pts20081017033 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Boehringer Ingelheim: Entwicklung neuer Substanzen zur Behandlung des Typ 2 Diabetes

"From Curiosity to Discovery"


Ingelheim/Biberach (pts033/17.10.2008/15:20) * Fortschritte bei der Entwicklung onkologischer Wirkstoffe: Aufnahme zweier Substanzen in Phase-III-Studien
* Boehringer Ingelheim entwickelt Wirkstoff zur Behandlung von Frauen vor der Menopause, die unter vermindertem sexuellem Verlangen leiden: 2009 Veröffentlichung neuer Ergebnisse der Phase-III-Studien

Boehringer Ingelheim stellte auf seiner zweiten internationalen Pressekonferenz zu Forschung und Entwicklung eine Reihe von Entwicklungssubstanzen zur Therapie des Typ 2 Diabetes vor. Das Unternehmen kündigte an, dass Patienten und Ärzte in den kommenden Jahren möglicherweise zwischen mehreren innovativen Alternativen bei der Behandlung von Typ 2 Diabetes wählen können. Boehringer Ingelheim etabliert sich damit auf dem Gebiet der Medikamente zur Behandlung des Typ 2 Diabetes.

Die Häufigkeit des Auftretens sowie der Verbreitungsgrad der Typ 2 Diabetes sind weltweit im Steigen begriffen - alle 10 Sekunden stirbt ein Mensch an Folgeerkrankungen, die auf Diabetes zurückzuführen sind. 1 Zu einer Zeit, in der zahlreiche Pharma-Unternehmen gezwungen sind, ihre Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung zu kürzen, dringt Boehringer Ingelheim in neue therapeutische Gebiete vor. Im November 2006 präsentierte das Unternehmen sein Forschungsprogramm zur Krebsbehandlung, das seither weit vorangeschritten ist.

"Wir freuen uns sehr über drei neue Diabetes-Präparate mit innovativen Wirkansätzen, die sich in der klinischen Entwicklung befinden und zum Erfolg der Forschung und Entwicklung von Boehringer Ingelheim beitragen", so Dr. Dr. Andreas Barner, stellvertretender Sprecher der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim und verantwortlich für Forschung und Entwicklung sowie Medizin. "Boehringer Ingelheim ist wissenschaftlich, wirtschaftlich und im Hinblick auf Know-how gut aufgestellt, um die eigene Diabetes-Pipeline erfolgreich auszubauen und damit den Bedürfnissen von Ärzten und ihren Patienten gerecht zu werden."

In der größten Forschungs- und Entwicklungseinrichtung von Boehringer Ingelheim, dem Zentrum für Stoffwechselerkrankungen in Biberach (Deutschland), konzentrieren sich Forschungsteams auf die Entdeckung und Entwicklung oraler Wirkstoffe mit neuartiger Wirkungsweise zur Behandlung von Diabetes.

"Wir haben 2001 mit der Erforschung neuer Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Diabetes Typ 2 begonnen und jetzt trägt diese Arbeit Früchte", erläutert Prof. Klaus Dugi, Leiter Corporate Department Medical Affairs, Boehringer Ingelheim GmbH. "Das ist besonders von Bedeutung, da Patienten, trotz der Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, noch immer häufig Probleme mit Unverträglichkeiten haben."

Präparate von Boehringer Ingelheim in klinischer Entwicklung

Diabetes
BI 1356

* BI 1356, das am weitesten in der Entwicklung fortgeschrittene Präparat von Boehringer Ingelheim, befindet sich zurzeit in der klinischen Phase III.
* Die Substanz gehört zu den DPP-4-Hemmern, einer eigenen Klasse von Präparaten zur Behandlung des Diabetes.
* Studien der Phase IIb bestätigten die einzigartigen Eigenschaften dieses Präparats, das sich von anderen Wirkstoffen derselben Klasse positiv abheben könnte.
* BI 1356 zeigte im Gegensatz zu einigen anderen Molekülen dieser Klasse ein äußerst positives Sicherheitsprofil. Ein umfangreiches Phase-III-Studienprogramm das zurzeit läuft, soll weitere Belege für die Wirksamkeit und Verträglichkeit von BI 1356 in der Langzeitbehandlung liefern.

Weitere Wirkstoffe: BI 44847, BI 10773
Eine weitere Klasse neuartiger Präparate zur Behandlung von Diabetes, welche zurzeit bei Boehringer Ingelheim in Entwicklung steht, umfasst natriumabhängige Glukosetransporter-2-Hemmer (SGLT-2-Hemmer). Die therapeutische Wirkungsweise dieser Substanzen beruht hauptsächlich auf der Ausscheidung überhöhten Blutzuckers über den Urin. Beide Wirkstoffe werden derzeit in der Phase II klinisch untersucht.

Onkologie
BIBW 2992, BIBF 1120 und PLK-1-Inhibitoren
Seit Boehringer Ingelheim im November 2006 neue therapeutische Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatienten vorgestellt hat, wurden die Substanzen deutlich weiterentwickelt. Bei einem der vier führenden Präparate in Entwicklung, einem Wirkstoff zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms, wurde kürzlich mit klinischen Studien der Phase III begonnen. Ende des Jahres soll noch eine weitere Substanz folgen.

* Mit der Aufnahme von Probanden für die Phase-III-Studie von BIBW 2992 wurde bereits begonnen. Im Rahmen der LUX-1-Studie soll die Wirksamkeit von BIBW 2992 an Krebspatienten geprüft werden, bei welchen die Standardtherapie mit Medikamenten derselben Klasse (Gefitinib bzw. Erlotinib) keinen Erfolg gezeigt hat. Im Rahmen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) wurden erfolgversprechende Daten der Phase II vorgestellt: bei Patienten, die mit BIBW 2992 behandelt worden waren, konnte die Krankheit zu einem hohen Ausmaß unter Kontrolle gebracht werden (87 %) und die Patienten sprachen allgemein gut auf die Behandlung an (50 %). BIBW 2992 ist eine neuartige Substanz aus der Klasse der Tyrosinkinase-Hemmer. Bei diesem Wirkstoff handelt es sich um einen irreversiblen EGFR- und HER2-Inhibitor.

* Bei der Entwicklung von BIBF 1120 zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms soll demnächst mit der Phase III begonnen werden. Bei BIBF 1120 handelt es sich um einen neuartigen dreifachen Angiokinase-Hemmer. Diese Substanz hemmt gleichzeitig drei Wachstumsfaktoren bzw. Rezeptoren, die bei der Ausbildung von Blutgefäßen zur Versorgung des Tumors (Angiogenese) eine bedeutende Rolle spielen, nämlich VEGFR, PDGFR und FGFR. Eine Phase-III-Studie an Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom, denen BIBF 1120 als Monotherapie verabreicht wurde, ergab vielversprechende Daten bezüglich Wirksamkeit und Verträglichkeit. Das LUME-Lungen-Studienprogramm soll nun weitere Beweise für die allgemein gute Verträglichkeit von BIBF 1120 in Kombination mit Standard-Chemotherapie-Behandlung erbringen.

* Boehringer Ingelheim erweitert sein Portfolio an Zellzyklus-Kinase-Inhibitoren durch Erforschung von Präparaten einer vollkommen neuen Wirkstoffklasse (PLK-1-Hemmer). Beim demnächst vom 21.-24. Oktober in Genf stattfindenden 20. EORTC-NCI-AACR-Symposium wird Boehringer Ingelheim dazu erfolgversprechende Daten präsentieren.

* Weitere neuartige Zielstoff-Wirkverbindungen (sog. Targets) werden gegenwärtig in den Krebsforschungszentren von Boehringer Ingelheim in Wien (präklinisch) und Biberach (klinisch) entwickelt.

Sexuelle Gesundheit

* Bei Flibanserin handelt es sich um eine in Entwicklung befindliche Substanz zur Behandlung von Frauen vor der Menopause, die an vermindertem sexuellem Verlangen leiden. Vermindertes sexuelles Verlangen ist weit verbreitet und ruft oft beträchtliches Leid und zwischenmenschliche Probleme hervor. Bis zu zehn Prozent der Frauen sind davon betroffen. Derzeit wird gerade das Bouquet®-Studien-Programm durchgeführt, ein umfangreiches Phase-III-Studienprojekt, dessen Ergebnisse voraussichtlich 2009 vorliegen werden.

"Unsere Forscher treiben den wissenschaftlichen Fortschritt immer effizienter voran. Dies versetzt uns in die Lage, bestehende Medikamentenklassen zu verbessern und zu perfektionieren sowie bei der Entwicklung neuer Kategorien an der Spitze zu stehen", so Dr. Michel Pairet, Bereichsleiter Forschung, Boehringer Ingelheim GmbH.

Darüber hinaus hat Boehringer Ingelheim mehrere laufende, erfolgreiche Kooperationen ins Leben gerufen und begibt sich aktiv auf die Suche nach neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit externen Partnern. Dabei werden sowohl akademische Institutionen und Pharmaunternehmen als auch neu gegründete und kleinere Biotechnologie-Unternehmen wie Ablynx, Evec und Vitae Pharmaceuticals angesprochen werden.

Globales Engagement als Wegbereiter neuer Therapien

Boehringer Ingelheim verfügt über ein weltweites Netz an Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Dieses besteht aus vier F&E-Hauptstandorten in den USA, Kanada, Österreich und Deutschland, sowie zwei weiteren Forschungsstätten in Japan und Italien. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens umfassen insgesamt sieben Therapiebereiche: Onkologie, Atemwegserkrankungen, Kardiovaskuläre Erkrankungen, Virologie, Erkrankungen des Zentralnervensystems, Immunologie sowie Stoffwechselerkrankungen.

"Boehringer Ingelheim fühlt sich dazu verpflichtet, die Wissenschaft durch Forschung und Entwicklung vorwärts zu bringen", sagte Dr. Manfred Haehl, Bereichsleiter Medizin, Boehringer Ingelheim GmbH. "Im Jahr 2007 hat das Unternehmen 1,73 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung investiert sowie 400 neue Mitarbeiter eingestellt, wodurch unsere Mitarbeiterzahl in F&E weltweit auf 6.400 erhöht wurde."

Der Unternehmensverband Boehringer Ingelheim
Der Unternehmensverband Boehringer Ingelheim zählt weltweit zu den 20 führenden Pharmakonzernen. Mit Hauptsitz in Ingelheim, Deutschland, ist Boehringer Ingelheim weltweit mit 135 verbundenen Unternehmen in 47 Ländern tätig und beschäftigt insgesamt 39.800 Mitarbeiter. Die Schwerpunkte des 1885 gegründeten Unternehmens in Familienbesitz liegen in der Forschung, Entwicklung, Produktion sowie im Marketing neuer Produkte mit hohem therapeutischem Nutzen für die Humanmedizin sowie die Tiergesundheit. Im Jahr 2007 erwirtschaftete Boehringer Ingelheim Gesamterlöse von 10,9 Mrd. Euro. Ein Fünftel der Umsätze aus dem größten Bereich verschreibungspflichtige Arzneimittel investierte das Unternehmen in die Forschung und Entwicklung neuer Medikamente. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.boehringer-ingelheim.com

Rückfragehinweis:

Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG

Mag. Monika Primenz
Tel. 01-80105-2742
mailto:monika.primenz@boehringer-ingelheim.com

Mag. Ingeborg Homolka
Tel. 01-80105-2230
mailto:ingeborg.homolka@boehringer-ingelheim.com

Referenzen:
1 International Diabetes Federation. Diabetes Atlas. 3rd edition. Brussels: International Diabetes Federation, 2006, p. 220

(Ende)
Aussender: Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG
Ansprechpartner: Mag. Monika Primenz
Tel.: 01/80105-2742
E-Mail: monika.primenz@boehringer-ingelheim.com
|