pts20140911013 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

ANIMAL SPIRIT: "Schlachtfohlen"-Auktionen haben wieder begonnen

Tierarzt Dr. Plank: "Wir sind bei morgiger Fohlen-Versteigerung in Stadl Paura"


Laaben (pts013/11.09.2014/10:20) Seit 24. August (Mauterndorf/Sbg.) sind sie wieder in vollem Gange - die alljährlichen Todes-Fohlenauktionen in Österreich und Bayern. Am morgigen Freitag, dem 12. September findet die traditionelle Norikerfohlen-Versteigerung im oberösterreichischen Stadl Paura statt, wo auch der Tierschutzverein ANIMAL SPIRIT anwesend sein wird. Die größten Noriker-Auktionen sind dann in Maishofen (bei Zell/See) am 24.9. bzw. 21.10., die größte Haflingerfohlen-Versteigerung ist am 27.9. im Tiroler Ebbs.

"Entgegen der Ankündigungen der Zuchtverbände, dies nicht mehr zuzulassen, waren auch heuer wieder in Stadl Paura nicht einmal drei Monate 'alte' Fohlen zur morgigen Auktion angemeldet. Erst durch die Intervention einer befreundeten Amtstierärztin sind diese fast 20 Tierbabies - geboren erst im letzten Mai und sogar Juni (!) - wieder von der Versteigerungsliste verschwunden", so Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann von ANIMAL SPIRIT. "Der normale Absetz-Zeitpunkt von der Mutter für eine halbwegs störungsfreie Entwicklung wäre mindestens sechs Monate, die jüngsten sind jetzt immer noch nicht einmal viereinhalb Monate!"

Der immer gleiche Grund für die alljährliche Überproduktion von Haflinger- und Norikerfohlen ist zum einen die Empfehlung, daß Stuten jedes Jahr gedeckt werden - also nicht "leer stehen" - sollen; zum anderen entsprechen nur ganz wenige der geborenen Fohlen den "Schönheitsidealen" der Zuchtverbände und dürfen nur am Leben bleiben, weil sie überdurchschnittlich viel Geld einbringen. So werden immer noch an die 90 Prozent der wenige Monate alten - v.a. männlichen - Fohlen dieser beiden Rassen verschachert, nach Italien oder in den Osten gekarrt und zu "Rösslbraten", Leberkäse oder Wurst verarbeitet. Dazu kommen noch diverse saftige Subventionen aus Steuergeldern der EU oder AMA bzw. Prämien der Zuchtverbände, wie etwa für "alte Nutztierrassen", Deckprämien oder für sog. "Elitefohlen".

Bereits seit zwölf Jahren arbeitet die österreichische Tierschutzorganisation ANIMAL SPIRIT daran, die Gepflogenheiten der Zuchtverbände bekannt zu machen und die überbordende "Fohlenzucht für den Schlachthof" zumindest einzudämmen. Außerdem bemüht sich der Verein jedes Jahr erfolgreich, mehrere Dutzend Fohlen freizukaufen und auf kontrollierte private Plätze im In- und Ausland zu vermitteln, damit zumindest ein Teil dieser Tierkinder eine schöne Zukunft hat.

Dr. Plank abschließend: "Die EU gibt fast die Hälfte ihres gesamten Budgets für Agrar-Subventionen aus, circa 60 Milliarden Euro pro Jahr! All diese Unsummen könnten genauso gut - statt in noch mehr Massentierhaltung, Tiertransporte und Fleischproduktion - in sinnvolle Projekte, in effiziente Förderung von wirklich artgerechter Tierhaltung oder auch in die Erhaltung der wunderbaren Noriker-Rasse investiert werden, ohne daß diese Pferde im Kindesalter massenweise umgebracht werden müßten. Nachdem wir Anfang September bereits 13 Haflingerfohlen gerettet haben, werden wir morgen in Stadl Paura wieder mit drei Pferdeanhängern vor Ort sein und die von uns freigekauften Norikerfohlen danach an bereits reservierte und kontrollierte Privatplätze bringen."



(Ende)
Aussender: ANIMAL SPIRIT - Zentrum für Tiere in Not
Ansprechpartner: Dr. Franz-Joseph Plank
Tel.: +43 2774 29330
E-Mail: office@animal-spirit.at
Website: www.animal-spirit.at
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