VÖB-Analysten: Deutscher Aktienmarkt durch konjunkturelle Risiken in USA belastet
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Frankfurt am Main (pts019/11.03.2008/11:45) Analysten aus sechs Mitgliedsbanken des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, prognostizieren für die kommenden Monate stark volatile Aktienindizes. Sie begründen dies mit erheblichen Unsicherheiten beim Wachstum der US-Wirtschaft. Die Analysten erwarten aber bereits im Jahresverlauf 2008 eine positive Entwicklung der Aktienmärkte. Allerdings drohten zwischenzeitlich weitere negative Überraschungen.
Zahlreiche europäische Unternehmen produzieren und verkaufen in den USA und leiden damit unter der dortigen wirtschaftlichen Flaute. Die Analysten sind sich darüber einig, dass die mutigen Zinssenkungen der US-Notenbank sowie die expansive Fiskalpolitik mittelfristig zu einer Aufhellung der Wachstumsperspektiven beitragen werden. Erfahrungsgemäß erreichten Aktien bereits zeitig ihr zyklisches Tief. Auch mit Blick auf die deutlich vorsichtigere Positionierung wichtiger Anlegergruppen und die zurückgehaltene Liquidität gebe es gute Chancen für eine nachhaltige Erholung der Aktienkurse, zumal Dividendentitel im Verhältnis zu anderen Anlageklassen moderat bewertet seien.
Die Prognosen der Analysten unterscheiden sich bezüglich der Volatilitätseinschätzungen, sehen aber auf sechs Monate mehrheitlich eine Kurserholung voraus. Für die Entwicklung des DAX auf drei und auf sechs Monate stellen die VÖB-Experten folgende Prognosen:
DAX-Entwicklung: 3 Monate (Juni 2008) / 6 Monate (September 2008)
BayernLB: 6.700 / 7.000
DekaBank: 7.200 / 7.750
Helaba: 8.000 / 8.300
HSH Nordbank: 7.700 / 8.000
NORD/LB: 6.400 / 6.600
WestLB AG: 7.100 / 7.400
DAX am 7. März 2008: 6.513,99
Die VÖB-Analysten sehen trotz schwieriger Rahmenbedingungen auch stabilisierende Faktoren für die Aktienmärkte: So zeigten die Bewertungen bzw. Aktienmarkt-Risikoprämien, dass Negativerwartungen bereits teilweise in die Aktienkursen eingepreist seien. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der in den kommenden zwölf Monaten erwarteten Gewinne habe Anfang März 2008 beim DAX bei 10,7 (EURO STOXX 50: 9,7; STOXX 50: 9,6; S&P 500: 13,2) gelegen. Allerdings seien die Bewertungskennzahlen nur begrenzt aussagekräftig, da die zugrunde liegenden Konsens-Gewinnerwartungen angesichts der Konjunkturabschwächung sowie der vorhandenen Risiken für die Bankbilanzen noch zu hoch lägen und einer weiteren Abwärtsrevision bedürften.
Nach Ansicht der Aktienmarktexperten signalisieren zudem die Indikatoren der Risikoaversion bereits eine defensive Positionierung der Marktteilnehmer. Umfragen und quantitative Indikatoren zeigten einen deutlich niedrigeren Risikoappetit der Investoren und eine starke Übergewichtung von Liquidität in deren Portfolios. In der Vergangenheit seien vergleichbare Phasen häufig Ausgangspunkt für eine deutliche Aufwärtsbewegung der Aktienmärkte gewesen. Allerdings bedürfe es für eine Zunahme der Risikobereitschaft fundamentaler Katalysatoren. Diese könnten nach Ansicht der VÖB-Analysten mittelfristig folgen.
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