Ein Drittel der Malaria-Medikamente ist gefälscht
Zu lasche Strafen - Großangelegte Studien in China und Indien fehlen
Stechmücke: weltweit sterben jährlich 1,2 Mio. Menschen an Malaria (Foto: spl) |
Bethesda (pte013/22.05.2012/11:00) Ein Drittel der Malara-Medikamente weltweit ist laut Wissenschaftlern des Fogarty International Center der National Institutes of Health http://fic.nih.gov eine Fälschung. Das Team um Gaurvika Nayyar untersuchte 1.500 Proben von sieben verschiedenen Medikamenten aus sieben Ländern in Süsostasien. Die schlechte Qualität und nicht originale Medikamente führen zu Resistenzen und einem Scheitern der Behandlung. Daten aus 21 Ländern südlich der Sahara, für die mehr als 2.500 Proben ausgewertet wurden, zeigen ähnliche Ergebnisse. Laut den Experten ist die in The Lancet Infectious Diseases http://bit.ly/KavcnT veröffentlichte Studie als Warnung zu sehen.
Behörden überfordert
Die Forscher gehen davon aus, dass das Problem sogar viel größer sein dürfte, als es die Daten sichtbar machen. "Die meisten Fälle werden wahrscheinlich gar nicht oder an die falschen Behörden gemeldet oder von Pharmaunternehmen geheim gehalten." In China oder Indien wurden bisher keine großangelegten Studien zur Qualität von Medikamenten durchgeführt. In diesen Ländern lebt ein Drittel der Weltbevölkerung. Damit sind sie laut den Wissenschaftlern eine wahrscheinliche Quelle vieler gefälschter Medikamente, aber auch von echten Medikamenten gegen die Malaria.
Laut Nayyar sind 3,3 Mrd. Menschen dem Malaria-Risiko ausgesetzt. Diese Krankheit gilt in 106 Ländern als endemisch. "Zwischen 655.000 und 1,2 Mio. Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen einer Infektion mit Plasmodium falciparum. Ein Großteil der Erkrankungen und Todesfälle könnte durch Medikamente verhindert werden, die wirksam und von hoher Qualität sind und die richtig eingesetzt werden."
Qualität nicht überprüfbar
In den Regionen der Welt, in denen Malaria häufig auftritt, werden Medikamente weit verbreitet und selbst verordnet. Und das geschieht sowohl richtig als auch falsch. Es gibt keine ausreichenden Möglichkeiten, die Qualität der Medikamente zu überprüfen. Sowohl die Patienten als auch das Pflegepersonal wissen zu wenig über die Behandlung von Malaria. Dazu kommen noch ein Mangel an behördlicher Aufsicht bei der Herstellung und nur geringe Strafen für Fälscher. Die Sterbezahlen sind laut der WHO http://who.int weltweit seit 2000 um rund 25 Prozent gesunken.
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