ANIMAL SPIRIT morgen am 24.9. bei "Schlachtfohlen"-Auktion in Maishofen
Auch heuer landen wieder Hunderte Fohlen in "Rösslbraten", Salami oder Leberkäse
Laaben (pts023/23.09.2014/10:40) Morgen, am Mittwoch, den 24. September 2014, findet die "Schlachtfohlen"-Versteigerung für Norikerhengste im Salzburger Maishofen statt - heuer allerdings bereits die siebte im süddeutschen Raum (Bayern und Österreich). Insgesamt 160 Hengstfohlen und 22 Jährlinge sind dort wieder zur Versteigerung angemeldet, also kaum weniger als in den letzten Jahren. Und speziell bei dieser jährlichen Hengstfohlen-Auktion werden wieder alle bekannten "Viehhändler" und Metzger anwesend sein, welche die Tierkinder oft zum Kilo-Ausrufpreis aufkaufen und nach Italien oder sonstige Länder zum Schlachthof karren; die jüngsten sind - entgegen gegenteiliger Zusagen des Zuchtverbandes - gerade einmal vier Monate "alt", also viel zu jung, um schon brutal von der Mutter weggerissen zu werden!
Bereits seit zwölf Jahren arbeitet die Tierschutzorganisation ANIMAL SPIRIT daran, die überbordende "Fohlenzucht für den Schlachthof" zumindest einzudämmen. Dazu Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann von ANIMAL SPIRIT: "Unter dem Deckmantel der `Erhaltung seltener Haustierrassen` produzieren Züchter - mit Hilfe von AMA- und EU-Subventionen bzw. Prämien der Zuchtverbände - Jahr für Jahr noch immer viel zu viele Fohlen, obwohl mittlerweile allen Beteiligten klar ist, daß ein Großteil dieser Fohlen im Alter von nur vier bis sechs Monaten zu Schleuderpreisen in die Fleischproduktion verschachert wird. Weil sie eben nicht "schön" genug für die Weiterzucht sind bzw. zu wenig private Käufer an den v.a. männlichen Fohlen der Rassen Noriker und Haflinger Interesse haben und diese somit "Überschußware" sind. Immerhin haben wir heuer bereits 26 Tierkinder (10 Noriker- und 16 Haflingerfohlen) freikaufen und auf gute private Plätze vermitteln können. Wir werden auch morgen mit drei Pferdeanhängern vor Ort sein, um zumindest einigen der Schlachtkandidaten ein langes Leben in Freiheit und Würde zu ermöglichen, indem wir sie per Schutzvertrag an private Übernehmer in Deutschland und Österreich weitervermitteln."
Nach einem Sommer auf der Alm, bei dem sie u.a. als Touristen-Attraktion hergehalten haben, müssen die Fohlen weg, weil im Herbst kein Platz im Stall ist und fast alle Stuten wieder trächtig sind - wohlwissend daß im kommenden Jahr das gleiche Drama beginnen wird. So werden jeden Herbst aufs Neue die Pferdekinder und ihre Mütter auseinandergerissen - ein für beide Seiten schrecklicher Schmerz. Die Kleinen sträuben sich oft vehement, den Transporter alleine zu besteigen und so wird die Mutterstute hineingeführt, das Fohlen folgt ihr voll Vertrauen. Dann wird die Stute weggerissen, die Klappe geht zu und ein wenige Monate junges Tierkind steht laut wiehernd alleine oder mit fremden Leidensgenossen im Dunkeln.
Die Gedanken zu dieser wunderbaren Pferderasse Noriker und deren alljährlicher Überproduktion für den Schlachthof hat Dr. Plank in seinem Artikel "Ein Plädoyer für den Noriker" zusammengefaßt, siehe http://bit.ly/1DtKXCi sowie Kurzvideo auf http://youtu.be/fPq0juEO1qY .
Dr. Plank abschließend: "Jedes Jahr spielt sich auf den Fohlenauktionen das gleiche Drama ab und bis auf kleinere Rückgänge wird weiterhin gezüchtet was das Zeug hält. Denn die Überzüchtung wird nach wie vor mit direkten und indirekten Subventionen gefördert:
vom Zuchtverband, von der AMA, von der EU - letztlich unser aller Steuergeld für Fohlenschlachtungen! ANIMAL SPIRIT fordert daher seit vielen Jahren nicht nur ein Stopp für diese sinnlosen Förderungen, sondern generell das Ende der reinen 'Vermehrungszucht' für das Schlachthaus sowie der Langstrecken-Pferdetransporte. Doch gesetzliche Regelungen dafür werden von den zuständigen Politikern - vor allem von der ÖVP - regelmäßig abgeschmettert."
(Ende)
Aussender: | ANIMAL SPIRIT - Zentrum für Tiere in Not |
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