Big Data - Trends - Analytics und der neue BITKOM-Leitfaden

Rückblick zur CON.ECT Informunity am 13. Mai 2013

Wien (pts005/17.05.2013/07:45) Nachdem das Buzzword "Big Data" schon einige Zeit in sämtlichen Medien herumschwirrt, hat das CON.ECT Eventmanagement am 13. Mai 2013 in Kooperation mit Future Network zu einer Veranstaltung in der Wirtschaftskammer Österreich geladen. Dort präsentierten zahlreiche Experten ihre Sicht der "Big Data"-Welt, welche aufzeigten, dass alleine die Definition, was "Big Data" nun wirklich ist, unterschiedlich gesehen wird. Im Folgenden ein Auszug aus Expertenaussagen zum Thema Big Data.

Herr Melih Yener (Director of Enterprise Architecture bei T- Systems) präsentierte einige Inhalte aus dem aktuellen BITKOM-Leifaden zum Thema Big Data. Neben einer Referenzarchitektur und einer Definition, was nun wirklich unter die Kategorie Big Data fällt, wurden einige Praxisbeispiele vorgestellt, die als sinnvolle Use Cases für Big Data gesehen werden. Sehr oft wird grundlegende Technologie das Hadoop Framework, das eine Java-basierte Open-Source-Implementierung darstellt, herangezogen. Die Hadoop-Komponente ist allerdings immer nur ein Teil der gesamten Big-Data-Lösung.

Da die Programmierung mit Hadoop und Map-Reduce nach wie vor eine Expertendisziplin darstellt, werden unter anderem von IBM vertreten durch Herrn Wolfgang Nimführ ganze Big-Data-Plattformen angeboten, die einzelne Schritte zum Big-Data-Projekt erleichtern sollen. Gemäß dem IBM-Modell sind hierbei fünf Schritte auf diesen Weg umzusetzen.

1) Daten sammeln
2) Daten visualisieren
3) Analyse von Maschine-zu-Maschine-Kommunikation
4) Bestehende Datawarehouses verbessern und erweitern
5) Security- und Intelligence-Erweiterungen implementieren

Herr Franz Pacha (Sybase EDV-Systeme GmbH) sprach zum Thema "predictive insights", das bedeutet, aus bisher gesammelten Daten Prognosemodelle zu erstellen, um die Wirksamkeit von Werbekampagnen oder anderen Marketingaktionen möglichst genau im Vorhinein zu bestimmen. Anhand des Show-Cases der Wiederwahl von Barack Obama im Jahre 2012 wurde der Einsatzbereich des Daten-Analysetools "InfiniteInsight" der Firma kXen demonstriert.

Herr Martin Wilcox und Herr Ingo Nader von Teradata haben mögliche Anwendungsbeispiele aus dem Telekommunikationsbereich und Energieversorgungsbereich geschildert, die aufgrund der Kombination aus Volume, Variety und Velocity durchaus auch in Österreich sehr relevant sein könnten.

Herr Peter Jeitschko und Herr Nikolaus Schemel von Oracle präsentierten eine spezielle Data-Discovery-Lösung, die es ermöglicht, Daten aus unterschiedlichen Quellen in eine spezielle In-Memory-Datenbank zu laden, um Online-Datenanalysen durchzuführen. Das besondere Feature dieser Lösung ist, dass hierbei genauso unstrukturierte Datenquellen wie zum Beispiel Word-Dokumente oder Sensordaten auf Knopfdruck importiert und analysiert werden können.

Herr Armin Wallrab von Talend gab einen Einblick in die "Talend Enterprise Big Data"-Lösung. Diese basiert auf den unterschiedlichen Open-Source-Standards für Big-Data-Lösungen. Durch die standardkonforme Implementierung ist es möglich, auf unterschiedliche Distributionen zuzugreifen, und dadurch ist diese Lösung auch offen für viele bestehende Systeme. Nachdem im Zweifelsfall bereits einige bestehende Systeme in die künftige Big-Data-Lösung einzubinden sind, ist eine offene Struktur sicher hilfreich. Als Abschluss der Präsentation wurde ein Map-Reduce-Prozess in einem Hadoop Cluster live gestartet, um die interaktive Funktionalität der grafischen Benutzeroberfläche zu demonstrieren.

Herr Thomas Natschläger vom Software Competence Center Hagenberg referierte über die Erstellung von Modellen auf Basis von historischen Daten. Durch die Parallelisierung von Operationen im Hadoop Cluster können mathematische Modelle aufgrund historischer Daten errechnet werden. Diese Modelle können dann durch aktuelle Daten, die über eine Stream Processing Engine verarbeitet werden, entsprechend kalibriert und verfeinert werden. Dadurch kann im Prinzip ein "selbstlernendes System" entwickelt werden. Das Forschungsgebiet der "inkrementellen Algorithmen" kann durch Big-Data-Technologien weiter entwickelt werden.

Im Zuge einer Podiumsdiskussion wurde das Berufsbild des Data Scientists diskutiert, wobei Grundkonsens darüber herrschte, dass dieses Berufsbild, so wie die Quants im Finanzdienstleistungsbereich, durchaus ein Expertenbereich bleiben wird und sich in den nächsten drei bis fünf Jahren die Tool-Unterstützung soweit entwickeln wird, das grundlegende Big-Data-Datenanalysen auch ohne spezielle Programmierkenntnisse möglich sein werden.

Herr Roland Kreutzer von Tripple@ thematisierte den Zusammenhang zwischen Social Media und Big Data. Bis dato war es üblich, die Auswirkungen von Marketingkampagnen im Social-Media-Bereich zu beobachten, inzwischen geht man dazu über, genau dann Marketingkampagnen zu starten, wenn ein bestimmtes Thema in Social-Media-Netzwerken diskutiert wird. Die Fragestellung welche datenschutzrechtlichen Aspekte bei Big- Data-Projekten berührt werden, wurde im Podium auch diskutiert, wobei hier das Problem besteht, dass nicht einmal in Europa einheitliche Regelungen bestehen. Es gibt aber durchaus den Trend "anlassbezogene" Datenverschneidungen durchzuführen, da diese vom Gesetzgeber eher noch toleriert werden.

Zum Abschluss präsentierte Stefan Haslinger von mittenin.at ein 10-Punkte-Programm zur Verringerung der gesammelten Daten im Unternehmen. Wesentliche Aspekte dabei sind Reduktion, Filterung, Aggregation und ganz bewusstes Löschen von nicht mehr benötigten Daten bzw. Informationen.

Alle Beiträge und Präsentationen finden Sie unter http://www.conect.at unter "Downloads"

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Referenten u.a. von Danube IT Services, Atos IT Solutions and Services, AIT & CR Consulting
Weitere Informationen und Anmeldung unter: http://bit.ly/11GN1rn

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