pts20080506013 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

BEKO unterstützt Otto Bock bei der Entwicklung gedankengesteuerter Prothesen

Alles fest im Griff - auch im Projektmanagement


Michelangelo-Hand (©Otto Bock)
Michelangelo-Hand (©Otto Bock)

Wien (pts013/06.05.2008/10:02) Eine sensationelle Neuentwicklung im Bereich der Medizintechnik kommt aus Wien: Otto Bock entwickelt eine gedankengesteuerte Arm-Prothese, die im November 2007 das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Für das Projektmanagement bei der Weiterentwicklung (Erweiterung der Freiheitsgrade/ aktiven Gelenke) der so genannten "Michelangelo-Hand" holte das Hightech-Unternehmen BEKO Engineering & Informatik AG mit an Bord.

Alles fest im Griff - auch im Projektmanagement
BEKO Engineering Wien ist unter anderem für den Ablauf und für die Koordination zwischen der mechanischen Entwicklung, Elektronik, Software, Werkzeugbau und Testlabor verantwortlich. Des Weiteren muss eine einwandfreie Kommunikation zwischen Otto Bock, seinen Partnern und Kunden sowie seinen Lieferanten gewährleistet werden. Um die Prothesen zu optimieren und weiterzuentwickeln werden in regelmäßigen Zeitabständen Patiententests durchgeführt. Die Erfassung und Auswertung der Erfahrungswerte dieser Tests, die Dokumentation und Nachvollziehbarkeit im Projektverlauf sowie das "Time Management" wird von BEKO durchgeführt.

Eine revolutionäre Entwicklung
Die neuartige Arm-Prothese bedeutet einen enormen Fortschritt gegenüber der konventionellen Prothesen-Versorgung. Sie kann gezielt über jene Nerven angesteuert werden, die auch ursprünglich für die Bewegung des Armes zuständig waren. Damit gibt die intelligente Prothese ihrem Träger sieben Freiheitsgrade, d.h. sieben aktive Gelenke und viel mehr Aktionsmöglichkeiten (6 Steuersignale, 18 Elektroden und 8 elektrische Mikroantriebe).

Es ist kein Umdenken mehr notwendig, wie das bei konventionellen Prothesen bisher der Fall war. Der Patient führt die Bewegungen intuitiv aus, die Prothese kann diese gedanklichen Befehle direkt umsetzten. Der Anwender agiert dabei mit seinem so genannten Phantomarm, über den er den Prothesenarm bewegen kann. Voraussetzung für diese Versorgung ist eine komplexe Operation, bei der eine Verlagerung der Nerven erfolgt. Durch diesen so genannten selektiven Nerventransfer können die Signale, die auch ursprünglich für die Bewegung des Arms verantwortlich waren, für die Steuerung der Prothese genutzt werden. Im Prothesen-Schaft sind Elektroden eingearbeitet, die diese Steuersignale aufnehmen. Ein komplexes elektronisches Analyseverfahren im Inneren der Prothese setzt die empfangen Signale um und erkennt die gewünschte Bewegung.

Das Projekt basiert auf einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit dem AKH Wien und der Medizinischen Universität. Der erste Anwender des intelligenten Arms außerhalb der USA ist der junge Steirer Christian Kandlbauer.

Otto Bock Healthcare Products GmbH ist in der Myoelektrik Weltmarktführer (Erfolgsprodukte: Sensorhand Speed, DynamicArm®). Myoelektrische Prothesen gleichen einem technischen Wunder. Durch Umsetzten von Muskelsignalen aus dem Stumpf mittels Elektroden werden natürliche Bewegungen möglich. Otto Bock ist als einzige europäische Institution Teil des Projektes "Revolutionizing Prosthetics", einer Initiative der US-amerikanischen DARPA-Organisation. Ziel ist die Entwicklung von Arm-Prothesen mit bis zu 22 Freiheitsgraden bzw. aktiven Gelenken. Neben Otto Bock sind an diesem Projekt bedeutende Organisationen wie die Johns Hopkins University und die Northwestern University beteiligt. Das Wiener Hightechunternehmen ist nicht nur die einzige Institution außerhalb der USA, sondern auch der einzige industrielle Partner. Die in Wien entwickelten Systeme kommen auch in den USA zum Einsatz. Otto Bock beschäftigt weltweit 4.000 Mitarbeiter, in Wien sind es 350, davon rund ein Drittel in Forschung und Entwicklung.

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(Ende)
Aussender: BEKO Engineering & Informatik AG
Ansprechpartner: Dr. Max Höfferer
Tel.: 79750-263
E-Mail: max.hoefferer@beko.at
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