Bahnchef droht mit saftiger Fahrpreiserhöhung
500 Mio. Euro Mehrkosten durch Wegfall zur Befreiung von EEG-Umlage
Bahnhofsuhr: Deutsche Bahn pocht auf Ausnahmeregelung (Foto: pixelio.de, Rike) |
Berlin (pte018/16.01.2014/13:17) Die Deutsche Bahn http://bahn.de fährt im Kampf um die Beibehaltung der Teilbefreiung der EEG-Umlage schwere Geschütze auf und droht bei einer Abschaffung der Sonderregelung mit Ticketpreiserhöhungen von rund zehn Prozent. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, will Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube so an das Gewissen der neuen Bundesregierung appellieren.
Bahn genießt Privilegien
"Es ist schwer zu beurteilen, was bei den Äußererungen ernst gemeint oder doch nur Show ist. Dass der Wegfall der Befreiung vor allem für kleine Verkehrsverbünde ein Problem darstellt, ist aber Fakt. Preiserhöhungen wollen wir jedoch nicht", so Gerd Aschoff, Vorstandsmitglied beim Fahrgastverband Pro Bahn http://www.pro-bahn.de , gegenüber pressetext. Der Experte fordert somit eine klare Haltung der Regierung.
Ein Blick auf die Zahlen bringt Klarheit. Die bundeseigene Deutsche Bahn genießt aufgrund der Ausnahmeregelung für die EEG-Umlage derzeit wie kein anderes energieintensives Unternehmen eine fast vollständige Befreiung von diesen Abgaben. Sie zahlt 0,05 Cent Ökostrom-Umlage je verbrauchter Kilowattstunde. Zum Vergleich: Andere Unternehmen zahlen 6,24 Cent.
EU sieht Wettbewerbsverzerrung
Grube versucht die Preiserhöhungen mit den Kosten im Falle des Falles zu argumentieren. "Wenn die Bahn künftig die volle Umlage zahlen muss, kommen Ausgaben von ungefähr 500 Mio. Euro auf uns zu", so der Vorstandsvorsitzende auf einer Veranstaltung des Deutschen Verkehrsforums http://verkehrsforum.de . Die EU vermutet in der Befreiung unterdessen wettbewerbsverzerrende Subventionen.
Der Deutsche-Bahn-Chef hat im gleichen Atemzug auch vor der geplanten Regulierung im Vierten Eisenbahnpaket der EU-Kommission gewarnt. Der Konzern befürchtet durch eine verschärfte Regulierung Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe. Laut Grube werden in der EU derzeit Diskussionen "über Schnickschnack" geführt, während die wichtigen Dinge nicht von den Politikern angegangen würden.
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