Produzierende Industrie: Kostenfalle Interne Logistik
Produktivität und Zuverlässigkeit leiden unter vernachlässigter Lieferkette
Wien (pts010/14.03.2011/11:00) Der zunehmende Wettbewerb zwingt Industrieunternehmen laufend Strategien zur Optimierung ihrer Wertschöpfungskette zu entwickeln. Im Fokus stehen dabei die Verbesserung von Produktivität, Produktqualität und Lieferperformance sowie Kostenreduktion. Als ein Hauptschwachpunkt stellt sich dabei die innerbetriebliche Logistik heraus. Das geht aus einer Studie der Management Consultants Horváth & Partners hervor.
Operational Excellence (OpEx) ist die kontinuierliche Fähigkeit eines Unternehmens, die eigene Wertschöpfungskette nachhaltig und effizient zu gestalten. Durch ihre enge Verknüpfung mit dem Unternehmenserfolg ist ihre Bedeutung in den letzten Jahren stark gestiegen. Eine aktuelle internationale Studie von Horváth & Partners hat die Erfolgsfaktoren der Operational Excellence im Management von Produktentwicklung, Produktion und Supply Chain untersucht. Befragt wurden Topmanager aus über 100 Unternehmen der verschiedensten Industriebranchen.
Wichtigstes Ziel: Kostensenkung durch Produkt- und Prozessinnovationen
Dabei zeigte sich, dass die Kostenreduktion durch Produkt- und Prozessinnovationen für die Unternehmen im Rahmen ihrer OpEx-Strategie am wichtigsten ist (für 92% von größter Bedeutung). Die Differenzierung zum Wettbewerb durch kurze Lieferzeiten und eine hohe Lieferfähigkeit (für 86% von großer Bedeutung) sowie die kundenindividuelle Produktion (70%) haben ebenfalls sehr hohe Priorität.
Weniger bedeutsam erscheint die ständige Senkung der eigentlichen Produktkosten. Dabei gibt es einen messbaren Zusammenhang zwischen der Reduktion der Produktkosten und der Steigerung des eigenen Marktanteils, zeigen die Ergebnisse der Studie. Durch entsprechende OpEx-Maßnahmen könnten hier deutliche Verbesserungen erzielt werden.
Innovative Prozesse bedeuten innovative Produkte
Dass neue Produktionstechnologien zu qualitativ höherwertigeren Produkten und zu einem besseren finanziellen Ergebnis führen, ist ein weiteres Ergebnis der Studie. Überraschend ist jedoch, dass nun ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Prozess- und Produktinnovationen nachgewiesen werden kann. Horváth & Partners Experte Christoph Kopp dazu: "Innovative Unternehmen sind sowohl bei Produkten wie bei Prozessen innovativ. Neue Produktionstechnologien führen nicht nur zu Kosteneinsparungen, sondern erhöhen auch die Lieferfähigkeit im Vergleich zum Wettbewerb."
Schwachpunkt Innerbetriebliche Logistik
Hauptschwachpunkt bei den befragten Unternehmen ist die innerbetriebliche Logistik, ein wichtiger Schlüssel zur effizienten Wertschöpfung. Nur bei 32 Prozent der befragten Unternehmen kann der Grad der innerbetrieblichen Logistik hoch bzw. sehr hoch bewertet werden. Genauso viele qualifizieren ihre eigenen internen Abläufe "schlecht" oder "sehr schlecht". Diese Unternehmen haben somit Schwierigkeiten angemessen auf Volumenschwankungen am Markt zu reagieren und haben dadurch einen erheblichen Wettbewerbsnachteil.
Die Studie weist auch einen Zusammenhang zwischen innerbetrieblicher Logistik und Lieferzuverlässigkeit nach. Unternehmen mit schwacher innerbetrieblicher Logistik benötigen zur Aufrechterhaltung ihrer Lieferfähigkeit hohe Bestände im Halbfertig- und Fertigwarenlager, was sich wiederum in hohen Kosten niederschlägt. Ein effektiver Hebel zur Verbesserung wäre die engere Verzahnung von Produktentwicklung und Produktion. "Unsere Studie zeigt, dass durch die frühzeitige Einbindung der Produktion in den Produktentstehungsprozess (Design-for-Assembly) messbare Vorteile in der Produktivität und der Ablaufqualität erzielt werden können", erklärt Christoph Kopp von Horváth & Partners.
Kontinuierliche Verbesserung stärkt Operational Excellence
Große Bedeutung misst die überwiegende Mehrheit der Befragten dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess bei. 65 Prozent der Unternehmen setzen diesen in einem hohen oder sehr hohen Maße um, lediglich 14 Prozent zeigen hier Defizite. Die kontinuierliche Verbesserung steht in der Praxis in signifikantem Zusammenhang mit Produktivität, Qualität und finanziellem Erfolg, sagen die Manager. Als wesentliche Erfolgsfaktoren sehen die Führungskräfte geeignete Rahmenprogramme und ein hohes Management Commitment.
Auch in Zukunft wird das Thema Operational Excellence weiter an Bedeutung gewinnen, ist Kopp überzeugt. Daher müssen jetzt die operativen Voraussetzungen geschaffen werden, um künftige Herausforderungen erfolgreich meistern zu können.
Horváth & Partners
Horváth & Partners ist eine unabhängige, international tätige Management-Beratung. Das 1981 in Stuttgart gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter an zehn Standorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Rumänien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Mittelpunkt der Beratung stehen die Leistungssteigerung und die nachhaltige Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Unternehmen. Hierzu werden laufend Studien produziert. http://www.horvath-partners.at
Rückfragen
Mag. Christoph Kopp
Horváth & Partners Wien
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E-Mail: ckopp@horvath-partners.com
Mag. Sonja Warter MSc
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Tel: 01 4024851-172
E-Mail: warter@tsp.at
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