ÖKO-TEST macht sauer - Wissenschaft macht schlauer
Test basischer Nahrungsergänzungsmittel zeigt schwere Mängel - bei ÖKO-TEST
Taunusstein (pts015/16.02.2015/14:10) Der kürzlich erschienene Artikel der Zeitschrift ÖKO-TEST "Sauer macht frustig" (Steinert, 2015), der basische Nahrungsergänzungsmittel als "einfach nur schlecht" bezeichnet, fügt sich nahtlos in die Tradition der Zeitschrift ein, die Nahrungsergänzungsmittel auch in der Vergangenheit ähnlich "differenziert" und "objektiv" betrachtete. Um seinen Standpunkt aufrechterhalten zu können, stellte ÖKO-TEST die Bewertungskriterien so zusammen, dass eine positive Bewertung von vornherein unmöglich war. In Ermangelung echter Kritikpunkte argumentierte man: "Überdosierte Inhaltsstoffe und eine lausige Deklaration führen zu diesem vernichtenden Urteil." Von den Herstellern vorgelegte aktuelle wissenschaftliche Studien zum Nutzen ihrer Produkte wurden dabei bewusst übergangen. Stattdessen wurden vereinzelte Untersuchungen und eine unverbindliche Empfehlung aus dem Jahr 2004 (Domke et al., 2004) als Basis des Tests gewählt, die sich selbst als "Diskussionsgrundlage" bezeichnet. Aktuelle Studien zeichnen mehrheitlich ein anderes Bild.
Fakt ist: Eine unzureichende Versorgung mit basischen Mineralstoffen ist in Deutschland keine Seltenheit. Beispielsweise erreichen 50 % der Frauen und 25 % der Männer in Deutschland nicht die von der EU empfohlene tägliche Zufuhr von 375 mg Magnesium pro Tag. Auch bei Kalium, Calcium und Zink liegen viele unter der empfohlenen Aufnahmemenge. Die in der EU empfohlene Kaliumzufuhr von 2000 mg/Tag ist deutlich veraltet: Weltweit führende Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder das Food and Nutrition Board (FNB) der USA erachten unter präventiven Aspekten deutlich höhere Kaliummengen als notwendig (FNB, 2004). Die US-Empfehlung von 4,7 g Kalium pro Tag erreichen in Deutschland 75 % der Männer und 90 % der Frauen nicht.
Die Aufnahme von Mineralstoffen über eine ausgewogene und vollwertige Ernährung ist Nahrungsergänzungsmitteln immer vorzuziehen. Doch den meisten Menschen fällt dies im Alltag schwer. Etwa 90 % der Deutschen erreichen nicht die allgemein empfohlenen fünf Portionen Gemüse und Obst pro Tag (Rabenberg und Mensink, 2011).
Die auf Dr. Jacob's Basentabletten deklarierten Gesundheitsangaben wurden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nach einem umfangreichen wissenschaftlichen Prüfverfahren festgelegt. Mit der Aussage, dass die getesteten Produkte nichts nützen würden, stellt die ÖKO-TEST GmbH ihre eigene wissenschaftliche Arbeit über die der EFSA, dem höchsten wissenschaftlichen Gremium der EU.
Im Gegensatz zu den Ausführungen von ÖKO-TEST existieren zahlreiche Studien, die belegen, dass der Säure-Basen- und Mineralstoff-Haushalt einen bedeutsamen Einfluss auf die Knochengesundheit hat und der höhere Basengehalt in pflanzlicher Nahrung wie Gemüse und Obst die Knochendichte positiv beeinflusst.
Das Testergebnis für die Kategorie "Weitere Mängel" war bei der Mehrheit der getesteten Produkte "sehr gut", da in den meisten Fällen keine "weiteren" Mängel gefunden werden konnten. Insgesamt sind die meisten deutschen Produkte auf einem hohen Qualitätsniveau, so dass sich ÖKO-TEST viel Mühe geben musste, um seine Kriterien so auszuwählen, dass beim Test alle Produkte "einfach schlecht" abschnitten.
Dem "Test" der basischen Nahrungsergänzungsmittel der ÖKO-TEST Verlag GmbH fehlt die wissenschaftliche Grundlage. Sinnvoll zusammengesetzte Nahrungsergänzungen können nachweislich die Gesunderhaltung unterstützen. Es ist wissenschaftlich eindeutig bewiesen, dass die in Dr. Jacob's Basentabletten verwendeten Mineralstoffe der Gesunderhaltung dienen. Für diejenigen, die über die Ernährung nicht ausreichend mit Mineralstoffen versorgt sind, bieten Dr. Jacob's Basentabletten eine gute Möglichkeit, vorhandene Defizite auszugleichen. Ob diese vorliegen, kann nicht ÖKO-TEST, sondern nur jeder Anwender aufgrund seines persönlichen Ernährungsverhaltens selbst einschätzen.
Im Gegensatz zu den Darstellungen von ÖKO-TEST zeigt eine aktuelle, große Studie (Willers et al., 2015), dass deutsche Anwender von Nahrungsergänzungsmitteln Mineralstoffe nur sehr selten zu hoch dosieren: "Den gesammelten Daten zufolge werden Nahrungsergänzungsmittel und verwandte Produktgruppen insbesondere zur Aufrechterhaltung oder Verbesserung der Gesundheit konsumiert. In dieser Studie trägt die Aufnahme von Mineralstoffen über Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich zur Aufnahme über die Nahrung kein allgemeines Risiko für eine Überdosierung. Die Daten zeigen, dass eine Mehrfachaufnahme kein weitverbreitetes Problem darstellt."
Im Einzelnen:
Der kürzlich erschienene Artikel der Zeitschrift ÖKO-TEST "Sauer macht frustig" (Steinert, 2015), der basische Nahrungsergänzungsmittel als "einfach nur schlecht" bezeichnet, fügt sich nahtlos in die Tradition der Zeitschrift ein, die Nahrungsergänzungsmittel auch in der Vergangenheit ähnlich "differenziert" und "objektiv" als "haltlose Versprechen", "Alles nichts", oder "fallen mit Pauken und Trompeten durch" bewertete. Es stellt sich die Frage, ob diese durchgängige Einschätzung von ÖKO-TEST tatsächlich auf wissenschaftlicher Korrektheit, Aktualität und Objektivität beruht, für die ÖKO-TEST stehen will?
Um seinen Standpunkt aufrechterhalten zu können, stellte ÖKO-TEST die Bewertungskriterien so zusammen, dass eine positive Bewertung von vornherein unmöglich war. ÖKO-TEST wurden von den befragten Herstellern umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen zum Nutzen ihrer Produkte sowie anerkannte Empfehlungen vorgelegt - doch diese Informationen wurden bewusst übergangen. Stattdessen wurden vereinzelte Untersuchungen und Meinungen herausgestellt, die das Gegenteil von dem vertreten, was die Mehrheit der Studien belegt.
In diesem Zusammenhang fällt zudem auf, dass ÖKO-TEST auf die genaue Angabe ihrer Quellen verzichtete - eine Mindestanforderung für wissenschaftliche Seriosität, um die Nachprüfbarkeit einer Aussage zu gewährleisten. Da ÖKO-TEST die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse ihren Lesern vorenthält, möchten wir dies nachholen und mit den Aussagen von ÖKO-TEST vergleichen.
ÖKO-TEST: "Allgemein ist es [...] für gesunde Personen nicht notwendig, zusätzliche 'basenfördernde' Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen."
Stand der Wissenschaft: Eine unzureichende Versorgung mit basischen Mineralstoffen in Deutschland ist keine Seltenheit. Die von der EU empfohlene tägliche Zufuhr von 375 mg Magnesium pro Tag erreichen 50 % der Frauen und 25 % der Männer in Deutschland nicht (MRI, 2008). Zu den Risikogruppen für einen Magnesiummangel zählen sowohl junge Erwachsene als auch ältere Personen.
Bei Zink, das einen normalen Säure-Basen-Stoffwechsel unterstützt, liegen 32 % der Männer und 21 % der Frauen unter der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) (10 mg bzw. 7 mg/Tag). Von den Männern zwischen 65 und 80 Jahren liegen sogar 44 % unter dem Referenzwert (MRI, 2008).
Das Testergebnis für die Kategorie "Maßgebliche Inhaltsstoffe" in Dr. Jacob's Basentabletten lautet "ungenügend", weil ÖKO-TEST selbst Höchstmengen für den Gehalt an Kalium, Magnesium und Zink für den Test festgelegt hat.
ÖKO-TEST:"Die durchschnittliche Kaliumzufuhr liegt hierzulande in allen Altersgruppen bei Männern und Frauen deutlich über der empfohlenen Kaliumzufuhr."
Stand der Wissenschaft: In der EU wird eine tägliche Kaliumzufuhr von 2000 mg empfohlen (Amtsblatt der Europäischen Union, 2008). Angesichts der Bedeutung, die Kalium für die Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks und unsere Gesundheit hat, ist diese Empfehlung jedoch viel zu niedrig. Die DGE sieht diese Menge auch ausdrücklich als Schätzwert für eine Mindestzufuhr an.
Das Food and Nutrition Board (FNB) der USA - dort höchstes wissenschaftliches Gremium zu Ernährungsfragen - und die American Heart Association (AHA) erachten für Erwachsene unter präventiven Aspekten eine tägliche Aufnahme von 4,7 g Kalium als notwendig (FNB, 2004). Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (Domke et al., 2004) zitiert das FNB: "Der Food and Nutrition Board der USA und Kanada erachtet unter präventiven Aspekten für alle Erwachsene einen Adequate Intake (AI) von 4,7 g/Tag (120 mmol/Tag) als angemessen. Diese Kaliummenge (aus der Nahrung) ist aufgrund neuer Erkenntnisse erforderlich, um solchen chronischen Erkrankungen oder Bedingungen wie erhöhter Blutdruck, Kochsalzsensitivität, Nierensteine, Verlust an Knochenmasse oder Schlaganfälle vorzubeugen, zu vermindern oder zu verzögern (Curhan et al., 1997; Hirvonen et al., 1999; Keßler und Hesse, 2000; Macdonald et al., 2004; Morimoto et al., 1997; Morris et al., 1999a; 2001; New et al., 2004; Schmidlin et al., 1999; Sebastian et al., 2002; Sellmeyer et al., 2002; Suter, 1999; Young et al., 1995)." Die Spezifizierung "aus der Nahrung" stammt dabei allerdings nicht vom FNB, sondern wurde vom BfR hinzugefügt. Diese Ergänzung wiederspricht jedoch den zuvor zitierten Studien, von denen mindestens fünf auch die Einnahme von Kalium über Nahrungsergänzungsmittel beinhalten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) änderte 2012 ihre Richtlinie zur Zufuhr von Kalium, die nun empfiehlt, mindestens 3,5 g Kalium pro Tag aufzunehmen (WHO, 2012). Grund für die Entscheidung war eine große Metaanalyse im Auftrag der WHO (Aburto et al., 2013). Das Ergebnis: Der systolische Blutdruck wird bei einer Kaliumaufnahme von 90-120 mmol/Tag (entspricht 3510-4680 mg) durchschnittlich um 7,16 mmHg reduziert und das Schlaganfallrisiko sinkt deutlich.
Für die Aufrechterhaltung eines normalen Blutdruckes ist vor allem das Verhältnis von Kalium zu Natrium entscheidend. Das von der WHO als gesundheitsförderlich betrachtete Natrium-Kalium-Verhältnis liegt bei mindestens 1:1,7 Gramm (Natrium zu Kalium) (WHO, 2013). Da die Natriumaufnahme in Deutschland jedoch weit über der Empfehlung der WHO liegt, müsste die Kaliumaufnahme über die Ernährung zum Erreichen dieses Verhältnisses noch deutlich höher sein. Beim gegenwärtigen Natriumverzehr der Männer in Deutschland von durchschnittlich 4,5 g pro Tag (Elliott und Brown, 2006) ergäbe sich eine notwendige Kalium-Aufnahme von 7,6 g pro Tag.
Die US-Empfehlung für Kalium von 4,7 g pro Tag erreichen in Deutschland 75 % der Männer und 90 % der Frauen nicht (MRI, 2008). Die Hauptquellen für Kalium sind Gemüse und Obst. Doch obwohl Frauen hiervon mehr verzehren als Männer, haben sie im Vergleich zur offiziellen US-Empfehlung ein Kaliumdefizit von 1560 mg (33 %).
ÖKO-TEST: "Für Kalium besteht nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bei der Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln ein hohes gesundheitliches Risiko für unerwünschte Effekte. Aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes empfiehlt das BfR, die tolerierbare Tageshöchstmenge für Nahrungsergänzungsmittel auf 500 mg festzulegen."
Stand der Wissenschaft: Diese Einschätzung des BfR (Domke et al., 2004) stammt aus dem Jahr 2004. Sie orientiert sich daran, dass eine sehr kleine Gruppe von Menschen, die Kalium nicht ausreichend ausscheiden kann, vor einer zu hohen Kaliumzufuhr geschützt werden soll. Der BfR orientiert sich also bei der Empfehlung für Gesunde, die nach internationalen Kriterien bei täglich 4700 mg liegen sollte, an der Zufuhr für Kranke. Eine Neubewertung ist angesichts der oben vorgestellten Studienergebnisse dringend notwendig. Bereits 2004 hatte das BfR das FNB zitiert und erkannt, wie wichtig eine hohe Kaliumaufnahme für die Gesundheit ist (s.o.).
Zur Verträglichkeit einer gesteigerten Kaliumzufuhr schreiben Aburto et al. (2013) in ihrer Metaanalyse im Auftrag der WHO: "Eine erhöhte Kaliumaufnahme in Form von Supplementen oder über die Nahrung hatte bei Erwachsenen keine negativen Auswirkungen. Für Personen, deren Nierenfunktion nicht durch Krankheit oder medikamentöse Behandlung beeinträchtigt wird, ist eine Erhöhung der Kaliumzufuhr über die Nahrung ungefährlich. Personen mit beeinträchtigter Kaliumausscheidung über die Nieren sind bei einem erhöhten Kaliumkonsum gefährdet, eine Hyperkaliämie, eine ungesunde erhöhte Kaliumkonzentration im Serum, zu entwickeln. Dieses Risiko ist jedoch auf diese Patienten beschränkt, von denen die meisten unter ärztlicher Betreuung stehen." Die gesundheitlichen Eigenschaften einer ausreichenden Kaliumversorgung für Gesunde lassen sich u.a. in der Liste der zulässigen gesundheitsbezogenen Angaben (Health Claims) nachlesen (Verordnung (EU) Nr. 432/2012). Ganz klar haben alle Gesunden von einer kaliumreichen Ernährung oder Nahrungsergänzung einen hohen Nutzen.
ÖKO-TEST: "Nützt nichts: Viele Anbieter berufen sich bei der Frage nach dem Nutzen ihres Produktes auf zulässige gesundheitsbezogene Angaben. [...] Der gesunde Verbraucher hat von der Einnahme der getesteten Basenpulver keinen Nutzen."
Stand der Wissenschaft: Es ist wissenschaftlich eindeutig bewiesen, dass die in Dr. Jacob's Basentabletten verwendeten Mineralstoffe der Gesunderhaltung dienen. Daher hat auch der gesunde Verbraucher einen klaren Nutzen, wenn er damit ein Defizit in seiner Ernährung ausgleicht.
Die Health Claims (s.o.) wurden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nach umfangreichen wissenschaftlichen Prüfverfahren festgelegt und sind für die gesamte Europäische Union rechtsgültig. Auf ihrer Internetseite schreibt die EFSA: "Die von der EFSA vorgenommene wissenschaftliche Bewertung stellt sicher, dass auf Lebensmittelverpackungen und in der Werbung fundierte und richtige Angaben über Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit gemacht werden, die den Verbrauchern helfen können, sich gesund zu ernähren."
(EFSA, 2015).
Mit der Aussage, dass die getesteten Produkte nichts nützen würden, stellt ÖKO-TEST die Richtigkeit der Health Claims in Frage und seine eigene wissenschaftliche Arbeit über die der EFSA, dem höchsten wissenschaftlichen Gremium der EU. Die EFSA ist sicherlich umstritten - aber nicht weil sie zu großzügig in ihrer Zulassung von gesundheitsbezogenen Angaben ist: Der größte Teil der beantragten gesundheitsbezogenen Angaben wurde abgelehnt. Der Anwender hat einen Anspruch darauf, die wissenschaftlich gesicherten Informationen zur Wirkung der enthaltenen Nährstoffe zu erfahren, die auf dem Etikett beschrieben werden. Für uns ist daher nicht nachvollziehbar, wie ÖKO-TEST im Sinne des Verbrauchers handeln möchte, wenn gerade diese korrekte Information zur Abwertung des Produktes führt.
ÖKO-TEST: "Eine im Jahr 2009 im Fachblatt Journal of Bone and Mineral Research veröffentlichte Metaanalyse zerlegt [..] die Hypothese, nach der eine ernährungsbedingte Säurelast den Verlust von Knochenmineralien und Osteoporose fördert."
Stand der Wissenschaft: Zahlreiche Studien belegen, dass der Säure-Basen- und Mineralstoff-Haushalt einen bedeutsamen Einfluss auf die Knochengesundheit hat. Der höhere Basengehalt in pflanzlicher Nahrung wie Gemüse und Obst hat eine sehr positive Wirkung auf die Knochendichte, wohingegen eine protein- und fleischreiche Kost die Häufigkeit von Hüftbrüchen stark erhöht (Abelow et al., 1992; Arnett, 2003; Ball und Maughan, 1997; Barzel, 1995; Brown und Jaffe, 2000; Buclin et al., 2001; Bushinsky, 2001; Bushinsky und Frick, 2000; Bushinsky et al., 2003; Frassetto et al., 2000; Giannini et al., 1999; Jajoo et al., 2006; Lemann et al., 2003; Lutz, 1984; Marsh et al., 1988; New, 2001a, b, 2002 und 2003; New et al., 1997 und 2000; Sebastian et al., 1994; Sellmeyer et al., 2001; Tucker et al., 1999; Witasek et al., 1996). Denn ein Übermaß an tierischem Protein wirkt aufgrund der schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein säurebildend und hat einen hohen PRAL-Wert (potential renal acid load). Die PRAL-Formel bewertet die potentielle Säurelast der Nieren (Remer und Manz, 2003).
ÖKO-TEST nannte dagegen lediglich eine einzige Studie, um ihren Standpunkt zu unterstützen. Da Quellen in dem Magazin nicht korrekt zitiert wurden, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden, welche Studie hier gemeint war. Die einzige passende Metaanalyse zu dem Thema stammt von Fenton et al., 2009. Dabei ist "Metaanalyse" ein großes Wort für diese kleine Übersichtsstudie, die fünf Studien mit insgesamt lediglich 73 Teilnehmern umfasst. Dennoch ergab die Auswertung eine klare lineare Beziehung von Säurelast in der Ernährung und Calciumausscheidung über den Urin. Die gleiche Autorengruppe hatte diesen Zusammenhang schon in einer früheren Metaanalyse erkannt (Fenton et al., 2008) und dazu erklärt: "Das Calcium, das in Verbindung mit der modernen Ernährung mit dem Urin zusätzlich ausgeschieden wird, wird auf 66 mg /Tag geschätzt."
In der Studie heißt es weiter: "Über die gesamte Lebenszeit gesehen ist die Menge dieser überschüssigen Calciumausscheidung über den Urin ausreichend, um das Fortschreiten der Knochenmineralstoffverluste von Osteoporose erklären zu können." (Fenton et al., 2009). Dabei ist es wenig verwunderlich, dass die Autoren in der Übersicht der von ihnen ausgewählten fünf Studien keinen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel feststellen konnten: Vier der Studien liefen über nur 2-4 Wochen, eine über knapp zwei Monate.
ÖKO-TEST: "[..] 2013 resümiert David A. Hanley, Endokrinologe an der Universität Calgary in Kanada, dass sich eine eher alkalische Ernährung oder die zusätzliche Einnahme von Kaliumcitrat oder Kaliumhydrogencarbonat in Studien nicht einheitlich als vorteilhaft für die Knochen erwiesen hätten."
Stand der Wissenschaft: Dieser Aussage einer einzelnen Person steht eine Vielzahl an Studien gegenüber, u.a. eine aktuelle Cochrane-Metaanalyse (Lambert et al., 2015), die 14 Einzelstudien zusammenfasst. Cochrane-Metaanalysen sind Übersichtsarbeiten, die zu den wissenschaftlich anerkanntesten Studien der Welt gehören. Die Studien werden von unabhängigen, internationalen Autorenteams aus Wissenschaftlern und Ärzten erstellt und mehrfach geprüft. Die neue Untersuchung belegt, dass basische Kaliumverbindungen (Kaliumcitrat und Kaliumbikarbonat) die Calcium- und die Säureausscheidung im Urin verringern sowie einen Blutmarker für den Knochenabbau reduzieren.
In einer Interventionsstudie bekamen 161 Frauen mit Osteopenie, der Vorstufe von Osteoporose, pro Tag 1,2 g Kalium in Form von Kaliumcitrat sowie zusätzlich 500 mg Calcium und 400 internationale Einheiten Vitamin D. Die Säurebelastung über die Ernährung konnte auf diese Weise teilweise neutralisiert werden. Nach zwölf Monaten war die Knochendichte erhöht und die Knochenstruktur deutlich verbessert. Kaliumcitrat wirkte dabei genauso effektiv wie das Osteoporose-Medikament Raloxifen. Die Vergleichsgruppe, die anstelle von Kaliumcitrat Kaliumchlorid mit Calcium und Vitamin D bekam, erreichte diesen Effekt nicht, sondern wies sogar einen verschlechterten Knochenstatus auf (Jehle et al., 2006).
Auch das in Dr. Jacob's Basentabletten enthaltene Calcium ist wichtig für die Knochengesundheit. Die empfohlene Zufuhr für Calcium gemäß der Referenzwerte der DGE beträgt 1000-1200 mg pro Tag (DGE, 2015). Die Bedeutung von Calcium-Supplementen für den Versorgungsstatus insbesondere der Frauen in Deutschland zeigen Daten der Nationalen Verzehrsstudie II (MRI, 2008): Die tägliche Calcium-Aufnahme liegt für erwachsene Frauen bei 964 mg/Tag (Median). Dabei erreichen 74 % der Frauen in der Altersgruppe 14-18 Jahre und 65 % der Frauen ab 65 Jahren die Empfehlungen nicht, obwohl sich diese Werte bereits aus der täglichen Aufnahme über die Nahrung und der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zusammensetzen (MRI, 2008). Im Median ergänzten die befragten Frauen ihre Ernährung um 200 mg Calcium pro Tag. Calcium wird im Ergebnisbericht der Nationalen Verzehrsstudie II als kritischer Nährstoff bezeichnet.
ÖKO-TEST: "Nicht ganz sauber: 13 Produkte liefern vergleichsweise viel Nickel, umgerechnet mehr als 20 Mikrogramm (µg) in einer Tagesdosis." Zu einer diesbezüglichen Stellungnahme eines Herstellers ergänzt ÖKO-TEST: "Mit dem Produkt verzehre man nicht mehr Nickel als man mit einer Scheibe Weizenvollkornbrot zu sich nehme. [...] Während allerdings Weizenvollkornbrot anders als ein Basenpulver Teil einer abwechslungsreichen Ernährung ist, bedeuten geringe Nickelmengen im ersten Fall eine kaum vermeidbare und im zweiten eine unnötige Belastung des Verbrauchers."
Stand der Wissenschaft:Die Absurdität der ÖKO-TEST-Behauptung wird schon darin klar, dass bereits zwei Scheiben Weizenvollkornbrot ähnliche Nickelmengen (23,1 µg Nickel /100 g; Bunselmeyer und Bergmann, 1998) enthalten wie eine Tagesdosis einiger Nahrungsergänzungsmittel (21,6 µg Nickel / Tagesdosis Dr. Jacob's Basentabletten laut ÖKO-TEST-Untersuchung). Als Grenzwert verwendete ÖKO-TEST dabei den Höchstwert für Trinkwasser, welcher von der "durchschnittlichen wöchentlichen Wasseraufnahme" abgeleitet wurde. Ein gesetzlich festgelegter Höchstwert für Nickel in Nahrungsergänzungsmitteln existiert - im Gegensatz zu Blei und Cadmium - nicht.
Dabei weisen auch Mineralstoffe als Naturprodukt natürliche Begleitstoffe wie Nickel in sehr niedriger, lebensmitteltypischer Dosierung auf. Tatsächlich können sowohl das Weizenvollkornbrot als auch Nahrungsergänzungsmittel wie Dr. Jacob's Basentabletten Teil einer rundum gesunden Ernährung sein. Die durchschnittliche tägliche Aufnahme von Nickel liegt in Deutschland im Bereich zwischen 90 und 280 µg pro Person, kann aber je nach Ernährungsweise bis zu 1000 µg pro Tag erreichen (Schwegler und Fromme, 2014). Nickelspuren - ohne Nennung des gemessenen Gehaltes - als "bedenkliche/umstrittene maßgebliche Inhaltsstoffe" zu beurteilen trägt wenig zur Orientierung des Lesers bei und schürt unbegründete Ängste.
ÖKO-TEST: "Sparen Sie sich das Geld für Basenpulver. Besser: Setzen Sie auf eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse."
Stand der Wissenschaft: Die Empfehlung zu einer abwechslungsreichen Ernährung mit viel Gemüse und Obst können wir nur unterstreichen. Die Aufnahme von Mineralstoffen über eine ausgewogene und vollwertige Ernährung ist Nahrungsergänzungsmitteln immer vorzuziehen. Doch den meisten Menschen fällt dies schwer. Gemüse und Obst werden von der Mehrheit zu wenig verzehrt. Laut Nationaler Verzehrsstudie II unterschreiten 87,4 % der Studienteilnehmer die DGE-Empfehlungen für den Gemüseverzehr von 400 g/Tag und 59 % die Empfehlung zum Obstverzehr von 250 g/Tag (MRI, 2008). Ein Apfel am Tag ist besser als nichts, aber auf Dauer nicht ausreichend.
ÖKO-TEST: "Überdosierte Inhaltsstoffe und eine lausige Deklaration führen zu diesem vernichtenden Urteil."
Fakt ist: Ein Produkt ohne Wirkstoffe und ohne gesundheitsbezogene Angaben, also ein reines Placebo, wäre nach dem Notensystem bei ÖKO-TEST vermutlich als Testsieger hervorgegangen. Als Bewertungsgrundlage wird ein Dokument des BfR aus dem Jahr 2004 herangezogen, das sich selbst lediglich als "Diskussionsgrundlage" (Domke et al., 2004) bezeichnet. Dem Anwender wird im Gegensatz zu aktuellen Studien (z. B. Willers et al., 2015) nicht zugetraut, dass er die Mineralstoffe seinem Defizit entsprechend dosiert. Dr. Jacob's Basentabletten sind einwandfrei deklariert, einschließlich der Hinweise auf die Alters- und Personengruppen, für die die Einnahme geeignet oder nicht geeignet ist.
Fazit:
Das ÖKO-TEST-Ergebnis macht sauer, denn dem Test der basischen Nahrungsergänzungsmittel fehlt die wissenschaftliche Grundlage. Sinnvoll zusammengesetzte Nahrungsergänzungen können tatsächlich einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit leisten.
Angesichts der vorgestellten Zahlen ist eine ausreichende Versorgung mit bestimmten Mineralstoffen bei vielen Deutschen nicht gegeben. Unter Beachtung des eigenen Ernährungsverhaltens sollte jeder Einzelne selbst abschätzen können, inwieweit er über die tägliche Ernährung mit Mineralstoffen versorgt ist. Für diejenigen, die über die Ernährung nicht ausreichend versorgt sind, bieten Dr. Jacob's Basentabletten eine gute Möglichkeit, vorhandene Defizite auszugleichen.
Das Testergebnis für die Kategorie "Weitere Mängel" war bei der Mehrheit der getesteten Produkte "sehr gut", da in den meisten Fällen keine "weiteren" Mängel gefunden werden konnten. Insgesamt sind die meisten deutschen Produkte auf einem hohen Qualitätsniveau, so dass sich ÖKO-TEST viel Mühe geben musste, um seine Kriterien so auszuwählen, dass beim Test alle Produkte "einfach schlecht" abschnitten.
In seinem Appell für eine ausgewogene Ernährung können wir ÖKO-TEST nur unterstützen: "Setzen Sie auf eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse." Für diese Aussage hätte es allerdings keines neunseitigen Testberichts bedurft.
Ein weiteres Beispiel für das spezielle Bewertungssystem der ÖKO-TEST Verlag GmbH liefert dieselbe Ausgabe: Während Fertigsalate aus dem Supermarkt überwiegend mit Bewertungen wie "ausreichend", "mangelhaft" oder "ungenügend" in ein schlechtes Licht gerückt werden, trumpft die Anzeige für "Echte Land-Bockwurst" auf der Heftrückseite mit der ÖKO-TEST-Note "sehr gut" auf. Eine solche Berichterstattung kann nur schwerlich zu einer sinnvollen Änderung des Ernährungsverhaltens beitragen.
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