Münze Österreich: Präsentation der Bilanz 2007
Wien (Stadt) (pts034/10.06.2008/13:45) Das beste Ergebnis der letzten 10 Jahre
"Sieht man von den Sondereffekten der Euro-Umstellung in den Jahren 2001 und 2002 ab, ist das im Geschäftsjahr 2007 erzielte operative Ergebnis als das beste der vergangenen 10 Jahre zu bezeichnen", lautete das Resümee der Münze Österreich-Vorstandsdirektoren Dietmar Spranz und DI Kurt Meyer zu Beginn der Bilanzpressekonferenz. "Die Umsätze und Erträge zeigen in fast allen Geschäftsbereichen der MÜNZE ÖSTERREICH AG deutliche Steigerungen."
Im Jahre 2007 erreichte die MÜNZE ÖSTERREICH einen Gesamtumsatz von 267,0 Mio EUR und damit einen Wert, der deutlich über jenem des Vorjahres lag (2006: 182,5 Mio EUR). Rund 23 % der Erlöse entfielen auf den Export. Einschließlich der voll konsolidierten Tochtergesellschaften belief sich das Umsatzvolumen auf 395,6 Mio EUR, was einer Steigerung um rd. 120 Mio EUR oder 43% entspricht. Insgesamt wurden hievon 39% im Ausland erzielt.
Der Betriebserfolg lag mit 48,6 Mio EUR wesentlich über jenem des Vorjahres (7,5 Mio EUR). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) erreichte eine Höhe von 57,8 Mio EUR (2006: 15,5 Mio EUR).
An die Muttergesellschaft, die Oesterreichische Nationalbank, wird eine Dividende in der Höhe von 20,0 Mio EUR ausgeschüttet (2006: 18,0 Mio EUR). 40,0 Mio EUR werden einer Rücklösungsrücklage zugeführt. Der restliche Bilanzgewinn von 10,0 Mio EUR wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Münzen für die Geldbörse
Im Jahr 2007 wurden 416,1 Mio Stück Münzen der Werte 1 Cent bis 2 Euro für den Umlauf geprägt und an die Oesterreichische Nationalbank geliefert. Diese Menge liegt um 62 % über jener des Vorjahres (257,0 Mio Stück). Wenngleich auch 2007 mehr als die Hälfte solcher Münzen auf die unteren Werte von 1- bis 5-Cent entfiel, ist verglichen mit früheren Jahren der Bedarf an Münzen höherer Nennwerte weiter im Zunehmen. 5-, 10-, 20-Cent- sowie 1-Euro-Münzen wurden im Berichtsjahr in erheblich größerer Menge gefertigt. Dasselbe gilt für die 2-Euro-Münzen, die 2007 mit dem Gedenkmotiv "Vertrag von Rom" ausgegeben wurden und einen Umsatzzuwachs von 18 Mio EUR bewirkten. Die Zunahme in Stück sowie die höheren Münzwerte schlagen sich im gestiegenen Gesamtnennwert deutlich nieder, der 82,8 Mio EUR erreichte. 2006 lag dieser bei 22,6 Mio EUR.
Der Rücklauf von Münzen der Schilling-Ära, die MÜNZE ÖSTERREICH und Oesterreichische Nationalbank zeitlich unbefristet gegen Euro tauschen, liegt unverändert auf niedrigem Niveau. Der Wert dieser Geldstücke belief sich zuletzt auf 1,6 Mio EUR, 2006 waren es 1,8 Mio EUR. Es wird erwartet, dass der Rücklauf auch künftig auf diesem niedrigen Niveau liegen wird.
Wiener Philharmoniker und Goldbarren
Die Entwicklung des Goldpreises in US-Dollar wie in Euro während der letzten Jahre bestätigte einmal mehr die Bedeutung von Gold als langfristig wertstabile Anlageform. Gleichzeitig erwarten viele Investoren weitere Steigerungen. Anleger, die den hohen Edelmetallpreis zur Realisierung von Gewinnen nutzten, sorgten auch im Jahr 2007 für rege Geschäfte auf dem Sekundärmarkt. Dadurch konnte der Handel die Nachfrage wieder zu einem großen Teil aus vorhandenen Beständen decken. Dennoch fielen im abgelaufenen Geschäftsjahr die Nachfragezuwächse bei den Herstellern - wie der MÜNZE ÖSTERREICH - deutlich höher als im vorangegangenen Jahr aus.
Die Menge in Form von Wiener Philharmonikern verkauften Goldes lag im Geschäftsjahr 2007 mit 137.500 Unzen um etwa ein Drittel über dem Vorjahreswert von 103.600 Unzen, wobei der erzielte Umsatz preisbedingt sogar um 40% gestiegen ist. Der bedeutendste Markt für den Wiener Philharmoniker war Europa. An zweiter Stelle folgte Nordamerika, danach Japan. Bei den Goldbarren, sie werden ausschließlich am heimischen Markt angeboten, wurde das Vorjahrsergebnis mengen- wie auch umsatzmäßig erneut übertroffen. Insgesamt wurden 41.570 Stück Barren mit einem Gesamtgewicht von 139.425 Unzen abgesetzt (2006: 30.513 Stück, 110.190 Unzen). Der erzielte Umsatz erreichte hier 71,5 Mio EUR (2006: 55,1 Mio EUR), was einer Steigerung um 30 % entspricht.
Sammlermünzen
Bei den Sammlermünzen wirkt sich der mit dem hohen Preis für Gold einhergehende höhere Verkaufspreis von Goldsammlermünzen nachteilig auf die Verkaufszahlen aus. Besonders erfolgreich sind nach wie vor die Silber-Niob-Münzen - eine österreichische Entwicklung, bei der das Niob im Inneren der Bimetallmünze durch eine besondere Technik bunt erscheint. Generell setzt der Markt für Sammlermünzen seinen Trend hin zu preisgünstigeren Münzausgaben fort. Das Interesse an Sammlermünzen aus Österreich blieb aber auch im Jahr 2007 insgesamt weitgehend stabil. Der Umsatz in diesem Geschäftsfeld lag mit 23,7 Mio EUR etwas unter dem Wert des Vorjahres (25,6 Mio EUR).
Business to Business
Die internationalen Geschäftsbeziehungen der MÜNZE ÖSTERREICH mit ausländischen Münzstätten und Zentralbanken erstrecken sich auf die Lieferung von Edelmetallronden, die Prägung von Münzen, Medaillen und Umlaufmünzen, ferner Metallrecycling, Engineering sowie Consulting. Der Ruf der MÜNZE ÖSTERREICH ist international ein positiver und steht für eine hohe Qualität und kompetente Kundenbetreuung.
"Im Jahr 2007 stieg das Geschäftsvolumen wesentlich an, da sowohl neue Kunden als auch Folgeaufträge mit bestehenden Kunden akquiriert werden konnten", hob Generaldirektor-Stv. DI Kurt Meyer hervor. "Der Geschäftsbereich verbuchte im Jahr 2007 einen Gesamtumsatz von 22,6 Mio. EUR (2006: 16,4 Mio EUR)." Sowohl der Verkauf von Münzronden - Ronden sind die noch nicht geprägten Münzplättchen - aus Gold und Silber als auch von Edelmetallprägungen verzeichnete ein besonders starkes mengen- und umsatzmäßiges Wachstum. Ein besonderer Erfolg war ein bedeutender Präge- und Lieferauftrag aus Äthiopien.
Die an ausländische Notenbanken gelieferten unedlen Münzprägungen erreichten eine Zahl von 225 Mio Stück und betrafen nicht nur Lieferungen innerhalb Europas, sondern erstmals auch größere Mengen von Umlaufmünzen für Südostasien. Die Aufträge für ausländische Umlaufmünzen erreichten am Jahresende 2007 einen neuen Rekordwert. Auch das Metallrecycling als MÜNZE ÖSTERREICH-Serviceleistung wurde erfolgreich fortgeführt. In Kooperation mit Partnerfirmen wurde Material aus der Rücklösung von Münzen sowohl aus unedlem Metall als auch aus Edelmetall für diverse Kunden verwertet.
Der Ausblick auf das Jahr 2008
Die erwarteten Prägemengen von 1-Cent- bis 2-Euro-Münzen für den Umlauf zeigen 2008 einen anhaltend hohen Bedarf und damit auch eine günstige Erlössituation. Bei den Euro-Scheidemünzen wurden 2008 bereits 65,3 Mio EUR an die Oesterreichische Nationalbank ausgeliefert, gegenüber 83,5 Mio EUR im gesamten Jahr 2007. Der Anteil an Münzen höherer Werte ist auch heuer wieder relativ groß. Bei den Werten von 10 Cent bis 1 Euro zeigen die österreichischen Münzen 2008 erstmals die neuen gemeinsamen Wertseiten mit den aktualisierten Landkarten.
Bei den Anlageprodukten erweitert seit Februar des Jahres der Wiener Philharmoniker aus Silber höchst erfolgreich das Sortiment. Bis Ende Mai wurden weltweit 2,5 Mio Stück Münzen ausgeliefert. Der größte Teil ging ins Ausland, etwa nach Nordamerika und Japan. Die bisherigen Verkäufe von Wiener Philharmonikern aus Gold wie auch von Goldbarren liegen signifikant über jenen des Vorjahres. Die wichtigsten Märkte für den goldenen Wiener Philharmoniker waren zuletzt wieder Nordamerika und Europa, der besonders wichtige japanische Markt zeigt aber 2008 eine bemerkenswerte Belebung und liegt nur mehr geringfügig dahinter. Insgesamt erzielten die Anlageprodukte aus Gold und Silber in den ersten fünf Monaten einen Umsatz von über 150 Mio EUR bei einer Liefermenge von über 250.000 Unzen. Das Anlagegold-Umsatzvolumen des gesamten Jahres 2007 von rund 140 Mio EUR (277.000 Unzen) ist damit wertmäßig schon jetzt überschritten.
Im Business to Business-Geschäft tragen eine intensive Marktbearbeitung, das Eingehen auf spezielle Anforderungen der Kunden sowie die hohe Produktqualität weiter Früchte. Aufgrund der außergewöhnlich guten Auftragslage bereits zu Beginn des Jahres 2008 zeichnet sich eine weitere sehr erfreuliche Entwicklung in allen Bereichen dieses Geschäftsfeldes ab. Seit Jahresbeginn wurden fast 29 Mio EUR fakturiert, vergleichbar mit 24,8 Mio EUR im gesamten Jahr 2007.
"Angesichts der Tatsache, dass wir in den ersten fünf Monaten des Jahres in einigen Bereichen bereits ein Ergebnis erzielen konnten, für das wir 2007 die gesamte 12-Monats-Periode gebraucht hatten, erscheint die nach dem ersten Quartal bekanntgegebene Ergebniserwartung für 2008 in Höhe von über 45 Mio EUR heute bereits extrem konservativ gehalten", berichten die MÜNZE ÖSTERREICH Vorstandsdirektoren erfreut.
Generaldirektor Spranz betonte seine Überzeugung, dass der ab Mitte Juli 2008 aus DI Kurt Meyer und Mag. Gerhard Starsich zusammengesetzte Vorstand und dessen gesamtes Team die Stärken des Unternehmens - eine breite Produktpalette, eine ausgeprägte vertikale Integration und "COMPETENCE IN PRECIOUS METALS" - sicherlich fortführen und weiter ausbauen werden.
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