pts20080402010 Umwelt/Energie

Elektroaltgeräte gegen Rohstoffknappheit und Treibhauseffekt

Europäische Vereinigung von Sammel- und Verwertungssystemen tagt in Wien


Wien (pts010/02.04.2008/09:00) * Europäische Vereinigung von Sammel- und Verwertungssystemen von Elektroaltgeräten tagt in Wien
* WEEE Forum fordert Harmonisierung der Gesetzgebung
* Österreich im Sammeln von Elektroaltgeräten im europäischen Spitzenfeld

Rund 200 Vertreter europäischer Sammel- und Verwertungssysteme aus 27 Ländern tagen am 3. und 4. April in Wien, um darüber zu beraten, wie in Zukunft auf europäischer Ebene noch effizienter Elektroaltgeräte gesammelt werden können. Veranstaltet wird die Konferenz vom WEEE Forum (WEEE steht für Waste Electrical and Electronic Equipment), einer Non-Profit-Vereinigung von aktuell 42 Sammel- und Verwertungssystemen.

"2,2 Millionen Tonnen Elektroaltgeräte wurden im Jahr 2007 in Europa recycelt, rund die Hälfte davon von Mitgliedsunternehmen des WEEE Forums", berichtete Dr. Andreas Röthlisberger, Präsident des WEEE Forums, anlässlich eines Pressegesprächs im Vorfeld der Konferenz. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen gebe es aber noch großes Potenzial, die Rahmenbedingungen zu verbessern: "Speziell Hersteller von Elektrogeräten, die Produkte europaweit auf den Markt bringen wollen, stehen vor riesigen bürokratischen Hürden, da sie mit 57 unterschiedlichen nationalen Umsetzungen der EU-Elektroaltgeräte-Richtlinie konfrontiert sind. Das schreit geradezu nach Harmonisierung", so Röthlisberger weiter. Die anstehende Revision dieser Richtlinie sei eine gute Gelegenheit für Vereinfachungen wie beispielsweise die Möglichkeit, dass sich Hersteller über das WEEE Forum in allen europäischen Ländern zentral registrieren lassen können.

Überaus wichtig sind für Röthlisberger auch Bestrebungen, einheitliche Qualitätsstandards für die Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten zu schaffen: "Einen ersten Erfolg haben wir hier bei Kühlgeräten erzielt, für die es nun festgelegte, mit Herstellern, Sammlern und Recyclern abgestimmte Qualitätsstandards bei der Verwertung gibt. Und noch 2008 wollen wir dieses Ziel auch bei Bildröhren von Fernsehern und Monitoren erreichen". Um Behörden standardisierte und vergleichbare Daten über die Ergebnisse der Verwertung von Elektroaltgeräten liefern zu können, sei darüber hinaus das vom WEEE-Forum geschaffene Auswertungsinstrument RepTool bereits erfolgreich im Einsatz.

Kühlgeräteverwertung gegen Erderwärmung
"Die Sammlung und fachgerechte Verwertung von Elektroaltgeräten leistet auch einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Allein in Österreich werden mit der Rückgewinnung von FCKW aus Kühlgeräten jährlich rund 900.000 Tonnen CO2 verhindert", erklärte Dr. Helmut Kolba, Chairman System Manager des WEEE Forums und Geschäftsführer des UFH, Österreichs Marktführer bei der Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten. Pro Jahr werden in Österreich 310.000 Kühlgeräte verarbeitet, in denen FCKW in Kühlmitteln und Isolierungen enthalten sind. Sie haben ein besonders hohes Treibhauspotenzial (CO2-Äquivalent) von bis zu 14.400, d.h. dass ein Kilogramm FCKW 14.400-mal stärker zum Treibhauseffekt beiträgt als ein Kilogramm CO2.

Nachfrage nach Sekundärrohstoffen boomt
Immer größere Bedeutung erlangt laut Kolba das Recycling von Elektroaltgeräten angesichts der weltweiten Rohstoffknappheit speziell bei Metallen und Kunststoffen. "Die Nachfrage nach Sekundärrohstoffen boomt, bereits jedes zweite Auto wird aus recycelten Stoffen erzeugt." Besonders Metalle haben Konjunktur, der Preis für eine Tonne Kupfer hat sich seit 2005 auf mehr als 8.200 Dollar verdoppelt. Kunststoffe aus Elektroaltgeräten werden entweder als Ersatzbrennstoffe genutzt oder fließen bei neuen Produkten wieder in den Rohstoffkreislauf ein.

Österreicher sammelten 2007 pro Kopf 8,15 Kilogramm Elektroaltgeräte
Österreich war eines der ersten EU-Länder, das die europäischen Vorgaben in nationales Recht umgesetzt hat, und zählt gemessen an den in Verkehr gesetzten Elektrogeräten zu den fleißigsten Sammlern in der europäischen Union. Bereits 2006 wurden pro Einwohner 7,65 Kilogramm Elektroaltgeräte bei den Sammelstellen abgegeben und einer umweltgerechten Entsorgung zugeführt. Diese Gesamtsammelmasse entspricht einem Gewicht von 186 voll beladenen Jumbo-Jets. 2007 konnte Österreich diesen Wert mit einer Sammelleistung von 8,15 Kilogramm pro Einwohner noch übertreffen. Die Vorgaben der EU schreiben ein Sammelziel von 4 Kilogramm pro Einwohner und Jahr vor.

Über das WEEE-Forum
Das WEEE-Forum (WEEE steht für Waste Electrical and Electronic Equipment) wurde im April 2002 vor dem Hintergrund der EU-Richtlinie WEEE (2002/96/EG) gegründet, die im Jänner 2003 in Kraft getreten ist. Die europäische Non-Profit-Vereinigung von Sammel- und Verwertungssystemen von Elektroaltgeräten hat sich zum Ziel gesetzt, europaweit einheitliche Standards zu entwickeln und die Rückführung von Elektroaltgeräten zu optimieren. Dabei setzt sich die Organisation für eine einfache Sammlung der Elektroaltgeräte durch Kundennähe ein, ohne zusätzliche Belastungen für Industrie oder Kommunen zu schaffen. Das WEEE Forum, das mehrheitlich der Elektro- und Elektronikindustrie nahe steht, sieht sich darüber hinaus als Plattform für die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene sowie als Forum für den Austausch von Ideen und Erfahrungen für die einzelnen europäischen Sammel- und Verwertungssysteme.

Das WEEE-Forum, http://www.weee-forum.org , ist in allen 27 EU-Ländern - mit Ausnahme von Bulgarien, Litauen, Malta und Zypern - sowie in Norwegen und der Schweiz vertreten. Die steigende Bedeutung und der Einfluss des "Clubs" zeigen sich deutlich in den aktuellen Zahlen: 2,2 Millionen Tonnen Elektroaltgeräte (E-Waste) wurden im Jahr 2007 in Europa recycelt, rund die Hälfte davon von den 42 Mitgliedsunternehmen des WEEE Forums, die ihre Services rund 357 Millionen Menschen zur Verfügung stellen. Das WEEE Forum ist weiter auf Expansionskurs. 2007 konnten drei Sammel- und Verwertungssysteme als neue Mitglieder gewonnen werden. Ziel ist es, dass in drei Jahren 75% der in Europa gesammelten Elektroaltgeräte über das WEEE Forum abgewickelt werden.

Über das UFH
Die UFH Holding GmbH, http://www.ufh.at , hat ihren Sitz in Wien. Unter ihrem Dach sind die UFH Elektroaltgeräte Systembetreiber GmbH und die UFH Altlampen Systembetreiber GmbH mit über 21.000 Tonnen gesammeltem E-Waste als österreichische Marktführer bei der Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten tätig. Das UFH erzielte 2007 mit 14 MitarbeiterInnen einen Umsatz von rund 9 Millionen Euro und betreute über 1000 Kunden. Das UFH gehört zu den Gründungsmitgliedern des WEEE-Forums und ist als einziges österreichisches System im WEEE-Forum vertreten. Das UFH ist ein Netzwerkpartner des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI).

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Aussender: FEEI Kommunikation
Ansprechpartner: Mag. Thomas Faast
Tel.: +43 1 58839-44
E-Mail: faast@feei.at
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