Flüüügel für den Bachmann-Wettbewerb - oder neuer Low-Budget-Austragungsort?
Klagenfurter Bahnhofsklo idealer Ort für echten, alternativen Lese-Wettbewerb
Gmeiner ist skeptisch - und hätte Alternative für Bachmann-Preis |
Klagenfurt / Wien (ptp027/28.06.2013/12:45) "Literaten schreiben! Auch ohne Kohle von Sponsoren wie Red Bull und Servus TV", so der ausgewanderte Klagenfurt Autor Alois Gmeiner. "Wenn der Bachmannpreis nicht mehr stattfindet, dann mache ich wieder einen Wettbewerb und geh mit den Autoren in die Toilette am Klagenfurter Hauptbahnhof - dort passiert ohnehin seit jeher mehr Literatur, als auf den Samtteppichen in klimatisierten TV-Studios oder in teuren Hotels. Nur Buch-Drucker und Shareholder-Verlage, brauchen heute noch einen Bachmann-Preis! Avantgarde oder neue Formuliertrends passieren hier schon lange nicht mehr!"
Gmeiner, der vor einigen Jahren selbst einen alternativen Literaturwettbewerb ins Leben gerufen hatte, der über 1000 Text-Einsendungen brachte und aus dem das eigenfinanzierte Buch EKELHAFT entstand. (Die Seite steht noch immer einsam und seit langem verweist im Internet: http://www.whitetrash.info und das Buch ist immer noch bei Amazon zu haben)
Gmeiner: "Mit geht das Gequatsche über Sponsoren für so einen High-Level-Wettbewerb auf die Nerven. Schreiben war schon immer die billigste Kunstform. Früher reichte ein Bleistift, heute der einfachste Computer. Autoren sind die ärmste Berufsgruppe von Österreich und das wird sich auch durch einen potenten Sponsor nicht ändern. Und in Zeiten von Internet, ist ein Bachmann-Leseundbelobhudelungsmarathon, eigentlich nur eine Werbeveranstaltung für die alten Buch-bestsellerdruck-verlage. Denn 99,9% aller Schreiber im deutschen Sprachraum, sind vom Bachmann-Preis ohnehin ausgeschlossen, weil eine Eliteliteraturindustrie Vorauswahl nach Verkaufbarkeit trifft und dementsprechend markpassende Wettbewerbsbeiträge einbringt. Gut für die jeweiligen Verlage, gut für die beteiligten Autoren. Für die Literatur die passiert - irrelevant."
Gmeiner selbst ist vielfach Autor von Sachbüchern und einigen Kunstbuchprojekten, lebt nicht von Literatur. Gmeiner: "Kann ich mir nicht leisten! Dabei verdiene ich durch meine Bücher sicher schon mehr, als manche Literaturstars. Ich lebe von Texten für die beiden Autorenhuren Werbung und PR - wie sehr viele Autoren weltweit! "Ich jammere nicht - mir gefällt die Werbung und hab viele Leser meiner Bücher und auch meiner vielen Gratis E-books auf meiner Website. Ich hab da eine Heimat gefunden, aber meine literarischen Ambitionen bleiben auf der Strecke." Kein Wunder - wie Gmeiner vorrechnet! 2,47 Euro - für einen echten Gewinner!
Man nehme den Ernst Willner Preis der anlässlich des Bachmann-Preises vergeben wird. Ein Preisgeld in der Höhe von 5000,- Euro wird von 20 (!) Verlagen gestiftet. Gmeiner: "Donnerwetter, das sind ja ganze 250,- Euro pro Verlag. Und irgendein hochbezahlter Verlagsleiter oder ORF-Mitarbeiter, der 5.000 oder 10.000 pro Monat verdient, übergibt den Preis mit weihevollen Worten, an das arme Literaten-Würstchen. Mit viel Glück für die Zukunft - das kann er brauchen. Denn, jetzt nehmen wir an, dieser Gewinner hat, sagen wir mal 1 Jahr an seinem Werk geschrieben. Und laut WKÖ haben die Österreicher eine Jahresarbeitszeit von 2017 Stunden. Macht also Eur 2,47 Stundenlohn für einen echten Gewinner! Ach ja, am Buchverkauf verdient der Autor ja auch noch verdammt gut - rund 5 -10% und das bei Auflagen meist unterhalb von 500 bis 1000 Stück. Das - verleiht Flüüüügel!
(Ende)Aussender: | Gmeiner Alois - Der Werbetherapeut |
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