pts20071122011 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

"Weg mit der Telekom-Grundgebühr"

Wie die Österreicher jährlich 500 Millionen Euro sparen können


Wien (pts011/22.11.2007/10:25) Jahrelang haben die Österreicher bis zu einer halben Milliarde Euro pro Jahr zu viel für die Telefon-Grundgebühr bezahlt. "Geht nicht billiger", wie Telekom Austria und Regulierung stets beteuerten. Geht doch, wie das aktuelle "Triple Play" Angebot der TA beweist - auf einmal sogar ganz einfach. Die alternativen Anbieter freut diese Entwicklung sehr, doch die Vorgehensweise ist skandalös. Daher fordern sie ein sofortiges erneutes Einschreiten der Regulierung, um wieder einen wettbewerbskonformen Zustand herzustellen. Denn dann könnten künftig noch günstigere Produkte für die Kunden auf den Markt kommen. Die Grundgebühr für Sprachtelefonie gehört ihrer Meinung nach gänzlich abgeschafft. Um zukünftigen Marktmissbrauch zu vermeiden, sollte die Telekom Austria in eine Netz- und Servicegesellschaft getrennt werden.

"Wir sind nicht gegen günstigere Preise, weil es das ist, wofür wir seit zehn Jahren sehr erfolgreich kämpfen", stellt VAT-Präsident Berthold Thoma gleich zu Beginn der gemeinsamen Pressekonferenz von VAT und ISPA klar. "Die Bedingungen müssen jedoch für alle Anbieter gleich sein - dafür gibt es die Regulierung und die hat offensichtlich versagt.", bringt ISPA-Präsident Roland Türke das Problem auf den Punkt.

Beweis erbracht: Telekom Austria verrechnete bisher überteuerte Grundgebühren

Anlass des Aufschreis der gesamten Telekom- und Internet-Branche ist ein aktuelles Kombi-Angebot der Telekom Austria (TA). Dieses wird am Markt weit unter jenem Preis angeboten, den alternative Anbieter auf Grund der von der Regulierung festgelegten Vorleistungspreise von ihren Kunden verlangen können. Laut der neuesten TA-Kostenrechnung ist die Grundgebühr gar nichts bis maximal die Hälfte des bisher verrechneten Preises wert. Somit ist evident, dass die TA ihren Kunden bisher eine weit überhöhte Telekom-Grundgebühr (15,98 Euro) verrechnet hat. Jahrelang haben die Österreicher bis zu einer halben Milliarde Euro pro Jahr zu viel für die Telefon-Grundgebühr bezahlt. Pro Kopf sind das fast 200 Euro pro Jahr. Ein Betrag, der für viele Menschen in unserem Land eine beträchtliche Reduktion ihres Familieneinkommens darstellt. Auch den alternativen Anbietern wurde so auf Vorleistungsebene viel zu viel in Rechnung gestellt.

Alternative Anbieter: Festnetz-Grundgebühr komplett abschaffen

Als Konsequenz fordern die alternativen Anbieter nun eine generelle Abschaffung der Grundgebühr für Sprachtelefonie im Festnetz. VAT-Vorstand Robert Hackl: "Wir fordern die Regulierung auf, die Grundgebühr für Sprachtelefonie im Festnetz ab sofort ganz abzuschaffen und damit europaweit eine Vorreiterrolle zu übernehmen." Davon würden nicht nur die Kunden profitieren, auch unzulässige Querfinanzierungen zwischen Grund- und Gesprächsgebühren, wie sie die Telekom Austria immer zum Nachteil der alternativen Anbieter anstrebt, würden damit unmöglich werden.

Strukturelle Trennung der Telekom Austria in Netz- und Servicegesellschaft

Das aktuelle Beispiel zeigt erneut, dass sich die Telekom Austria über Bestimmungen der Regulierung hinwegsetzt. Das Ziel der Regulierung ist es nach wie vor, einen nachhaltigen Wettbewerb in Österreich sicherzustellen und wirtschaftlich sinnvolle Investitionen zuzulassen. "Um in Zukunft weiteren Missbrauch des Ex-Monopolisten auszuschließen, fordern wir eine strukturelle Trennung der Telekom Austria in eine Netz- und eine Servicegesellschaft", so ISPA-Präsident Roland Türke. Ein ähnliches Modell wurde bereits erfolgreich in Großbritannien umgesetzt und ist in Ländern wie Schweden und Italien gerade in Vorbereitung. Auch EU-Kommissarin Viviane Reding hatte diesen Weg kürzlich als Lösung gegen den Marktmissbrauch durch die ehemaligen Telekom-Monopolisten vorgeschlagen.

Da der Schaden für die alternativen Anbieter durch das aktuelle TA-Angebot schon jetzt in Millionenhöhe geht und bereits getätigte Investitionen vernichtet werden, muss rasch gehandelt werden. "Vor allem die Existenz lokaler spezialisierter Anbieter ist massiv gefährdet", so Türke weiter. "Daran ändert auch das nachgebesserte Vorleistungsangebot der TA nichts. Jetzt entscheidet sich, ob Österreich wieder den Weg zurück zum Monopol geht, oder einen neuen Weg beschreitet".

Mehrere Anbieter bereiten derzeit Klagen gegen die Telekom Austria für den ihnen bisher entstandenen Schaden vor. Ein Nichteinschreiten der Regulierung würde die Errungenschaften der letzten zehn Jahre für die österreichischen Konsumenten in kürzester Zeit zunichte machen. Ein lebendiger, fairer Wettbewerb mit möglichst vielen Anbietern am Markt ist der einzige Garant für Innovationen und einen attraktiven Wirtschaftsstandort und sichert den Konsumenten langfristig niedrige Preise, so VAT und ISPA abschließend.

Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT)
Der VAT ist die Interessenvertretung der aufgrund der Liberalisierung in der Telekommunikation tätig gewordenen Betreiber und hat seit seiner Gründung im Jahr 1997 maßgeblich zur Schaffung fairer und wettbewerbsorientierter Rahmenbedingungen zum Vorteil der österreichischen Konsumenten beigetragen, die bis heute durch die Liberalisierung von Wohlfahrtssteigerungen von rund 14 Milliarden Euro profitieren konnten. Zu den Mitgliedern des VAT zählen Unternehmen aus dem Festnetz- und Mobilbereich, die neben den klassischen Telekommunikationsleistungen wie Sprachdienste für Endkunden und dem Errichten von Kommunikations-Infrastruktur auch Datendienste und Datenanbindungen anbieten. Die dem Verband angehörenden Unternehmen erzielen pro Jahr insgesamt ca. 2,4 Milliarden Euro Umsatz. Von den neuen Betreibern wurden in den letzten Jahren rund 5 Milliarden Euro in Infrastruktur investiert.

Über ISPA:
Die ISPA - Internet Service Providers Austria - ist der Dachverband der österreichischen Internet Service-Anbieter und wurde im Jahr 1997 als eingetragener Verein gegründet. Ziel des Verbandes ist die Förderung des Internet in Österreich und die Unterstützung der Anliegen und Interessen von derzeit mehr als 200 Mitgliedern aus Bereichen wie etwa Access, Services, Hosting und Content. Die ISPA versteht sich als Interessensvertretung und Sprachrohr der österreichischen Internet-Wirtschaft gegenüber Regierung, Behörden und anderen Institutionen, Verbänden und Gremien und fördert die Kommunikation der Markt-Teilnehmer untereinander.

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Rückfragen:
ISPA - Dr. Kurt Einzinger
Tel: +43 (1) 409 55 76
E-Mail: kurt.einzinger@ispa.at
Web: http://www.ispa.at

Rückfragen:
Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT)
Mag. Ute Rabussay, Geschäftsführer-Stv.
T: 01/588 39-30
E: rabussay@vat.at

(Ende)
Aussender: VAT - Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber
Ansprechpartner: Claudia Pohl
Tel.: 01/588 39-37
E-Mail: office@vat.at
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