Europas Tourismus: Langsamer Weg aus der Krise
Häufigere Reisen, doch weniger Ausgaben und Übernachtungen
Koffer: Europas Tourismus hofft auf Skandinavien, Russland und die Schweiz (Foto: pixelio.de/Birgit) |
Berlin (pte017/10.12.2010/13:55) Europas Touristen reisen öfter, bleiben jedoch kürzer und geben weniger aus als zuvor. Dennoch scheint es der europäischen Reiseindustrie zu gelingen, die Finanzkrise hinter sich zu lassen. 2010 schaffte sie eine Stabilisierung, 2011 steht weiter moderates Wachstum bevor. Zu diesem Schluss kommt der ITB World Travel Trends Report im Vorfeld des ITB Berlin Kongress im März 2011 http://www.itb-kongress.de . Basis der Prognose ist die Einschätzung von 50 internationalen Tourismus-Experten und Wissenschaftlern sowie des European Travel Monitor http://www.ipkinternational.com .
Die internationalen Ankünfte in Europa nahmen 2010 um ein bis drei Prozent zu, schätzen die Experten. In Europa selbst reiste man um ein Prozent mehr als zuvor, die Zahl der Übernachtungen fiel jedoch um zwei Prozent und die Ausgaben europäischer Touristen Europa um drei Prozent. Deutschland zählt zu den Destinationen, die 2010 mit einem Zuwachs europäischer Reisender um acht Prozent am meisten zulegen konnte. Ähnlich gut waren die Ergebnisse auch in den Niederlanden, Ägypten und China, während es in Großbritannien, Spanien, Griechenland und den USA deutliche Einbußen gab.
Lastminute und Kreuzfahrten im Trend
Weiterhin boomende Zuwächse von 25 Prozent verzeichnet die Lastminute-Sparte, also Reisen die erst innerhalb der letzten Woche vor Antritt gebucht werden. "Die Menschen achten auf ihre Reisebudgets und glauben, dass sie die besten Schnäppchen kurz vor Abreise im Internet finden", erklärt ITB-Pressesprecherin Astrid Ehring gegenüber pressetext. Entsprechend wird bereits jede zweite Reise im Internet gebucht, was einen diesjährigen Anstieg um 17 Prozent bedeutet.
Über Zuwächse von zehn Prozent können sich im laufenden Jahr auch die Kreuz- und Flussfahrten freuen. "Das Segment war auch in den vergangenen Jahren stets stabil mit großen Wachstumsraten. Einerseits gelingt es hier, die sogenannten 'Silver Agers' anzusprechen, die noch über verhältnismäßig viel Geld verfügen. Andererseits gibt es zunehmend günstigere Angebote, die auch für Familien und Jüngere attraktiv sind", so Ehring. Bei Flugreisen beschränkte sich die Zunahme auf zwei Prozent, Autoreisen stürzten hingegen um zwei Prozent ab.
Moderates Wachstum 2011
Für nächstes Jahr geben 65 Prozent der Europäer an, dass die Finanzkrise die Reiseabsichten beeinflussen wird. 44 Prozent beabsichtigen dabei, genauso oft zu reisen und jeweils 23 Prozent mehr bzw. weniger. Gekürzte Ausgaben planen vor allem Deutsche und Spanier. Dennoch steht laut den Experten insgesamt weiterhin ein moderates Wachstum bevor - dank der stark unterschiedlichen Ergebnisse in den Ländern. So geben Touristen in Schweden, Finnland, Norwegen und die Schweiz nächstes Jahr auf Reisen mehr aus, ähnlich auch die Situation in Russland.
Download des "ITB World Travel Trends Report 2010/2011" unter http://www.hospitalitynet.org/file/152004432.pdf
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