Warum kauft Amazon die Washington Post?
Weil Jeff Bezos den lahmen Verlegern zeigen will, wie man mit Medien Geld macht
Gmeiner: kreatives Querdenken hilft - auch der Verlagsbranche (Foto: Gmeiner) |
Wien/Washington (ptp006/09.08.2013/08:55) Er ist der Gottseibeiuns der Buchbranche und mittlerweile auch der größte Gemischtwarenhändler der Welt. Jeff Bezos hat (als Privatmann) die Washington Post gekauft. Alle fragen sich warum? "Ganz einfach, Bezos will den drögen Verlegern zeigen, wie man mit Zeitungen auf modernen Wegen Geld verdienen kann. Denn eines haben die alten Printmedien immer noch nicht verstanden, sie nutzen ihre eigenen Vertriebskanäle noch viel zu wenig, um das eigene enorme Leserpotential auch zu Kundschaft zu machen. Dafür war man sich als Verleger noch zu fein", so Alois Gmeiner http://www.werbetherapeut.com in seiner Analyse. Der Unternehmenscoach kitzelt in Brainstormingsessions neue Ideen aus seinen Klienten, um sie auf die gerade stattfindende Revolution in Vertrieb, Handel und Marketing einzustimmen.
Gmeiner: "Neue Ideen und Innovation sind der Motor!"
Gestern war der 310. Geburtstag der WIENER ZEITUNG, älteste Zeitung der Welt, und wenn man es sich überlegt, erscheint die Zeitung immer noch "fast" genauso wie vor 100 Jahren. Gmeiner: "Redakteure schreiben Texte - Drucker Drucken - Leser kaufen das Produkt Zeitung - Basta. Daran hat sich in 300 Jahren nichts geändert." Jetzt könnte man natürlich die Frage stellen - Ja, aber was bitte sollen Verleger denn sonst machen? Wurstsemmeln verkaufen? Und genau darauf hat Gmeiner eine klare Antwort: "Ja, denn genau das wird Bezos in Bälde bei der Washington Post machen. Denn er weiß, was viele Verleger noch immer nicht verstanden haben. Leser bedeuten Marktmacht und Werbepower. Um Himmels Willen, warum verlangen denn die Tageszeitungen für eine A4-Seite 100.000,- Euro Anzeigentarif? Und warum wird diese enorme Summe zwar immer seltener, aber doch noch immer bezahlt? Weil Handelsfirmen, Autokonzerne und Reiseveranstalter genau diese Breitenwirkung suchen, um Ihre Produkte einem großen Publikum zu präsentieren und daran zu verdienen!"
Es gibt laut Gmeiner erst sehr wenige Verlage, die sich dieser eigenen Marktmacht bewusst sind. Gmeiner: "Die Tageszeitung ÖSTERREICH ist so ein Beispiel. Da begegnet man schwindenden Anzeigenschaltungen durch eigene innovative Cross-Verkäufe. Man könnte es modern auch als Affiliate-Marketing bezeichnen. Da werden Autoleasings angeboten, es gibt täglich eine Reiseangebotsseite und es wird natürlich versucht, mit einer eigenen Buchreihe Geld zu verdienen. Ich selbst habe mal darüber mit dem Verlag verhandelt, ein erotisches Kochbuch für eine Wiener Promilady zu verfassen. Die prognostizierten Verkaufszahlen des Büchleins würden jedem normalen Verleger die Tränen in die Augen treiben - vor Neid. Wie man hört, geht auch das Senderkonglomerat ProSiebenSat.1 Media AG, bereits Deals mit Firmen ein, um TV-Sendezeit gegen Umsatzbeteiligung zu vermitteln. Da hat man scheinbar etwas verstanden. Bezos hat das schon lange!"
In Österreich und Deutschland haben erst wenige Zeitungen die Zeichen der Zeit gedeutet. Die Zeitungsverlage sind immer noch der Meinung, eine seriöse Zeitung könnte (wenn überhaupt) nur gleichfalls seriöse Printprodukte verkaufen - oder CDs. Warum eigentlich?
Gmeiner: "In jeder Tageszeitung gibt es Anzeigen für Autos, Haarshampoo oder Hämoridencreme, da regt sich kein Verleger auf - aber selbst so was verkaufen. Igitt. Dabei - rund 50 Prozent der über 45-jährigen leiden unter Hämoriden und damit sind wir bei der halben Leserschaft von FRANKFURTER ALLGEMEINEN oder DIE PRESSE oder ZÜRCHER ZEITUNG. Ein enormes Potential. Einen genialen Ideenansatz bringt seit einigen Jahren DIE ZEIT mit ins Spiel. Ein Printtitel, bei dem sicherlich niemand eine ernsthafte Seriositätsdiskussion beginnen würde. Ein Fixstern der klassischen Qualitäts-Journalisterei. Ich habe es in meinem Buch NO-Budget Marketing beschrieben. Einige Male im Jahr bringt die Zeit eine große und umfangreiche Beilage heraus, und veranstaltet mit den verschiedensten Produkten und Dienstleistungen eine Versteigerung. Nichts Ungewöhnliches möchte man meinen, aber dazu muss man wissen, dass eine Einschaltung erst mal gratis ist und nur bei erfolgtem Verkauf eine Provision von DIE ZEIT verrechnet wird."
Fazit: Die Wirtschafs- und Medienwelt ändert sich in den letzten Jahren so rasch, dass ständige Updates erforderlich sind. Gmeiner empfiehlt - ganz einfach mal in Ruhe nachdenken und brainstormen - brutal querdenken. "Meine Klienten oder auch meine Seminarteilnehmer schauen mich immer ganz entgeistert an, wenn der Werbetherapeut mal wieder mit einer verrückten Idee kommt, aber ganz ehrlich - genau diese verrückten Ideen haben immer das meiste Potential."
In diesem Sinn darf man den Verlagsleitern der guten alten Tageszeitungen nur wünschen, sich nicht immer nur im eigenen Saft zu wenden, sondern hin und wieder mal in ihren dicken Chefredaktionssesseln zurückzulehen und sich ein paar coole Kids oder alte verrückte Werbetherapeuten einzuladen, die das ganze Journalisten-Leser-Geschäftskonzept mal von Grund auf in Frage stellen. Brainstormen nennt man das!
Aktuelle Sachbücher des Werbetherapeuten:
http://www.amazon.de/s/ref=sr_nr_n_1?rh=n%3A186606%2Cn%3A403434%2Ck%3AAlois+Gmeiner&keywords=Alois+Gmeiner&ie=UTF8&qid=1375863287&rnid=541686
Aussender: | Gmeiner Alois - Der Werbetherapeut |
Ansprechpartner: | Alois Gmeiner |
Tel.: | +43/01/33 20 234 |
E-Mail: | werbetherapeut@chello.at |
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