ANIMAL SPIRIT: Handelsverbot von Elfenbein ist für Elefanten-Rettung unerläßlich
Konsequentes Handeln anlässlich morgigen Elefanten-Gipfels in London gefordert
Laaben (pts019/12.02.2014/13:45) Staatsleute aus aller Welt treffen sich am 13. Februar in London zu einem Gipfel, um sich der eskalierenden Wilderei anzunehmen. Der internationale und inländische Elfenbeinhandel soll dauerhaft verboten werden, und alle regierungseigenen Elfenbein-Vorräte sind zu zerstören. Dies fordern 23 Umwelt-, Artenschutz- und Tierschutz-Organisationen aus 14 Ländern anlässlich des Treffens mit dem britischen Premierminister David Cameron als Gastgeber und unter Teilnahme von Prinz Charles und Prinz William.
Rund 50.000 Elefanten sind allein im vergangenen Jahr dem Elfenbein-Hunger - vornehmlich aus China - zum Opfer gefallen, so schätzen Experten. Wilderei in einem Ausmaß wie seit den 80er Jahren nicht mehr. Ohne sofortige Maßnahmen zur Beendigung des Elfenbeinhandels dürften Elefanten in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebiets in Afrika und Asien bald aussterben.
Dabei zerstört die Wilderei auch ländliche Dorfgemeinschaften, unterstützt terroristische Gruppen und bewaffnete Milizen und fördert regionale Konflikte. Mehr als 1000 Wildhüter haben über die letzten zehn Jahre im weltweiten Kampf gegen die Wilderei ihr Leben verloren,
mit namenlosen Folgen für die Angehörigen. Doch das menschliche Leid geht weit darüber hinaus. Schieber nützen wehrlose Gemeinden aus und verstricken sie in kriminelle Machenschaften, während die wachsende Unsicherheit den Tourismus abwürgt.
In den letzten sechs Jahren haben Polizeikräfte in Afrika, Asien und anderswo große Mengen illegalen Elfenbeins abgefangen. Allein 2013 wurden mindestens 45 Tonnen beschlagnahmt. Aber Schätzungen gehen davon aus, dass 90 Prozent des illegal gehandelten Elfenbeins durch die Netze der Behörden gehen. Der Großteil davon landet in China, wo es zu Eßstäbchen, Schmuck und Schnitzereien verarbeitet wird. Auch Japan bleibt ein wichtiger Verbraucher illegaler Elefantenstoßzähne; dies, weil ein "Registrierungsverfahren" der Regierung alljährlich tonnenweise Elfenbein unbekannter Herkunft legalisiert.
Stimuliert wurde der Elfenbeinhandel durch zwei "einmalige" Verkäufe von Stoßzähnen, die das Internationale Abkommen zur Regelung des Handels mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten (CITES) "versuchsweise" genehmigt hatte. So kamen 49 Tonnen im Jahr 1999 und 108 Tonnen Elfenbein 2008 in den Verkauf, alles aus regierungseigenen Vorräten in Ländern des südlichen Afrikas. Trotz energischer Proteste zahlreicher NGOs ermöglichte der Verkauf von 2008 China den Erwerb von 62 Tonnen. Dies schürte die Elfenbein-Nachfrage unter der wachsenden Zahl kaufkräftiger Chinesen und trieb die Preise in die Höhe, was wiederum das "Reinwaschen" gewaltiger Mengen illegalen Elfenbeins förderte.
"Es herrscht breite Einigkeit, dass die Legalisierung des Elfenbeinhandels nach China und Japan ein Riesenfehler war", sagt Mary Rice, Geschäftsführerin der Environmental Investigation Agency: "Wir müssen aus der Geschichte lernen und jeglichen Elfenbeinhandel unterbinden, egal ob international oder landesintern."
Ein Handelsverbot und der damit verbundene Preiszusammenbruch für Elfenbein im Jahr 1989 stoppte die Wilderei und Abschlachtung von Elefanten weitgehend. Die Elefantenbestände konnten sich erholen. Die Nachfrage nach Wildtier-Produkten zu schwächen, ist eines der erklärten Ziele des Londoner Gipfels zum illegalen Wildtierhandel. Ein legaler Parallel-Handel mit Elfenbein aber wird alle Anstrengungen um die Nachfrage zu dämpfen, zunichte machen.
"Die Staaten müssen endlich ein generelles Handelsverbot für Elfenbein beschließen, um auch den illegalen Elfenbeinhandel zu unterbinden", ergänzt Dr. Franz-Joseph Plank von ANIMAL SPIRIT. "Ansonsten werden nicht nur die letzten Elefanten-Populationen Afrikas und Asiens an den Rand der Ausrottung gedrängt, sondern auch weitere Hunderte Wildhüter ermordet und blutige Konflikte in diesen Ländern angeheizt. Die Elefantenwilderei wird weitergehen, solange Elfenbein in bestimmten Ländern ein legales Handelsgut bleibt. Vor allem China und Japan sind hier wieder einmal gefordert!"
Kontakte: Mary Rice, Environmental Investigation Agency, +44 7810 640 532
Vicky Flynn, David Shepherd Wildlife Foundation, +44 (0) 1483 272323
Aussender: | Animal Spirit - Zentrum für Tiere in Not |
Ansprechpartner: | Dr. Franz-Joseph Plank |
Tel.: | 02774-29330 |
E-Mail: | office@animal-spirit.at |
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