100 % sauberer Strom im Jahr 2020 ist möglich
Verbände für Strom aus erneuerbarer Energie präsentieren ihr Konzept
Wien (pts026/15.12.2009/12:29) Die Verbände für Strom aus erneuerbarer Energie haben sich zu einem Stromgipfel zusammengetan und sind zu einem klaren Ergebnis gekommen: "100 % sauberer Strom aus Wasser, Wind, Sonne und Biomasse (Biogas) bis zum Jahr 2020 ist in Österreich möglich." Nach dem Versagen im Kyoto-Prozess könnte Österreich das erste EU-Land sein, das dieses Ziel erreicht.
Österreich ist reich an Wasser, Wind, Sonne und Biomasse. Werden ungenutzte Potenziale an erneuerbarer Energie bis 2020 erschlossen, könnte Österreich vollständig auf saubere Stromversorgung umgestellt werden. "Österreich könnte das erste Land sein, das den Durchbruch erreicht und im Jahr 2020 zu 100 % durch sauberen Strom versorgt ist", so Hans Kronberger, Präsident des Bundesverbandes Photovoltaic Austria. Er verweist auf die PV Roadmap des BMVIT, wonach bis zum Jahr 2020 durch Sonnenstrom 8 % des heimischen Strombedarfes gedeckt werden können.
Gerade die Wasserkraft hat in Österreich für die Stromversorgung bereits heute eine tragende Bedeutung. "Insbesondere die Kleinwasserkraft, die aktuell 9 % des Strombedarfes deckt, kann bis zum Jahr 2020 ihren Beitrag deutlich steigern und damit einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten", sagt DI Martina Prechtl, Kleinwasserkraft Österreich.
Der Strom aus Windkraft könnte in Österreich in den nächsten zehn Jahren verdreifacht werden, wobei die Anzahl der Anlagen dazu nicht einmal verdoppelt werden müsste. Damit könnten etwa 10 % des heimischen Strombedarfes gedeckt werden. "Dafür braucht es rasch faire Einspeistarife auf europäischem Niveau - also 9,8 Cent/kWh für Strom aus neuen Windkraftanlagen", so Mag. Stefan Hantsch.
"Österreich hat sowohl in der Landwirtschaft wie auch in der Forstwirtschaft noch beachtliche Potenziale für die saubere Energieproduktion. Gerade die Biomasse hat eine hohe und gut planbare Verfügbarkeit", betont DI Josef Plank vom Österreichischen Biomasse-Verband. Die Biomasse wird nicht nur für die Stromversorgung eingesetzt, sondern insbesondere im Wärmebereich hat sie bereits heute tragende Bedeutung für die Versorgung.
"Im Strom-Mix der Zukunft muss jede erneuerbare Energie nach ihren spezifischen Stärken optimal genutzt werden. Für einen kontinuierlichen Ausbau benötigen wir kostendeckende Tarife und Anreize zur technologischen Entwicklung", so Ing. Franz Kirchmeyr von der arge kompost & biogas österreich.
Bei einem ambitionierten Szenario kann die jährliche Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen von derzeit rund 45 TWh (Terrawattstunden) auf knapp 70 TWh ausgebaut werden. Gelingt es gleichzeitig durch verstärkte Energieeffizienzmaßnahmen, wie von der Politik bereits angesprochen, den Stromverbrauch im Jahr 2020 auf demselben Niveau wie im Jahr 2008 zu halten, kann der Anteil von sauberem Strom in Österreich von aktuell rund 64 % auf 100 % gesteigert werden.
In den nächsten zehn Jahren könnten die Erneuerbaren ihre Jahresproduktion deutlich ausbauen: Die Photovoltaik um 4,2 bis 6,8 TWh, die Windkraft um 5,2 TWh, feste Biomasse um 2,9 TWh, Biogas um bis zu 1,5 TWh. Großwasserkraft hat ein zusätzliches Potenzial bis 2020 von rund 4,5 TWh, die Kleinwasserkraft von 1,5 bis 2,5 TWh.
Die Verbände für Strom aus erneuerbarer Energie - Österreichischer Biomasse-Verband, IG Windkraft, Photovoltaic Austria, Kleinwasserkraft Österreich, arge kompost & biogas österreich - fordern für das Jahr 2010 einen Neustart beim Ökostromgesetz.
- Faire Einspeistarife auf gutem europäischem Niveau (vgl. Italien, Deutschland, ...)
- Schluss mit der "Stop-and-Go Politik" - es braucht Investitions- und Planungssicherheit
- Eine Zielformulierung im Ökostromgesetz, die mit dem Klimaschutzziel der EU und dem 100 %-Ziel der Verbände in Einklang steht
Es präsentierten die Ergebnisse des Gipfels "Sauberer Strom":
DI Martina Prechtl, Kleinwasserkraft Österreich
Dipl.-Ing. Josef Plank, Österreichischer Biomasse-Verband
Ing. Franz Kirchmeyr, arge kompost & biogas österreich
Mag. Stefan Hantsch, IG Windkraft Österreich
Dr. Hans Kronberger, Bundesverband Photovoltaic Austria
Weitere Links zu den Fotos:
http://pressefotos.at/m.php?g=1&u=66&dir=200912&e=20091215_a&a=event
http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=3031
(Ende)Aussender: | Photovoltaik Austria |
Ansprechpartner: | Mag. Silvia Painer-Eichberger |
E-Mail: | office@pvaustria.at |