Plastic-Planet-Film: Industrie rüstet gegen Angriffe
17-seitiges internes Dokument soll Negativ-Berichterstattung minimieren
Wien (pte032/17.04.2012/13:00) Werner Bootes Kino-Dokumentarfilm "Plastic Planet"http://plastic-planet.de hat die Kunststoff-Industrie so stark unter Druck gebracht, dass sie sich dazu veranlasst gesehen hat, ein internes Paper gegen die vermeintlichen Angriffe zu schnüren. Für Regisseur Boote http://wernerboote.com ist das ein Beweis dafür, dass die Plastikindustrie den Film, der am 18. April zur Prime-Time auf 3Sat http://3sat.de ausgestrahlt wird, ernst nimmt.
"Es freut mich, wenn die Plastikindustrie mit einem ausfühlichen Informationspaket von 17 Seiten Werbung für meinen Film macht", so Boote gegenüber pressetext. Offensichtlich sei das mit dem Vermerk "nur für den internen Gebrauch" versehene Pamphlet an die Mitarbeiter und umliegende Industriepartner ergangen, um auf den Film aufmerksam zu machen.
Weg mit schädlichen Substanzen
"Ich wünsche mir allerdings, dass sich die Industrie darum bemüht, auf die immer noch eingesetzten besorgniserregenden Zusatzstoffe aus den Kunststoffen zu verzichten", so Boote. Dazu gehören etwa die Phtalate sowie Bisphenol A (BPA), über Letzteres der Zellbiologe Scott Belcher von der University of Cincinnati meinte: "Es gibt zwar wichtige Unterschiede zwischen Menschen und Nagetieren, aber BPA hatte bisher bei jeder Art von Tieren - seien es Säugetiere, Fische oder Amphibien - ähnlich schädliche Effekte."
Boote kritisiert vor allem die Anwendung solcher Zusatzstoffe im medizinischen Bereich, bei Kinderspielzeug sowie in Lebensmittelverpackungen. Der Film "Plastic Planet" hat nach seinem Erscheinen mit zur Diskussion um das Verbot von Babyflaschen aus Polycarbonat, welche BPA enthalten, beigetragen. Seit Juni 2011 gibt es ein offizielles Verkausverbot in der EU. Die Händler hatten allerdings bereits im Vorfeld diese Produkte bereits freiwillig vom Markt genommen. (pressetext berichtete http://pressetext.com/news/20111001002 )
Neue Bewusstseinsbildung
"Unser Film hat Menschen zu einem neuen Bewusstsein animiert", erzählt Boote. "Egal, ob es um die Zusatzstoffe in den Kunststoffen oder um die Meeresverschmutzung durch Plastikabfälle geht, 'Plastic Planet' hat zu einem Umdenken geführt." Als Beispiel führt Regisseur Boote etwa die landläufige Vorstellung vom großen Plastikmüllteppich an. "In erster Linie handelt es sich dabei um eine Vielzahl von kleinen Plastikflakes, die unter der Wasseroberfläche treiben und von Meerestieren mit Plankton verwechselt werden.
"Die Industrie ist derzeit damit beschäftigt, der ganzen Problematik die Plastiksackerl-Diskussion vorzuschieben", meint Boote. "Im Prinzip sollte man wie das etwa in Irland der Fall ist, Plastiksackerl extra besteuern und den damit lukrierten Gewinn für Umweltprojekte verwenden. Zu überlegen wäre auch ein Plastiktüten-Pfand ähnlich dem von Plastikflaschen in Deutschland."
2010 erhielt "Plastic Planet" die Romy für den besten Kino-Dokumentarfilm sowie den deutschen Umwelt-Medienpreis und eine "Honorable Mention" bei der International Documentary Competition des XIII. Environmental Film Festivals Cineambiente. Gelaufen ist Plastic Planet in den USA, Deutschland, Belgien, Frankreich, Korea, Brasilien, Argentinien, Mexiko, den Arabischen Emiraten sowie in vielen osteuropäischen Ländern. "Menschen, die sich den Film angesehen haben, waren kreativ und haben auf die unendlichen Mengen an Plastik mit Alternativen reagiert", so Boote abschließend gegenüber pressetext.
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