pts20070806025 in Leben

Festivals der Künste

Chemnitzer Kultur im Sommerhoch


Chemnitz (pts025/06.08.2007/14:45) Im Südosten der Republik, über Chemnitz, entwickelt sich in diesem Sommer ein kulturelles Hochdruckgebiet. Von Klassik über Theater, Jazz und Kunst bis zu den Chemnitzer Begegnungen - für ausreichend kulturellen Sonnenschein ist gesorgt.

Experimentell und innovativ startet das Kunst- und Kulturprojekt weltecho. Unter dem Titel "kammerMACHEN im August" findet vom 17. bis zum 26. August zum ersten Mal ein Festival für zeitgenössisches Theater, Kunst und Musik statt. Zu DDR-Zeiten Sitz der Ingenieurorganisation "Kammer der Technik", lassen dort jetzt Künstler ihrer Kreativität und Ausdruckskraft freien Lauf. Neben den international gefragten Schauspielern Dorothea Ratzel und Jochen Roller und den Künstlern David Jones und Soy Phompraseuth, sind auch Tanzensembles und Musiker aus Holland, Dänemark und Frankreich geladen. Michael-Paul Millow präsentiert sein Improvisationsdrama "Botschaften des Alltags" und Andreas Winkler wird das Stück "in C" von Terry Riley aufführen. Sogar Jugendliche können erstmals Bühnenluft schnuppern. Unter der Leitung der Berliner Regisseurin Ulrike Stöck entwickeln sie in einer einwöchigen Theaterakademie zum Thema "Ich/ Neu Ich" ein eigenes Stück. Abgerundet wird das vielfältige Programm von diversen DJ Auftritten, elektronischer Musik und Filmen. Kurz und gut: kammerMACHEN - mussMANSEHEN.

Nach den avantgardistischen Schwingungen aus dem weltecho wechselt am 1. September der Sound über der Stadt - denn "Chemnitz Swingt" beim 15. Chemnitzer Jazzfest. Von sattem Big Band Sound der Brass Band Chemnitz zum dynamischen Rhythmus des Jugend Jazzorchesters Sachsen - der Jazz wird den Rathausplatz zum Kochen bringen. Höhepunkt der Eröffnungsveranstaltung ist der abendliche Auftritt des Milan Svoboda Sextetts. Der Pianist, Komponist, Arrangeur und Bandleader Svoboda ist seit über zwei Jahrzehnten die dominierende Persönlichkeit der tschechischen Jazzszene und einer der führenden Köpfe des Jazz in Osteuropa überhaupt. Stilistisch nicht eindeutig festzunageln, bieten sie einen mitreißenden Mix aus Swing, Rock und Modern Jazz.

Bereits zum 21. Mal laden die Chemnitzer Begegnungen ein vielseitig interessiertes Publikum ein. Im zentralen Focus des Kulturfestivals in diesem Jahr - die "Heimat". Der Titel nimmt Bezug auf das fröhliche und weltoffene Deutschland des Vorjahres. Die Fußball WM im eigenen Land ließ die Deutschen ein bislang unbekanntes und unverkrampftes Heimat- und Nationalgefühl entdecken. Ist "Heimat" wieder in Mode? Insgesamt 36 Veranstaltungen aus verschiedenen Genres von Musik über Malerei und Theater lassen unterschiedliche Reflektionen zu.
Als Uraufführung eröffnet eine Mischung aus Musik und Literatur das Festival am 29. September. Während sich die türkische Kleist-Preisträgerin Emine Sevgi Özdamar literarisch mit ihrer neuen Heimat Deutschland aus der Sicht einer Fremden auseinandersetzt, erklingt die klassisch-deutsche Liedkomposition Hans Zenders mit "Schuberts Winterreise".

Das Thema Heimat wurde in Deutschland wohl von keinem Künstler derart intensiv bearbeitet wie von Edgar Reitz. So liegt es nahe, den Regisseur der Reihe "Heimat" auch als Gast einer Gesprächsrunde zu laden, die sich mit "Heimat - Comeback eines Lebensgefühls" auseinandersetzt. Ihre eigenen Erfahrungen bringen Professor Kaschuba, ein Ethnologe der Humboldt- Universität und die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig ein.
Und was verbinden junge Leute heute mit diesem Begriff? Ihre eigenen Vorstellungen sind in einer Fotorallye und einem Film- und Theaterprojekt gefragt. Entstandene Fotos und Theaterstücke gestalten dann den "Heimatabend", der mit tanzbaren Heimatbeats ausklingen soll.

Egal wie das Wetter in diesem Sommer noch werden wird - kulturell ist Chemnitz eindeutig auf der Sonnenseite.

(Ende)
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