen? Welche Sehbehinderungen gibt es und wie wirken sie sich aus? Solche und weitere Fragen beantworten die Fachleute unserer Beratungsstellen. Konkret wurde im vergangenen Jahr das Zugspersonal ins Visier genommen, d.h. 100 Zugbegleiter/-innen der Rhätischen Bahn RhB - mit ihnen wurde eine Sensibilisierung mit dem Schwerpunkt "Kommunikation" durchgeführt. Sie konnten so 1 : 1 erfahren, was es heisst, als sehbehinderter oder blinder Fahrgast unterwegs zu sein, was es zu beachten gilt, welche Schwierigkeiten auftreten können und wie ädequat geholfen werden kann. Im 2006 haben insgesamt 3'187 Klienten/-innen die Dienste der SBV-Beratungsstellen in Anspruch genommen.
Die Retina-Fachstelle in Zürich bot sehbehinderten und sehenden Familienangehörigen Austauschgespräche an. Tritt eine Sehbehinderung ein, können sich die Rollen verändern, sowohl im Haushalt als auch gegen aussen - das kann belastend wirken.
Die EDV-Abeilung des Verbandes zeigte in einem Sensiblisierungsschwerpunkt auf, mit welchen Problemen sehbehinderte und ältere Menschen beim Lesen von Dokumenten des Alltags zu kämpfen haben und wie eine entsprechende Gestaltung hier "Wunder" wirken kann.
Der Bereich Bildung + Freizeit gewährte einen Einblick in die Welt der Betroffenen, so etwa mit einem Atelierfestival in Bern, Tage der offenen Tür in den Ateliers, Ausstellungen der Kreativgruppen, der Präsenz an Messen und weitere Aktivitäten. Damit wurde auf die Bedürfnisse, die Fähigkeiten und Trainingsmöglichkeiten blinder und sehbehinderter Personen hingewiesen.
Einen besonderen Beitrag zur Sensibilisierung leisten die vom Verband organisierten Dunkelevents - sei dies mit dem eigenen Dunkelzelt und dem entsprechenden Team oder aber mit Events in verdunkelten Räumen. Das führt zu Fragen von sehenden Gästen und erhöht ihr Verständnis für die Belange blinder/sehbehinderter Menschen im Alltag.
Bezugsquelle für den Jahresbericht:
Tel. 031 390 88 00, http://www.blindenverband.ch (Shop); E-Mail: info@blindenverband.ch
Aussender: | pts - Workshop (CH) |
Ansprechpartner: | René Mathys - Schweiz. Blinden- und Sehbehindertenverband |
Tel.: | +41 (0)31 390 88 00 |
E-Mail: | info@blindenverband.ch |