ptp20131023037 Politik/Recht, Medien/Kommunikation

Schwierige Dreierbeziehung: Verhältnis Österreichs zu beiden deutschen Staaten

Themenabend an Österreichischer Botschaft Berlin am 29. Oktober 2013


Berlin (ptp037/23.10.2013/14:40) Das Verhältnis zwischen Österreich und dem geteilten Deutschland steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion am 29. Oktober 2013 in der Österreichischen Botschaft Berlin. Ministerialrat a. D. Malte Fischer, der ehemalige Deutschland-Korrespondent der österreichischen Zeitung "Die Presse", Ewald König, und der Politologe Enrico Seewald erörtern die komplexe Dreierbeziehung Bonn - Wien - Ost-Berlin.

Schwerpunkte des Gesprächs sind der Verbleib von Teilen des SED-Parteivermögens in Österreich, die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Wien und Ost-Berlin sowie persönliche Erlebnisse beim Zusammenbruch der DDR.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Österreichischen Botschaft mit dem Forschungsverbund SED Staat der Freien Universität Berlin. Sie ist öffentlich, der Eintritt frei. Um Anmeldung wird bis zum 25. Oktober gebeten unter: berlin-ob@bmeia.gv.at.

Malte Fischer, Ministerialrat a. D., war von 1991 bis 2007 Referatsleiter im Sekretariat der Unabhängigen Kommission zur Überprüfung des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen der DDR. Er beschreibt die Suche nach dem Parteivermögen der SED in Österreich, die im April 2013 juristisch durch ein Urteil in der Schweiz abgeschlossen wurde. Das Schweizerische Bundesgericht verpflichtete die Züricher AKB Bank zur Auszahlung von 254 Millionen Euro an die Bundesrepublik Deutschland. Es handelte sich dabei um SED-Gelder zuzüglich Zinsen, die von der österreichischen Treuhänderin Rudolfine Steindling, genannt "Rote Fini", über Österreich in die Schweiz verschoben worden waren. Diese Mittel stehen nun der Bildungs- und Kulturförderung in den neuen Bundesländern zur Verfügung.

Ewald König, Journalist und Buchautor, war von 1985 bis 2003 Deutschland-Korrespondent der österreichischen Zeitung "Die Presse". Als einziger österreichischer Journalist war er sowohl in Bonn als auch in Ost-Berlin akkreditiert. In seinem Buch "Menschen Mauer Mythen - Deutsch-deutsche Notizen eines Wiener Korrespondenten" schildert der Journalist die ostdeutsche Revolution von 1989/90.

Der Dozent für Diplomatie in Potsdam, Enrico Seewald, untersucht im Forschungsverbund SED-Staat die Geschichte der DDR-Diplomatie. Er erläutert die Begleitumstände der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Österreich und der DDR und die Errichtung der österreichischen Botschaft in Ost-Berlin.

Der Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin untersucht seit seiner Gründung im Jahr 1992 die Geschichte der DDR im Zusammenhang der deutschen Nachkriegsgeschichte sowie den Transformationsprozess nach der Wiedervereinigung.

Malte Fischer und Enrico Seewald gehören zum Autorenkreis des von Projektleiter Jochen Staadt in diesem Jahr herausgegebene Buch "Schwierige Dreierbeziehung - Österreich und die beiden deutschen Staaten", in dem deutsche und österreichische Autoren politische, kulturelle und wirtschaftliche Aspekte des komplizierten Dreiecksverhältnisses thematisieren. (Der Band wurde bereits am 25. September 2013 in der Deutschen Botschaft in Wien einem breiten Publikum vorgestellt.)

Zeit: Dienstag, 29, Oktober 2013, Beginn 18.30 Uhr.
Ort: Österreichische Botschaft Berlin, Stauffenbergstraße 1, 10785 Berlin
Anmeldung bis zum 25. Oktober: berlin-ob@bmeia.gv.at.
Weitere Informationen: Dr. Jochen Staadt, Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin
Tel.: 030/838 55562, E-Mail: j.staadt@fu-berlin.de

(Ende)
Aussender: EurActiv.de
Ansprechpartner: Ewald König
Tel.: +49 30 2060 5151
E-Mail: e.koenig@euractiv.de
Website: www.euractiv.de
|