Fünf Mio. Täter halten im Web Ausschau nach Teens
Kinder oft zu leichtsinnig - Aufklärung gegen Cyber-Grooming wichtig
Kinderhand an der Maus: Eltern sollten Gefahren kennen (Foto: pixelio.de, Mmorf) |
New York/Wien (pte031/15.05.2013/13:45) Das Internet bleibt für Kinder und Jugendliche ein gefährlicher Ort. Einem Bericht von Newsvine nach treiben sich fünf Mio. potenziell Pädophile im World Wide Web herum. Aktuellen Schätzungen zufolge sind diese Personen 24 Stunden am Tag online und schauen sich nach potenziellen Opfern um. Die Straftäter nutzen Foren und Chats, auch als "Cyber-Grooming" bekannt, um mit den zumeist Minderjährigen in Kontakt zu treten. Insider fordern daher mehr Aufklärung über die Gefahren und den richtigen Umgang mit den neuen Medien.
Üben, "Nein" zu sagen
"Medienkompetenz müssen Kindern nicht nur von den eigenen Eltern, sondern auch in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen vermittelt bekommen", unterstreicht Barbara Buchegger, E-Learning-Bereichsleiterin im Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation http://oiat.at , auf Nachfrage von pressetext. "Aufklärung und das Aufzeigen der Gefahren ist das Gebot der Stunde. Kinder müssen lernen, wie sich potenzielle Straftäter entlarven lassen. Zudem ist es wichtig, das Kinder und Jugendliche im Internet wissen, wie man ,Nein' sagt."
Dass immer wieder auftretende Warnungen nicht von ungefähr sind, zeigt sich an konkreten Zahlen. Laut den Ermittlungsbehörden und Medienfachleuten besteht für Kinder inzwischen eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, auf altersgerechten Seiten von dubiosen Fremden mit einer erfundenen Identität angesprochen zu werden. Aktive Aufklärungsarbeit scheint jedoch nach wie vor angebracht. Denn obwohl jedes fünfte Kind sexuell eindeutige Nachrichten in Chats bekommt, erzählen davon nur 25 Prozent der betroffenen Jugendlichen ihren Eltern.
Eltern als Ansprechpartner
Aktuelle Zahlen belegen zudem, dass rund fünf Prozent der auf diese Weise angesprochenen Kinder und Jugendlichen aggressiv genötigt werden. Anrufe, das Zusenden von Geld oder fragwürdige Geschenke zählen genauso dazu wie Anfragen nach persönlichen Treffen. Ein Bewusstsein für die Gefahren besteht in den meisten Fällen jedoch nicht. Rund drei Viertel der Kinder sind durchaus bereit, private Informationen öffentlich zu teilen oder auf Anfrage zur Verfügung zu stellen. Kriminelle haben es vor allem auf Kinder ab 14 Jahren abgesehen.
"Die Gefahr für Kinder im World Wide Web ist auch deshalb so enorm, weil sich die Täter in den meisten Fällen äußerst professionell verhalten, bisher kaum straffällig geworden sind und sehr schnell Vertrauen aufbauen können", erläutert Buchegger im pressetext-Gespräch. Umso wichtiger sei es, in der Familie klare Regeln aufzustellen. Zudem sollten Kinder wissen, ihre Eltern stets als Ansprechpartner um Rat fragen zu können. Das Thema offen anzusprechen und nicht zu tabuisieren sei neben der Vermittlung einer zielgerichteten Medienkompetenz wichtig.
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