pte20110825022 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Trotz Hürden: CEE-Energiemarkt gewinnt an Fahrt

Unterschiedliche Regelungen und Sprachbarrieren


Jürgen Wahl: CEE-Energiemarkt mit Hürden (Foto: fotodienst.at/A. Rauchenberger)
Jürgen Wahl: CEE-Energiemarkt mit Hürden (Foto: fotodienst.at/A. Rauchenberger)

Wien (pte022/25.08.2011/13:45) Der internationale Handel mit Strom und Elektrizität nimmt in der CEE-Region zu. Trotzdem werden Stromhändler mit Schwierigkeiten wie unterschiedlichen Regelungen auf den nationalen Energiemärkten konfrontiert. Zudem stellen sprachliche Barrieren sowie technische und bürokratische Hürden, beispielsweise bei der Lizenzvergabe, zusätzliche Herausforderungen dar, wie eine Studie der Beratungsgesellschaft PwC http://pwc.com zeigt.

Energiepolitik ist Nationalpolitik

Auch zehn Jahre nach Beginn der Liberalisierung gibt es im Großhandel mit Energie immer noch sehr uneinheitliche und national unterschiedliche Regelungen, welche die Marktintegration behindern, stellt die Studie, bei der tätige Stromhändler aus Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Polen, der Slowakei und Slowenien befragt worden sind, fest. "Energiepolitik ist Nationalpolitik, in Stromfragen haben immer noch die jeweiligen Regierungen das Sagen", meint dazu Jürgen Wahl, Vorstand von Energy Exchange Austria http://www.exaa.at , im Gespräch mit pressetext.

Zudem erschweren nach wie vor Ministerien und regulierende Behörden häufig durch bürokratische und formale Hürden den Markteintritt in den CEE-Energiemarkt. Die größten Barrieren weisen Polen, Ungarn und die Slowakei auf. "Bei diesen Ländern haben die Lizenzvergaben länger gedauert. Außerdem waren die Registrierungsunterlagen zum Teil nur in der jeweiligen Landessprache verfügbar und die Übersetzungen ins Englische ließen teilweise zu wünschen übrig", so Wahl.

Gleichzeitig betont der Energieexperte, dass die Hindernisse in den vergangenen Jahren reduziert wurden. "Man darf nicht vergessen, dass diese Länder noch nicht lange EU-Mitglieder sind. Jedenfalls erkennen wir einen starken Lernprozess", erklärt Wahl. Gerade die neuen Börsen in dieser Region hätten ein starkes Wachstum, wie zum Beispiel die polnische Börse, verzeichnet. "In Ungarn und in der Slowakei gab es bis vor kurzem nicht einmal eine Strombörse", betont der Vorstand. Österreich und Deutschland hingegen gelten als die Vorreiter ohne Markteintrittshürden. Alle anderen Länder müssen in den Bereichen Regulierungen und sprachliche Hindernisse noch Verbesserungen vornehmen.

Unterschiedliche IT-Systeme

Eine weitere Problematik stellen die unterschiedlichen IT-Systeme in den einzelnen Ländern dar. Händler sind mit Mängeln bei Benutzerfreundlichkeit, Kompatibilität der Software sowie zusätzlichen Kosten durch die Implementierung von Software konfrontiert. Die Arbeit der Händler gestaltet sich dadurch zunehmend ineffizient und kompliziert. Wahl ist aber überzeugt, dass auch dieses Problem gelöst wird: "Wir sind zuversichtlich, dass eine einheitliche IT-Landschaft - vor allem bis zur Schaffung eines einheitlichen Binnenmarkts im Stromhandel 2014 - geschaffen wird."

Auch die im Herbst in Kraft tretenden EU-Regelungen für die Transparenz und regulatorische Aufsicht über den Strom- und Gasgroßhandel sollten zu einer rascheren Harmonisierung der immer noch sehr national geprägten Energiemärkte beitragen.

Fotos zur PwC-Pressekonferenz stehen unter http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=3503 als Download zur Verfügung.

(Ende)
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