pte20100817029 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

"Dislike": Facebook-Betrug missbraucht Add-on

Schurken-App tarnt sich mithilfe einer Firefox-Erweiterung


Daumen runter: Abneigung als Facebook-Betrugsfalle (Foto: pixelio.de, Thommy Weiss)
Daumen runter: Abneigung als Facebook-Betrugsfalle (Foto: pixelio.de, Thommy Weiss)

Abingdon (pte029/17.08.2010/13:45) Viele Facebook-User wollen im Netz auch zeigen, was ihnen nicht gefällt. Das macht sich eine betrügerische App zunutze, die Anwender mit einem angeblich offiziellen "Dislike"-Button als Gegenstück zum bekannten "Like" lockt. Doch eigentlich ist die Facebook-App auf Nutzerdaten aus, warnt das Sicherheitsunternehmen Sophos. Zudem bewirbt sich die App durch Spam auf der Pinnwand getäuschter User selbst, um neue Opfer anzulocken.

Als Teil des Betrugs bekommen zumindest Firefox-User mit "FaceMod" tatsächlich ein Add-on angeboten, das einen Dislike-Button umsetzt, so der Sophos-Sicherheitsexperte Graham Cluley. "Mir sind keine Berichte bekannt, dass dieses Add-on schädlich wäre. Vermutlich sind seine Macher völlig unschuldig", meint er gegenüber pressetext.

Wunsch nach Ablehnung

Der aktuelle Facebook-Betrug lockt User damit, dass sie ihrer Ansicht nach unnötigen Inhalten eine sichtbare Abfuhr erteilen können. So werden Nutzer ähnlich wie häufig mittels angeblicher Schockvideos in die Falle gelockt. Eine App verlangt den Zugriff auf private Nutzerdaten und das Recht, Nachrichten auf der Wall zu posten. Zudem muss der User an einer Online-Umfrage teilnehmen. Damit dürften die Betrüger an zusätzliche Daten kommen oder Geld verdienen.

All das sind deutliche Hinweise auf den betrügerischen Charakter der App. "Sollte Facebook je einen offiziellen Dislike-Button umsetzen, dann wohl nicht als App. Er wäre wie der Like-Button integraler Bestandteil der Seite und müsste User nicht nach Berechtigungen fragen", erklärt Cluley. Doch solange Facebook das Ruder nicht selbst in die Hand nimmt, öffnet das Cyberkriminellen ebenso eine Tür zu Usern wie Drittentwicklern.

App-Opfer

Die betrügerische App tarnt sich zumindest unter Firefox dadurch zusätzlich, dass sie User zum Add-on von FaceMod weiterleitet. FaceMod hat seinen Dislike-Button http://www.dislike-button.com auch für den Internet Explorer umgesetzt. Ob auch User des Microsoft-Browsers von der Schurken-App zu diesem Add-on umgeleitet werden, hat Cluley allerdings noch nicht untersucht.

Der inoffizielle Dislike-Button von FaceMod scheint selbst ein Opfer zu sein. FaceMod-CEO Ron Sharpp hat sowohl gegenüber Cluley als auch der BBC jegliche Verbindung zur betrügerischen App abgestritten. Demnach habe man User extra davor gewarnt, den Dislike-Button über dubiose Drittquellen zu beziehen. Derzeit ist Sharpps Facebook-Profil nicht erreichbar. Sofern das eine Sicherheitsmaßnahme seitens Facebook war, dürfte sie den falschen Treffen, so Cluely.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Thomas Pichler
Tel.: +43-1-81140-303
E-Mail: pichler@pressetext.com
|