Kühe, Fohlen, Hunde, Katzen und Menschen: Alles Jagd-"Trophäen"?
ANIMAL SPIRIT über die Unberechenbarkeit von Jägern und Sinnhaftigkeit der Jagd
Laaben (ptp017/27.11.2013/11:25) Gestern im KURIER: "Ein Jäger in NÖ irrte gewaltig - 3 Kühe statt Hirsche erlegt". Das ist nur eine von vielen Schlagzeilen der letzten Zeit über den alltäglichen Wahnsinn der angeblichen "Heger und Pfleger" unserer Wälder. Andere Schlagzeilen der letzten Tage und Woche waren: "Empörung über den Katzen-Killer", "Jäger bekennt: Warum ich auch Katzen schieße", "Jäger schoß auf Radweg auf einen Hund", "Jäger erschießt versehentlich Fohlen", "Jäger zerrt angeschossene Gämse über Felshang", "Braunbär auf Abschußliste von Hobbyjägern", "Jäger erschießt Jäger" oder "Wilderer ermordet vier Menschen", etc.
Dazu Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann von ANIMAL SPIRIT: "Wann wird es nach all den tragischen 'Jagd-Unfällen', vorsätzlichen Haustierabschüssen und 'versehentlichen' Wild- oder Nutztierabschüssen endlich politische Konsequenzen geben und der Besitz von Jagdwaffen genauso streng geregelt werden wie normaler Waffenbesitz? Wann wird es zumindest die Null-Promille-Grenze bei der Jagdausübung sowie eine verpflichtende psychologische Verläßlichkeitsprüfung für Jäger geben, wie dies für normale Waffenpaßbesitzer längst umgesetzt ist? Jäger sind davon bislang komplett ausgenommen und die jeweiligen Landes-Jagdgesetze sind noch immer nicht dem mühsam erstrittenen bundesweiten Tierschutzgesetz untergeordnet. So sind grausamste Tierquälereien - wie etwa die Baujagden oder Hautierabschüsse ab einer (je nach Bundesland) verschieden großen Entfernung vom Haus - nach wie vor erlaubt, wegen angeblicher 'Waidgerechtigkeit'. Hat das etwas damit zu tun, daß viele der (Landes-) Politiker selbst der grünen Zunft angehören, ja sogar noch abgehalfterte Vizekanzler zu Landes-Jägermeistern 'hochgelobt' werden?"
Viele MitbürgerInnen fragen sich mittlerweile: "Haben Jäger in unserem Land Narrenfreiheit?" Seit 2005 haben wir in Österreich ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz, sogar von allen Parlaments-Parteien beschlossen. Doch ein Bereich von massiver, vorsätzlicher Tierquälerei ist davon dezidiert ausgeschlossen: die Jagd. Selbst bei der Einschränkung der Waffengesetze werden die Jäger nach wie vor explizit ausgenommen. In Österreich darf man seinen Hund nicht auf Wildtiere hetzen - außer man ist ein Jäger. Man darf Tiere nicht willkürlich, also ohne guten Grund, töten und verletzen - außer man hat den Jagdschein und macht es "waidgerecht". Was aber "waidgerecht" ist, bestimmen die Jäger und die von ihnen beeinflußten bzw. bisweilen sogar identischen Politiker selber. Denn ein Gutteil der Parlamentarier, SPÖVP-Machthaberer und "VIPs" in unserem Lande sind selber passionierte Hobbymörder...
Dr. Plank abschließend: "Die Jagd ist heutzutage wissenschaftlich und ethisch nicht mehr zu rechtfertigen. Viele Beispiele zeigen eindeutig, daß die Natur selbst am Besten in der Lage ist, ein Gleichgewicht zu finden. Die Jagd hat einige Tierarten ausgerottet, andere an den Rand der Ausrottung getrieben, ist jährlich für millionenfaches Tierleid und Tod verantwortlich, wegen der Jagd sind praktisch alle heimischen Wildtiergesellschaften schwer gestört, der Wald geschädigt, die Tierdichten unnatürlich hoch bzw. niedrig, die Jagd hintertreibt die Wegefreiheit für Wanderer oder die internationale Anerkennung von unseren Nationalparks. Es wird höchste Zeit, daß die Gesetzgebung auch hierzulande endlich dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand einerseits und dem Willen der Bevölkerungsmehrheit andererseits angepaßt wird. Spätestens seit die Menschheit vor dem ökologischen Kollaps steht, muß deutlich werden: Auch den Tieren steht ein Recht auf Leben, auf Würde und auf Freiheit zu."
"Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit", Theodor Heuss, 1. Bundespräsident der BRD.
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