Österreichs Eisenbahn unter Strom
Am 17. Juni erscheint in der Eisenbahnserie die Münze "ELEKTRIFIZIERUNG DER BAHN"
Wien (pts032/15.06.2009/15:30) Dass Eisenbahnen elektrisch betrieben werden, ist heute fast selbstverständlich. Tatsächlich war die Elektrifizierung der Bahnen ein Meilenstein, der rund 100 Jahre nach den ersten Dampflokomotiven die Schiene zum leistungsstarken, umweltfreundlichen Transportmittel machte. Lärm, Abgase und der Schmutz von Dampf betriebener Lokomotiven waren Vergangenheit. Ein Meilenstein, der auf der Reise durch Österreichs Bahn-Geschichte und in der Serie "Österreichische Eisenbahnen" nicht fehlen darf. Die fünfte Münze der Reihe "Österreichische Eisenbahnen" hat deshalb "Die Elektrifizierung der Bahn" zum Thema. Die 20-Euro-Silbermünze ist ab 17. Juni in Österreichs Banken und Sparkassen sowie im Münzhandel erhältlich.
Die neue 20-Euro-Münze.
Die Silbermünze zeigt eine Elektrolokomotive der Baureihe 1189, wie sie auf der Arlbergstrecke eingesetzt wurde. Ihr markantes Aussehen brachte der Lokomotive im Volksmund den Namen "Krokodil". Im Hintergrund ist ein Teil des Arlbergtunnel-Westportals, eine Meisterleistung des Eisenbahn- und Tunnelbaus, zu sehen. Hauptmotiv der zweiten Münzseite ist eines der schönsten Eisenbahnensembles der Alpenlandschaft: die Trisannabrücke und Burg Wiesberg. Die Eisenbahnbrücke hoch über der Trisanna wurde 1884 eröffnet und galt damals als das längste Stahltragwerk der Welt. Ein Personenzug angetrieben von einer Elektrolokomotive der Reihe 1100 passiert soeben die 231 Meter lange Brücke.
Erhältlich ab 17. Juni.
Die 20-Euro-Münze "Die Elektrifizierung der Bahn" ist aus 18 g Silber und mit 50.000 Stück - alle in der höchsten Qualität "Polierte Platte" geprägt - limitiert. Der empfohlene Ausgabepreis beträgt Euro 37,95 (inkl. 10% MwSt). Die Münze ist in den österreichischen Banken und Sparkassen, im Münzhandel sowie in den MÜNZE ÖSTERREICH-Shops in Wien und Innsbruck erhältlich.
Eine Reise durch Österreichs Eisenbahn-Geschichte.
Die Reihe "Österreichische Eisenbahnen" setzt sich aus insgesamt sechs 20-Euro-Silberstücken zusammen. Den Anfang nahm die Reise durch die Österreichische Bahn-Geschichte im Juni 2007 mit der Münze "Kaiser-Ferdinands-Nordbahn". Mittlerweile sind auch die Münzen "k.k. Südbahn Wien-Triest", "Belle Epoque" sowie "Kaiserin Elisabeth Westbahn" erhältlich. Nach der neuen Münze "Elektrifizierung der Bahn" wird heuer im September das letzte Silberstück der Serie der "Bahn der Zukunft" gewidmet sein.
Österreichs Bahnen stehen unter Strom.
Die Elektrifizierung der Bahn in Österreich begann 1880. Anlässlich des 50. Geburtstags des Kaisers drehte damals als Attraktion im Wiener Prater erstmals eine elektrische Lokomotive "mit der Geschwindigkeit eines Heuwagens" ihre Runden. Die erste permanente elektrisch betriebene Bahnstrecke Österreichs war eine Nebenbahn der Südbahn und brachte Fahrgäste von Mödling in die Brühl, ein beliebtes Ausflugsziel im Wienerwald. Die knapp 5 km lange Bahn war überraschend verlässlich, leistungsstark und dementsprechend stark frequentiert. Wurde der Strom anfangs noch mit Dampfmaschinen erzeugt, begünstigten Österreichs Gebirgsregionen zunehmend die Gewinnung von Energie aus Wasserkraft. Der erste Weltkrieg verhinderte weitere Elektrifizierungen. Das Militär fürchtete, ein elektrischer Betrieb wäre bei Kampfhandlungen leicht zu stören. Tatsächlich war in den Kriegsjahren die Versorgung der Lokomotiven mit Kohle nur schwer aufrecht zu halten. Als nach Kriegsende durch den Zerfall der Donau-Monarchie wichtige Kohle-Ressourcen verloren gingen, gewann die Elektrifizierung erneut an Bedeutung. Die moderne Technik bot weitere Vorteile. So konnten mit den Elektrolokomotiven größere Steigungen befahren werden. Gleichzeitig blieb Fahrgästen wie Bahnpersonal der unangenehme Rauch, etwa in langen Tunnels, erspart. Dazu waren entsprechende Lokomotiven erforderlich. Unter diesen befand sich die ab 1923 ausgelieferte Baureihe 1100 (später 1089 bzw. 1189), die unter dem Spitznamen "Krokodil" bekannt sind. Die Eingliederung der Österreichischen Bundesbahnen in die Deutschen Reichsbahnen nach dem Anschluss trieb die Elektrifizierung weiter voran, bis der Krieg erneut für Stillstand sorgte. Schon 1946 wurde ein groß angelegter Plan für weitere Elektrifizierungen erarbeitet. Seine Umsetzung war bestimmt ein wichtiger Beitrag zum so genannten Wirtschaftswunder. Heute werden von den rund 11.000 km Gleisen der ÖBB rund 7.900 km elektrisch betrieben. 1987/88 waren zwar knapp 54% des Streckennetzes (ÖBB und Privat) elektrifiziert, aber darauf wurden rund 92 % des Gesamtverkehrs abgewickelt. Seither geht es vor allem um das Schließen von Lücken, vor allem bei Verbindungen von Wien in die östlichen Nachbarländer.
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