pts20070912021 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Testbed Engerwitzdorf übernimmt Führungsrolle mit virtuellem Spiel

Strategie der nächsten 18 Monate


Wien (pts021/12.09.2007/11:05) Jahresmeeting des Konsortiums "Citizen Media - Social Change" im niederländischen Delft - User-Generated Content und gemeinsame Plattformentwicklung im Fokus - Verbesserung sozialer Strukturen im ruralen und urbanen Lebensalltag - Evaluierung von Potenzialen für mediale Ko-Produktion und intensivierte Community-Kommunikation - Virtuelle Spieleidee aus Engerwitzdorf als Role Model für Citizen Media

Delft, Telekom Austria TA AG: Das Konsortium "Citizen Media - Social Change" zieht im niederländischen Delft nahe Den Haag Bilanz über das erste Jahr des von der EU am
1. September 2006 im Rahmen des 6. IST-Rahmenprogramms gestarteten, mit insgesamt 15,6 Millionen Euro dotierten Projekts und entwirft die strategische Entwicklung für die nächsten 18 Monate.

"Nach der Evaluierung von technologischen und sozialen User-Erfordernissen für die gezielte Teilnahme von Bürgern an der Entwicklung Netz basierender Applikationen für einfache Community Kommunikation mit Mitteln von User-Generated Content in der Projekteingangsphase geht es jetzt konkret um die praktische Realisierung von Projektansätzen in den Testbeds Engerwitzdorf, Köln und Oslo", so Projektleiter Michiel Pelt, Alcatel-Lucent, Belgien.

"Zentrale Herausforderung des Projektes ist es, lokale, kollektiv produzierte Contents und damit die Vielschichtigkeit lokaler Kulturen in Europa auf neue, innovative Netzplattformen zu bringen. Die Benutzer in den Communities sollen zu diesen Inhalten nomadisch und von zu Hause aus mit unterschiedlichsten Endgeräten - von der Settop Box, über den PC und den PDA bis hin zu mobilen Devices - Zugang haben und über verschiedenste Medien miteinander in Dialog treten können" ergänzt Helmut Leopold, Leiter Plattform und Technologiemanagement bei Telekom Austria.

Neue Wege der Partizipation an vernetzten A/V-Systemen
Der Projektanspruch von "Citizen Media - Social Change" liegt weit jenseits von bloßem Content-Sharing. "Bei diesem spannenden EU-Forschungsprojekt von 15 namhaften Partnern aus Industrie und Wissenschaft und 3 konkreten Testbeds geht es um vielmehr, um die stärkere Einbindung einzelner User-Generated-Content Akteure in die technologische Plattformentwicklung und letztlich den Zusammenschluss dieser semi-professionellen
A/V-Produzenten zu virtuellen Produktionsgemeinschaften, die sich kollektiv definierten Anliegen ihrer Community widmen", erläutert Leopold.

Mögliche Realisierungsansätze für diese zentrale Projektzielsetzung gibt es viele - das Spektrum reicht von der Verdichtung von Geoinformationen und multimedial aufbereiteten Tourismus- und Kulturinformationen zur Virtual City, über die Entwicklung von neuen Formen der Kommunikation, Kooperation und gegenseitigen Unterstützung im Netz bis hin zum Storytelling, der audiovisuellen Lokalberichterstattung mit einem Dorf-TV-Kanal. Community-Kommunikation lebt von gemeinsamen Interessen, der gemeinsamen Identifikation mit Themen und dem gemeinsamen Background aus Herkunft und Lebensraum.

Multimediales Gesellschaftsspiel treibt Citizen Media Entwicklung
Bei der Citizen Media Technologie steht der Mensch und somit der Nutzen und nicht die Technologie im Vordergrund. Daher hat sich das österreichische Testbed Engerwitzdorf, d.h. die Bürgerinnen und Bürger von Engerwitzdorf mit den heimischen Partnern Telekom Austria, Sonovista und Universität Salzburg in einem diskussionsreichen Pre-Projekt Prozess auf eine spielerische Technologieentwicklung und -erprobung festgelegt, bei der Spannung und Spaß für alle, über Generationen hinweg, nicht zu kurz kommen sollen.

Mit dieser multimedialen Spieleidee konnte das "kleine" Engerwitzdorf auch die Metropolen Köln und Oslo begeistern. Jetzt müssen an den drei Teststandorten im nächsten Schritt die Testhaushalte nominiert werden, die bei diesem multimedialen Wettkampf gegeneinander antreten. In Engerwitzdorf erhalten rund 100 Haushalte mit Teilnehmern aus jeder Altersgruppe (Jugendliche, Eltern, Pensionisten) über einen aonDigital TV Anschluss Zugang zur Citizen Media Testplattform.

Das Spielfeld ist der virtuelle Raum
Am Anfang werden wie bei jedem Spiel die Teams gebildet: Freunde, Arbeitskollegen, Vereinsmitglieder oder Leute aus einem bestimmten Grätzel formieren sich zur Citizen Media Mannschaft. Beim Spiel müssen bestimmte Aufgaben gelöst werden - es wird sportliche, aberteuerliche, kulturelle, lustige und rätselhafte Fragestellungen geben, d.h. einfach für jeden etwas dabei sein.

Aber im Unterschied zu realen Spielen ist das beim Citizen Media Gesellschaftsspiel der virtuelle Raum das Spielfeld und die modernen Medien die Spielwerkzeuge. Mal kommt der digitale Fotoapparat oder die Digicam zum Einsatz, dann muss wieder mit der Fernsehfernbedienung votiert werden oder über Internet eine Nachricht versendet werden. Die SpielerInnen und Spieler hantieren mit ihnen bekannten Techniken und Medien - für die Forscher und Entwickler wird das virtuelle Gesellschaftsspiel allerdings zur Challenge, alle eingesetzten Technologien auf einer Plattform zu integrieren.

Engerwitzdorf fordert die Großstädte Köln und Oslo
Zum Projektbeginn können die Teilnehmer am virtuellen Citizen Media Gesellschaftsspiel sich mit der Materie vertraut machen, Projektpartner kennenlernen und neue Medien ausprobieren. Danach gibt es eine Aufwärmphase zwischen den heimischen Teams in und rund um Engerwitzdorf. Und in der letzten Phase erreicht das Spiel dann seine internationale Dimension: Engerwitzdorf fordert Köln und Oslo zum Wettkampf heraus. Für jede gelöste Aufgabe sammeln die Teams Punkte und am Ende entscheidet der Gesamtspunktestand über den Sieg. "Das Community-Building 'made in Austria' und die Vernetzung von Engerwitzdorf, Köln und Oslo mit einem virtuellen Gesellschaftsspiel wird dem EU-Projekt Citizen Media - Social Change wichtige Impulse geben", ist Marc Miletich von Sonovista, dem einzigen heimischen KMU, der in das Konsortium aufgenommen wurde, überzeugt.

Weitere Infos über das Projekt Citizen Media: http://www.ist-citizenmedia.org

(Ende)
Aussender: Telekom Austria TA AG
Ansprechpartner: Wolfgang Grabuschnig
Tel.: 059 059 1 11007
E-Mail: wolfgang.grabuschnig@telekom.at
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