Ergebniszahlen der UNIQA Group für das 1. Halbjahr 2012
Wien (pts012/29.08.2012/10:00) - EGT um 43,2 Prozent auf 106,5 Millionen Euro erhöht
- Konzernergebnis um 67,1 Prozent auf 57,3 Millionen Euro erhöht
- Laufende Prämien um 0,8 Prozent auf 2.583,0 Millionen Euro gestiegen
Die UNIQA Group hat im 1. Halbjahr das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um 43,2 Prozent auf 106,5 Millionen Euro erhöht (1-6/2011: 74,4 Millionen Euro). Der Konzerngewinn (nach Steuern und Minderheitenanteilen) lag mit 57,3 Millionen Euro um 67,1 Prozent über dem Vorjahr (1-6/2011: 34,3 Millionen Euro).
UNIQA CEO Andreas Brandstetter: "Wir haben im 2. Quartal trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in Europa an die gute Ergebnisentwicklung des 1. Quartals angeknüpft. Wir setzten unser langfristiges Strategieprogramm UNIQA 2.0 konsequent um und liegen auf Kurs. Wir dürfen aber nicht nachlassen, denn wir können uns von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch im 2. Halbjahr keinen Rückenwind erwarten."
Die Ergebniszahlen
Da die UNIQA Group im 2. Quartal den Verkauf ihrer Anteile an der deutschen Mannheimer Gruppe abgeschlossen hat, sind deren Werte aufgrund von IFRS 5 in den folgenden Ergebniszahlen nicht mehr enthalten. Sie sind stattdessen als Ergebnis aufgegebener Geschäftsbereiche ausgewiesen.
Die positive Ergebnisentwicklung im 1. Halbjahr basiert auf einem soliden operativen Kern-geschäft: Die laufenden Prämien - einschließlich der Sparanteile der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung - stiegen um 0,8 Prozent auf 2.583,0 Millionen Euro (1-6/2011: 2.562,2 Millionen Euro), in den Wachstumsmärkten in Zentral- und Osteuropa (CEE) sogar um 6,6 Prozent auf 585,3 Millionen Euro (1-6/2011: 549,1 Millionen Euro).
Die gesamten verrechneten Prämien - inklusive der Sparanteile der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung - sanken um 2,4 Prozent auf 2.856,4 Millionen Euro (1-6/2011: 2.925,9 Millionen Euro). Hier schlägt sich der branchenweite Rückgang der Einmalerläge in der Lebensversicherung - vor allem in Ungarn und Italien - nieder. In Polen reduziert die UNIQA Group das Einmalerlagsgeschäft bewusst und forciert ertragsstärkere Geschäftsfelder, die zugleich weniger Risikokapital binden.
Die Schaden- und Leistungsquote über alle Sparten erhöhte sich um 2,4 Prozentpunkte auf 73,3 Prozent (1-6/2011: 70,9 Prozent).
Die Versicherungsleistungen im Eigenbehalt verringerten sich trotz einer erhöhten Zahl von Großschäden in der Schaden- und Unfallversicherung um 0,6 Prozent auf 1.897,3 Millionen Euro (1-6/2011: 1.909,1 Millionen Euro).
Die Schadenquote nach Rückversicherung im Schaden- und Unfallgeschäft stieg in den ersten sechs Monaten 2012 leicht auf 67,5 Prozent (1-6/2011: 66,7 Prozent).
Die Leistungsquote in der Krankenversicherung erhöhte sich geringfügig auf 85,8 Prozent (1-6/2011: 85,6 Prozent). In der Lebensversicherung erhöhte sie sich auf 74,3 Prozent (1 6/2011: 69,9 Prozent).
Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (inklusive Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteilen aus Rückversicherungsabgaben) sanken um 5,6 Prozent auf 619,6 Millionen Euro (1-6/2011: 656,0 Millionen Euro). Während die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss (Vertriebskosten) entsprechend dem Neugeschäftsaufkommen um 0,1 Prozent auf 447,8 Millionen Euro (1-6/2011: 447,3 Millionen Euro) stiegen, sanken die sonstigen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen (Verwaltungskosten) um 17,7 Prozent auf 171,8 Millionen Euro (1 6/2011: 208,7 Millionen Euro).
Die Konzernkostenquote nach Rückversicherung sank trotz des Prämienrückgangs auf 23,9 Prozent (1-6/2011: 24,4 Prozent). Die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) nach Rückversicherung in der Schaden- und Unfallversicherung stieg im 1. Halbjahr 2012 aufgrund der erhöhten Zahl von Großschäden leicht auf 100,7 Prozent (1-6/2011: 99,9 Prozent). Vor Berücksichtigung der Rückversicherung blieb die Combined Ratio weiter unter der 100-Prozent-Grenze und belief sich auf 97,5 Prozent (1-6/2011: 96,9 Prozent).
Die Kapitalanlagen inklusive der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung erhöhten sich in den ersten sechs Monaten 2012 um 250,2 Millionen Euro auf 24.851,3 Millionen Euro (31. Dezember 2011: 24.601,1 Millionen Euro). Die Netto-Erträge aus Kapitalanlagen erhöhten sich um 51,8 Prozent auf 403,4 Millionen Euro (1-6/2011: 265,8 Millionen Euro).
Das Gesamteigenkapital der UNIQA Group stieg in den ersten sechs Monaten 2012 um 14,3 Prozent auf 1.251,8 Millionen Euro (31. Dezember 2011: 1.095,6 Millionen Euro).
Die UNIQA Group hat ihre Risikoposition weiter verbessert und ihr Portfolio von Staatspapieren in den sogenannten PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien) in den ersten sechs Monaten 2012 um 45 Prozent reduziert: Von einem Nominalwert in der Höhe von 2.045 Millionen Euro zum 31. Dezember 2011 auf einen Wert von 1.122 Millionen Euro zum 30. Juni 2012. Der Bestand an griechischen und portugiesischen Schuldtiteln wurde vollständig verkauft. Der größte Teil des verbliebenen Portfolios besteht aus Investments in Italien (727 Millionen Euro), die einen direkten Bezug zum italienischen Lebensversicherungsgeschäft der UNIQA Group haben.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) stieg um 43,2 Prozent auf 106,5 Millionen Euro (1-6/2011: 74,4 Millionen Euro). Der Konzerngewinn (nach Steuern und Minderheitenanteilen) lag mit 57,3 Millionen Euro um 67,1 Prozent über dem Vorjahr (1 6/2011: 34,3 Millionen Euro). Darin enthalten ist das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (aufgrund des Verkaufs der Mannheimer Gruppe) in Höhe von 8,9 Millionen Euro.
Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter der UNIQA Group sank aufgrund des Verkaufs der Mannheimer Gruppe im 1. Halbjahr 2012 auf 14.523 (1-6/2011: 14.988). Davon waren 6.103 (1-6/2011: 6.037) im Vertrieb als angestellte Außendienstmitarbeiter tätig. Die Zahl der Mitarbeiter in der Verwaltung verringerte sich auf 8.420 (1-6/2011: 8.951).
Die Prämienentwicklung im Detail
Die laufenden Prämien - einschließlich der Sparanteile der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung - stiegen konzernweit um 0,8 Prozent auf 2.583,0 Millionen Euro (1-6/2011: 2.562,2 Millionen Euro). In Österreich sanken die laufenden Prämien um 1,9 Prozent auf 1.838,4 Millionen Euro (1-6/2011: 1.873,1 Millionen Euro). In CEE stiegen die laufenden Prämien um 6,6 Prozent auf 585,3 Millionen Euro (1-6/2011: 549,1 Millionen Euro). Die laufenden Prämien der Gesellschaften in Westeuropa - ohne Berücksichtigung der deutschen Mannheimer Gruppe - erhöhten sich um 13,8 Prozent auf 159,4 Millionen Euro (1-6/2011: 140,0 Millionen Euro).
Die gesamten verrechneten Prämien (laufend und Einmalerläge) - inklusive der Sparanteile der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung - fielen in den ersten sechs Monaten 2012 um 2,4 Prozent auf 2.856,4 Millionen Euro (1-6/2011: 2.925,9 Millionen Euro). Das Minus ist vor allem auf den starken Rückgang der Einmalerläge in der Lebensversicherung vor allem in Polen, Ungarn und Italien zurückzuführen: Die Einmalerläge sanken um 24,8 Prozent auf 273,4 Millionen Euro (1-6/2011: 363,7 Millionen Euro). In Österreich verringerte sich das verrechnete Prämienvolumen um 2,0 Prozent auf 1.896,6 Millionen Euro (1-6/2011: 1.934,6 Millionen Euro). In CEE stiegen die verrechneten Prämien leicht um 0,2 Prozent auf 642,4 Millionen Euro (1-6/2011: 641,4 Millionen Euro). In Westeuropa (ohne Berücksichtigung der deutschen Mannheimer Gruppe) sanken sie aufgrund des starken Rückgangs des italienischen Einmalerlagsgeschäfts um 9,3 Prozent auf 317,4 Millionen Euro (1-6/2011: 349,9 Millionen Euro).
Die gesamten verrechneten Prämien in der Schaden- und Unfallversicherung wuchsen im 1. Halbjahr 2012 um 3,6 Prozent auf 1.352,5 Millionen Euro (1-6/2011: 1.305,7 Millionen Euro). Während sich die Prämien in Österreich um 1,8 Prozent auf 811,6 Millionen Euro (1 6/2011: 797,3 Millionen Euro) erhöhten, wuchs das Prämienvolumen in den Konzerngesellschaften in CEE um 4,2 Prozent auf 455,7 Millionen Euro (1-6/2011: 437,3 Millionen Euro). In Westeuropa erhöhte sich das verrechnete Prämienaufkommen aufgrund des starken Wachstums in Italien um 20,0 Prozent auf 85,3 Millionen Euro (1-6/2011: 71,1 Millionen Euro).
Die gesamten verrechneten Prämien in der Krankenversicherung erhöhten sich um 3,7 Prozent auf 456,8 Millionen Euro (1-6/2011: 440,3 Millionen Euro). In Österreich wuchs das Prämienvolumen um 2,7 Prozent auf 421,8 Millionen Euro (1-6/2011: 410,6 Millionen Euro). In CEE stieg das Prämienvolumen um 50,8 Prozent auf 13,0 Millionen Euro (1-6/2011: 8,6 Millionen Euro). In Westeuropa erhöhten sich die Prämien um 4,0 Prozent auf 22,0 Millionen Euro(1-6/2011: 21,2 Millionen Euro).
In der Lebensversicherung gingen die gesamten verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung im 1. Halbjahr 2012 um 11,3 Prozent auf 1.047,1 Millionen Euro zurück (1-6/2011: 1.179,9 Millionen Euro). Der Hauptgrund dafür lag im starken Rückgang der Einmalerläge um 24,8 Prozent auf 273,4 Millionen Euro (1-6/2011: 363,7 Millionen Euro). Die laufenden Prämien sanken um 5,2 Prozent auf 773,7 Millionen Euro (1-6/2011: 816,2 Millionen Euro).
Das Annual Premium Equivalent (APE) reduzierte sich in der Lebensversicherung im 1. Halbjahr 2012 um 6,0 Prozent auf 801,0 Millionen Euro (1-6/2011: 852,5 Millionen Euro). Bei der APE-Berechnung werden 10 Prozent der Einmalerlagsprämien berücksichtigt, da die durchschnittliche Laufzeit der Einmalerläge in Europa bei 10 Jahren liegt. In dieser Berechnung glätten sich jährliche Schwankungen.
In Österreich sanken die gesamten verrechneten Prämien in der Lebensversicherung um 8,7 Prozent auf 663,3 Millionen Euro (1-6/2011: 726,7 Millionen Euro). Dabei reduzierten sich die laufenden Prämien um 9,1 Prozent auf 605,0 Millionen Euro (1-6/2011: 665,2 Millionen Euro) und die Einmalerlagsprämien verringerten sich um 5,2 Prozent auf 58,3 Millionen Euro (1-6/2011: 61,5 Millionen Euro).
In CEE gingen die verrechneten Prämien in der Lebensversicherung aufgrund der Reduktion des Einmalerlagsgeschäfts vor allem in Polen ebenfalls zurück, und zwar um 11,1 Prozent auf 173,7 Millionen Euro (1-6/2011: 195,5 Millionen Euro). Die Einmalerläge sanken in CEE um 38,2 Prozent auf 57,1 Millionen Euro (1-6/2011: 92,4 Millionen Euro). Die laufenden Prämien stiegen hingegen um 13,1 Prozent auf 116,7 Millionen Euro (1-6/2011: 103,2 Millio-nen Euro).
In Westeuropa sanken die verrechneten Prämien in der Lebensversicherung aufgrund des Rückgangs im Bereich der Einmalerläge in Italien um 18,5 Prozent auf 210,0 Millionen Euro (1-6/2011: 257,6 Millionen Euro). Die Einmalerläge sanken in Westeuropa um 24,7 Prozent auf 158,0 Millionen Euro (1-6/2011: 209,9 Millionen Euro). Die laufenden Lebensversicherungsprämien stiegen in Westeuropa dagegen um 8,9 Prozent auf 52,0 Millionen Euro (1-6/2011: 47,8 Millionen Euro).
Die Wachstumsstrategie UNIQA 2.0
Die UNIQA Group hat im Mai 2011 eine langfristige strategische Neuausrichtung des Unternehmens gestartet und setzt dieses Strategieprogramm - UNIQA 2.0 - konsequent um. Es basiert auf 5 Pfeilern:
1. Die Kundenzahl von 7,5 Millionen in 2010 auf 15 Millionen bis 2020 verdoppeln: Bis Ende 2011 ist die Kundenzahl auf 8,1 Millionen gestiegen.
2. Konzentration auf das Versicherungskerngeschäft in den Kernmärkten:
Die UNIQA Group hat im 2. Quartal 2012 den Verkauf ihrer Anteile an der deutschen Mannheimer Gruppe abgeschlossen und andererseits die Minderheitsanteile der European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) an den UNIQA Tochtergesellschaften in Kroatien, Polen und Ungarn übernommen.
3. Das Eigenkapital stärken, um das angestrebte Wachstum zu finanzieren: Dafür ist - abhängig vom Kapitalmarktumfeld - ein Börsegang (Re-IPO) in 2013 geplant, bei dem der Streubesitz deutlich erhöht wird, die Mehrheit aber in österreichischer Hand bleiben soll. Die Vorbereitungen für diesen Re-IPO laufen: Im Oktober 2012 soll eine straffe und damit börsefreundliche Konzernstruktur geschaffen werden. Als Zwischenschritt zum Re-IPO hat die UNIQA Group im Juli 2012 eine Barkapitalerhöhung im Ausmaß von 500 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Die beiden Kernaktionäre Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) und Austria Privatstiftung haben ihre Bezugsrechte an der Barkapitalerhöhung voll ausgeübt.
4. Um ihre Ziele zu erreichen, setzt die UNIQA Group vier Schwerpunkte:
UNIQA Österreich: Die Profitabilität steigern, Strukturen und Prozesse optimieren und die regionale Präsenz ausbauen. Bis 2015 will UNIQA die Zahl ihrer "Versicherer vor Ort" von 300 auf 400 erhöhen.
Raiffeisen Versicherung: Die Partnerschaft mit den Raiffeisenbanken intensivieren, indem sie sich klar an den Bedürfnissen von Bankberatern und -kunden ausrichtet.
UNIQA International: In CEE deutlich - mit Fokus auf Rentabilität und Werthaltigkeit - über dem Markt wachsen.
Risikomanagement: Eine wertorientierte Unternehmenssteuerung mit einem konsequenten Risk-Return-Ansatz implementieren. Die UNIQA Group hat hierfür als erste österreichische Versicherung ein eigenes Vorstandsressort eingerichtet.
5. Das Ziel dieser Maßnahmen: Die UNIQA Group strebt an, bis 2015 das Ergebnis gegenüber 2010 um bis zu 400 Millionen Euro zu verbessern.
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:
Diese Mitteilung enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der UNIQA Group beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die auf Basis aller uns zum aktuellen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen wurden. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr kann für diese Angaben daher nicht übernommen werden.
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